Trump gegen Xi4.
Man kann eigentlich nur hoffen, dass Barack Obama kein großer Prophet gewesen ist. Das Verhältnis zwischen den USA und China werde das 21. Jahrhundert prägen, hatte der ehemalige US-Präsident zu Beginn seiner ersten Amtszeit gesagt. Wenn dem so ist, sieht es nicht gut aus für die Zeit, in der wir leben. Der handelskriegernde Nachfolger Obamas im Weißen Haus hat China zu seinem Lieblingsfeind erkoren. Auch wenn Donald Trump immer wieder Haken schlägt wie ein Hase auf der Flucht – an seiner Grundannahme wird er nichts ändern, und demnach ist China böse, der Feind.
Wenn sich die beiden größten Handelsnationen bekämpfen, dann bleibt das nicht ohne Auswirkungen auf den Rest der Welt. Dabei kann man nur hoffen, dass es bei den Auseinandersetzungen um Waren, Dienstleistungen und Steuern bleibt. Im Südchinesischen Meer, wo China Inseln ausbaut, deren Herrschaft strittig ist, kreuzt immer häufiger die US-Marine. Es gibt viele Anzeichen dafür, dass im Pazifik bereits ein Kalter Krieg zwischen China und Amerika begonnen hat. Und es ist nicht auszuschließen, dass Konfrontation dort irgendwann, wohl eher wegen eines unbeabsichtigten Zwischenfalls denn aus Vorsatz, in einen heißen Schlagabtausch umschlägt, mit unabsehbaren Folgen. Der Frieden im Pazifik ist nicht so stabil, wie das in Europa oft den Anschein hat. (cgo)