Möglicher Verkauf der Warenhauskette

Verdi sieht Arbeitsplätze bei Breuninger vorerst nicht in Gefahr

Der mögliche Verkauf des Stuttgarter Traditionsunternehmens Breuninger sorgt für Aufregung in der Modebranche und auch bei den Beschäftigten. Jobs sieht die Gewerkschaft Verdi aber nicht bedroht.

Breuninger-Zentrale in Stuttgart

© dpa/Bernd Weißbrod

Breuninger-Zentrale in Stuttgart

Von Daniel Gräfe

Die Gewerkschaft Verdi sieht bei einem möglichen Verkauf der Stuttgarter Warenhauskette Breuninger für die rund 6500 Arbeitsplätze in Deutschland vorerst keine größere Gefahr. „Breuninger ist gut aufgestellt und steht wesentlich besser da als andere Modehändler“, sagte Wolfgang Krüger, Verdi-Fachbereichsleiter Handel in Baden-Württemberg, unserer Zeitung.

„Natürlich kommen in der Belegschaft Befürchtungen auf“

„Natürlich verunsichert die Verkaufsnachricht die Belegschaft, da kommen Befürchtungen auf, wie es mit dem eigenen Job weitergeht“, so Krüger weiter. Psychologisch spiele sicherlich auch die schwierige Gesamtlage im Modehandel eine Rolle. „Jeder geht damit anders um.“

Die „Wirtschaftswoche“ berichtete am Mittwoch, dass die hinter der Breuninger-Gruppe stehende Eigentümerfamilie sowohl das Handelsgeschäft als auch die Immobilien verkaufen wolle. 31 Unternehmen hätten Interesse angemeldet, wie aus einer Aufstellung der Investmentbank Macquarie hervorgehe. Der Verkaufsprozess sei bereits im Juni gestartet, erste Angebote sollen bis Oktober vorliegen.

Breuninger äußerte sich am Mittwoch gegenüber unserer Zeitung nicht zu möglichen Verkaufsplänen. Auch die Geschäftsführung stand bei einer weiteren Anfrage am Donnerstag bisher für kein Gespräch bereit.

Die Modebranche ächzt derzeit unter den Folgen der Pandemie, der Kaufzurückhaltung der Kunden und dem boomenden Online-Handel. Allerdings machen ihr schon seit Jahren strukturelle Probleme wie das Überangebot und der damit einhergehende Verdrängungswettbewerb zu schaffen. Zuletzt meldeten unter anderem der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, Peek & Cloppenburg, Sport Scheck, Gerry Weber und der deutsche Ableger der Modemarke Scotch & Soda Insolvenz an.

Breuninger hat sich bisher klar gegen den Trend behauptet und konnte in den vergangenen Jahren den Umsatz auf zuletzt 1,5 Milliarden Euro steigern. Sowohl das stationäre Geschäft wie das Online-Geschäft, das in der Branche als wegweisend gilt, waren nach Unternehmensangaben profitabel.

Bei einem möglichen Verkauf wären allerdings auch strukturelle Änderungen nicht auszuschließen, wie auch Krüger von Verdi einräumt. „Deshalb lässt sich dazu derzeit noch wenig dazu sagen.“

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Erstellt:
29. August 2024, 14:12 Uhr

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