Durch Russland unterstützt
Transnistrien lehnt EU-Gaslieferungen ab und bezieht Gas über Ungarn
Transnistrien bezieht künftig Gas über Ungarn. Das wird von Russland finanziell unterstützt.
![Transnistrien lehnt EU-Gaslieferungen ab und bezieht Gas über Ungarn Erdgasleitung (Symbolbild)](/bilder/erdgasleitung-symbolbild-871587.jpg)
© dpa/Sergei Chuzavkov
Erdgasleitung (Symbolbild)
Von red/AFP
Transnistrien hat ein Angebot der EU für Gaslieferungen ausgeschlagen und will stattdessen von Russland finanziell unterstützt Gas über Ungarn beziehen. Der Anführer der pro-russischen Kräfte in Transnistrien, Wadim Krasnoselskij, erklärte am Montag im Onlinedienst Telegram, „Russlands finanzielle und logistische Unterstützung“ habe die Lieferungen möglich gemacht. Der russische Konzern Gazprom hatte zum Jahresbeginn seine Gaslieferungen an die von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien eingestellt.
Moldau hatte Anfang Februar damit begonnen, mit EU-Mitteln finanziertes Gas in das pro-russische Transnistrien zu liefern. Zuvor hatte die EU eine Nothilfe in Höhe von 30 Millionen Euro bereitgestellt. Das Geld reichte, um etwa zehn Tage zu überbrücken. Die EU übermittelte ein weiteres Angebot für Nothilfe über 60 Millionen Euro, das jedoch Maßnahmen zur Wahrung von Grundrechten und der Menschenrechte in Transnistrien verlangt hätte. Transnistrien lehnte das Angebot ab.
Ungarn bezieht Großteil seines Gases aus Russland
Von nun an werde Transnistrien sein Gas über ein ungarisches Unternehmen beziehen, erklärte Krasnoselskij. Ungarn erhält den Großteil seines Gases aus Russland über eine Pipeline, die durch die Türkei führt.
In Transnistrien leben die etwa 400.000 Einwohner seit dem Lieferstopp bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ohne Heizung und Warmwasser, weil die Gasheizungen nicht mehr laufen. Transnistrien ist international als Teil Moldaus anerkannt. Nach dem Ende der Sowjetunion erklärte die Region ihre Unabhängigkeit und ist seither auf die finanzielle Unterstützung Moskaus angewiesen.