Bierkonsum in Deutschland
Trotz EM: Brauereien verkaufen weniger Bier
Noch nicht einmal eine Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land kann den Bierabsatz in Deutschland nachhaltig steigern. Den Brauern bleibt aber ein Trost.
Von red/dpa
Der Bierdurst in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2024 weiter zurückgegangen. Die Brauereien haben insgesamt 4,2 Milliarden Liter des alkoholhaltigen Getränks abgesetzt, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Das waren 0,6 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Im Inland wurde mit 3,4 Milliarden Litern eine um 0,9 Prozent niedrigere Menge als im Vorjahr abgesetzt.
Selbst die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land konnte daran wenig ändern. Während im Vorfeld des Großereignisses noch Zuwächse registriert wurden, blieben die Monate Mai und Juni jeweils unter den Vorjahreswerten. Der Juni war mit 777 Millionen Litern sogar der schwächste Juni seit der Neufassung des Biersteuergesetzes aus dem Jahr 1993.
Wechselhaftes Wetter sorgt für müdes Biergeschäft
Der Deutsche Brauer-Bund nennt das wechselhafte Wetter als entscheidenden Faktor für das müde Biergeschäft. „Auch während der Fußball-EM haben die Achterbahnfahrt der Temperaturen und die häufigen Unwetter vielen Wirten das Geschäft verhagelt, so manche Gartenparty fiel ins Wasser“, sagt Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Gleichwohl habe eine ganze Reihe von Brauereien auch von diesem Sportereignis profitieren können.
In den statistischen Zahlen sind alkoholfreie Biere nicht enthalten. Sie werden Eichele zufolge für die Brauereien immer wichtiger und legen seit Jahren mengenmäßig zu. Deutschland sei mit mehr als 800 nach dem Reinheitsgebot gebrauten alkoholfreien Marken und einem Marktanteil von 8 Prozent an der Weltspitze. „Bald wird jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein.“