Trotz Regens unverwüstlich

Aktion zum Erhalt des Freibads in Erbstetten – Erfolgreiches 24-Stunden-Schwimmen

Als Meerjungfrauen mit dabei (von links): Katharina Schneider und Pia Schützle. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Als Meerjungfrauen mit dabei (von links): Katharina Schneider und Pia Schützle. Foto: J. Fiedler

Von Carmen Warstat

BURGSTETTEN.„Schwimmen bei Sonnenschein oder unterm Sternenhimmel“ – so lautete die Einladung des Fördervereins Freibad Erbstetten zum 24-Stunden-Sponsorenschwimmen am Wochenende. Aus beidem wurde nichts, denn Wolken und Regen hielten an. Geschwommen wurde trotzdem fleißig zwischen Samstag, 11 Uhr, und Sonntag, 11 Uhr. Die Teilnehmer entschieden selbst, wann, wie lange oder wie oft sie ins Wasser gingen.

Die Liste der Sponsoren ist lang. Viele versprachen, einen bestimmten Betrag pro Bahn zu spenden, andere legten sich auf eine Pauschalsumme oder eine Obergrenze fest. So gewannen die Ziemlich Besten Freibad-Freunde (ZBFF), die je eine halbe Stunde schwammen, verschiedene Sponsoren und hatten das Ziel, für jede der 24 Stunden 100 Euro zu „erwirtschaften“. Die Löschzwerge von der Jugendfeuerwehr hatten 100 Bahnen anvisiert, schafften zu acht jedoch 160 Bahnen. Kurzfristig gewannen sie zusätzliche Sponsoren. Die eigenen Mitarbeiter sponserte etwa die Firma Rikker Holzbau aus Affalterbach mit 1 Euro pro Bahn beziehungsweise maximal 1000 Euro. Die 15 Teilnehmer sollten „jeder, wie er Lust hat“ schwimmen, so Eva Rikker. „Hauptsache 24 Stunden durch“, ergänzte sie. Als „Lückenfüller“ war sie selbst zusammen mit Christoph Mareis die ganze Zeit da. Zum „Meerjungfrauenschwimmen“ fanden sich unter anderem Pia Schützle und Katharina Schneider (beide neun Jahre alt) in Kostümen ein. Begeistert erzählten sie, wie man mit so einer „Monoflosse“ schwimmt. Klar, dass sie im Wasser eine gute Figur machten. Auch Neptun war mit von der Partie und stieg mit wasserfestem Dreizack ins Nass.

Mit etwa 24 Grad war es tagsüber „eigentlich herrlich trotz Regens“, so eine der Vorsitzenden des Fördervereins, Anja Geldner. Aber auch über Nacht riss das Engagement nicht ab. Unter anderem sorgte der Skiclub Schnee-Gaasger Burgstetten dafür, dass immer jemand unterwegs war. Zelte für die eventuelle Nachtruhe standen bereit, Versorgung durch das Restaurant Da Giorgio war rund um die Uhr garantiert. Die Kids vom Gemeindekindergarten Erbstetten hatten mit ihren Erzieherinnen Marmelade gekocht, die zum Verkauf angeboten wurde. 190 Gläser kamen zusammen. Im Hüttenzelt gab es von Anja Geldner und anderen Physiotherapeuten eine Gratis-Massage, und ein riesiges Kuchenbuffet lud zum Genießen ein. Musikalische Unterhaltung mit Eddie Häussler sowie eine faszinierende Feuershow von Michi Schäfer geleiteten die Aktion in die Nacht.

Pünktlich um 7 Uhr starteten 15 Anwesende mit Frühgymnastik. Das Event fand seinen Abschluss mit der Schatzsuche. Jeder warf ein paar Münzen ins Wasser, nach denen die Kinder tauchen durften. Der kostbare Schatz kam in eine Truhe und soll der Rettung des Bädles zugutekommen. Tolle Preise verspricht die Tombola, für die die zweite Vorsitzende des Vereins, Andrea Witt, in Gestalt einer Fee mit Schwimmflügeln warb. Sie sollen am 9. September beim „Ausbaden“ verlost werden. Ebenfalls im September will die Gemeinde die Fördergelder für die Sanierung beantragen. Die Freibadfreunde hoffen fest, dass man im September 2019 mit dem Umbau beginnen kann.

„Erschöpft, aber voll zufrieden“ zeigten sich Anja Geldner und alle Mitstreiter, darunter die Moderatoren Alexander Sturm und Daniel Krüger. Letzterer war die ganze Nacht von 17 bis 7 Uhr am Mikrofon. 178 Teilnehmer schafften 12032 Bahnen und damit 401 Kilometer. Die Sponsoren-Einnahmen betragen knapp 14000 Euro, hinzu kommen über 700 Euro aus Spenden und Schatzkiste.

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Erstellt:
23. Juli 2018, 06:00 Uhr

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