Tänze kommen bei Besuchern gut an
Landfrauen aus Großerlach feiern ihre Sichelhenket – Tanzgruppenleiterin Inge Hermann hört auf
Wenn in Neufürstenhütte die Dorfmitte geschmückt wird, dann steht höchstwahrscheinlich das traditionelle Sichelhenket-Fest der Landfrauen aus Großerlach auf dem Programm. Dies war gestern wieder der Fall.

© Jörg Fiedler
Ein Höhepunkt der Sichelhenket am Sonntag waren die Aufführungen der Tanzgruppe.Foto: J. Fielder
Von Jörg Fiedler
GROSSERLACH. Der Name Sichelhenket wird auf das Ende der Kornernte zurückgeführt. Die Sichel wurde früher, nach dem Mähen des Feldes, zur Aufnahme der Garben verwendet und nach dem Einfahren des letzten Erntewagens in der Scheune an einem Balken aufgehängt. Die Sichelhenket ist ein fester Bestandteil im Dorf- und Vereinsleben der Gemeinde Großerlach geworden. Sie gibt wieder Anlass zu danken – für das Wachsen und Gedeihen des Korns auf den Feldern, für das Reifen und das Einbringen der Ernte.
Höhepunkt am Sonntagnachmittag waren die Tänze der Großerlacher Landfrauen. „Alle Tänze sind Quadrillen, also Tänze mit jeweils vier Paaren, und dies ist leider dem Mangel an Tänzerinnen geschuldet“, so die Leiterin der Tanzgruppe, Inge Hermann. Sie bedankte sich bei der Tanzgruppe und insbesondere bei den beiden 12-Jährigen Leni Endress und Sarah Wieland, die sich spontan zur Mitwirkung bereit erklärt hatten.
Hermann weiter: „Jeder der drei Tänze beginnt mit einem Anfangskreis und endet mit einem Endkreis, dazwischen gibt es verschiedene Kehren. Diese Kehren sind bei jedem Tanz verschieden, eine Tatsache, die von den Tänzerinnen sehr hohe Konzentration fordert. Die Reihenfolge wird durch den Schwierigkeitsgrad der Tänze bestimmt.“ Begonnen wurde mit dem „Kringel“, einer einfachen Quadrille, einem deutschen Volkstanz. Danach folgte der „Wolgaster“, der seinen Ursprung aus Wolgast, kurz vor der Insel Usedom, hat. Die höchste Steigerung erlebten die Zuschauer beim „Sprötzer Achterrüm“, ebenso eine Quadrille vom „Land am Meer“.
Den Abschluss bildete die „Amerikanische Promenade“, einer der ältesten Tänze der Tanzgruppe. Dieses war dann auch der letzte Auftritt der Tänzerinnen, zumindestens unter der Leitung von Inge Hermann. „Private Gründe haben mich dazu veranlasst, die Verantwortung für die Tanzgruppe in jüngere Hände abzugeben“, sagte Hermann. Vorsitzende Simone Schif bedankte sich anschließend bei Hermann für die geleistete Arbeit und warb an dieser Stelle für Nachwuchs, der herzlich willkommen sei.
Bereits um 10 Uhr hatte das Fest mit einem Dank-Gottesdienst, den Pfarrerin Ute von Brandenstein und Elke Gebhardt gestalteten, begonnen. Umrahmt wurde er von den Landfrauen und dem Posaunenchor Großerlach. Danach schloss sich ein Weißwurstfrühstück an, zur Mittagszeit wurden leckere Speisen wie hausgemachte Maultaschen mit Kartoffelsalat und Grillspezialitäten serviert. Nachmittags gab es zum Kaffee köstliche selbst gebackene Torten und Kuchen.
Wer mochte, konnte dann sein Glück bei der reich bestückten Tombola versuchen, deren Gewinne sich aus selbst gemachten Produkten zusammensetzte. Rundum ein gelungenes Fest.