Teamviewer: Mit Aktienrückkauf seinen Kurs stabilisieren

dpa/lsw Göppingen. Der Fernwartungsspezialist von der Schwäbischen Alb hat ein turbulentes Geschäftsjahr hinter sich. Den bereits zurückgestellten Erwartungen wird Teamviewer aber gerecht - und setzt mit einem Aktienrückkauf auf Stabilität.

Das Logo von Teamviewer hängt an der Fassade eines Gebäudes. Foto: Stefan Puchner/dpa/Archivbild

Das Logo von Teamviewer hängt an der Fassade eines Gebäudes. Foto: Stefan Puchner/dpa/Archivbild

Der Göppinger Softwareanbieter Teamviewer hat nach einem Jahr mit starken Kursverlusten eine solide Jahresbilanz vorgelegt und sich zuversichtlich für das laufende Jahr gezeigt. Mit einem umfangreichen Rückkauf eigener Anteile möchte das Unternehmen aber zunächst den gesunkenen Aktienkurs stützen. Das Programm hat ein Volumen von bis zu 300 Millionen Euro oder maximal 20 Millionen Aktien, wie das Unternehmen am Mittwoch in Göppingen mitteilte. Das entspreche knapp zehn Prozent aller Aktien.

Das vor allem für seine Fernwartungssoftware bekannte Unternehmen steht am Finanzmarkt unter Druck. Deshalb war über diesen Schritt des im MDax notierten Unternehmens schon spekuliert worden. Der für Finanzen zuständige Vorstand Stefan Gaiser sagte am Mittwoch, von dem Rückkaufprogramm erwarte er, dass auch die Aktionäre von steigenden Kursen profitierten. Eine Dividende ist laut Teamviewer derzeit aber nicht geplant. Der Aktienrückkauf soll an diesem Donnerstag beginnen und zum Jahresende abgeschlossen sein.

Trotz der jüngsten Kursgewinne lag die Teamviewer-Aktie am Mittwoch noch immer rund 70 Prozent unter dem Rekordhoch aus dem Sommer 2020 und circa 40 Prozent unter dem Ausgabepreis. Gründe für den Kursrückgang waren vor allem Sorgen über das Wachstum sowie die hohen Kosten, die unter anderem auf teures Sportsponsoring wie das von Manchester United und das Formel-1-Team von Mercedes zurückgehen.

Vorstandschef Oliver Steil sprach von einem sehr herausfordernden Jahr für Teamviewer. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz dennoch um 10 Prozent auf 501 Millionen Euro steigern. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 2 Prozent auf 257 Millionen Euro zurück.

Den meisten Umsatz erzielte Teamviewer weiter mit kleinen und mittelständischen Unternehmen. Doch das Geschäft mit Großkunden wächst deutlich stärker, wie Vorstandschef Steil betonte. So betrug das Umsatzwachstum bei Großkunden in 2021 rund 75 Prozent, der Umsatz mit kleineren Kunden legte dagegen nur um 12 Prozent zu. Der Softwarehersteller hatte zu Beginn der Corona-Pandemie von einer hohen Nachfrage nach Fernwartungs- und Videokonferenz-Software profitiert, konnte das Wachstum aber nicht auf hohem Niveau halten. Für das kommende Jahr erwartet Teamviewer einen Anstieg des Umsatzes um bis zu 16 Prozent auf 580 Millionen Euro.

© dpa-infocom, dpa:220202-99-940543/4

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Erstellt:
2. Februar 2022, 07:31 Uhr

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