Umfrage: Viele Kommunen müssen wegen Corona sparen
dpa/lsw Stuttgart. Die Corona-Krise reißt in Städten und Gemeinden Löcher in die Kassen. Bürger müssen sich deshalb auf steigende Abgaben einstellen. In manchen Orten dürfte es nachts dunkler werden als zuvor.
Viele Menschen im Südwesten müssen sich laut einer neuen Umfrage auf steigende kommunale Steuern und Abgaben einstellen. Grund dafür seien vor allem die Corona-Krise mit ihren gravierenden finanziellen Folgen für Städte und Gemeinden. Das berichtete das Stuttgarter Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) am Dienstag unter Berufung auf eine eigene repräsentative Umfrage unter 46 der zusammen 104 Kommunen im Land mit mindestens 20.000 Einwohnern.
Sieben von zehn Kommunen im Südwesten planen demnach, Steuern und Abgaben zu erhöhen - das liege weitgehend im Bundestrend. In rund zwei von fünf befragten Kommunen könnten die Wasserversorgung und Müllabfuhr teurer werden. Namen von Orten wurden nicht genannt. In knapp drei von zehn Städten und Gemeinden dürften die Kita-Gebühren steigen.
Gut jede vierte Kommune plane, ihre Leistungen zu vermindern. So könnte es in 13 Prozent der Städte und Gemeinden wegen Sparmaßnahmen nachts dunkler auf den Straßen werden. In neun Prozent der Kommunen dürften örtliche Schwimmbäder geschlossen oder nur eingeschränkt betrieben werden.
Die Kommunen beklagen laut Umfrage wegen der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen Einnahmeverluste. Ungeachtet der Unterstützung von Bund und Ländern komme es zu „einer sehr angespannten Haushaltslage“, hieß es.
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