Räuber überfällt Kreissparkasse in Backnang

Backnang. Nach einem Banküberfall am Donnerstag fahndet die Polizei nach dem Täter. Nach vorliegenden Informationen der Beamten betrat ein unbekannter Mann am Donnerstag gegen 14.20 Uhr das Gebäude der Kreissparkasse Am Obstmarkt. Die Polizei spricht von einem versuchten Überfall, was bedeutet, dass der Räuber kein Bargeld erbeuten konnte. Filialdirektor Markus Hofmeister sprach jedoch von einem finanziellen Schaden, die genaue Summe nannte er nicht. Dem Räuber gelang die Flucht.

Von dem Mann liegt folgende Beschreibung vor: Er soll etwa 20 bis 30 Jahre alt und ungefähr 1,70 Meter groß sein. Seine Statur wird als korpulent bezeichnet. Der Mann habe schwarze Kleidung und eine schwarze Baseballcap getragen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. „Die meisten Kunden haben gar nichts mitbekommen“, so Markus Hofmeister. „Für uns ist am wichtigsten, dass niemand dabei zu Schaden kam und niemand versuchte, den Täter auf eigene Faust zu verfolgen.“ Die Mitarbeiter, die in den Überfall verwickelt wurden, wurden psychologisch erstbetreut.

Die Kripo Waiblingen ermittelt in dem Fall und bittet nun um Zeugenhinweise. Diese werden unter Telefon 07361/580-0 entgegengenommen. Insbesondere von Bedeutung ist, ob eine verdächtige Person in Tatortnähe vor oder nach dem Überfall auffiel. Die Polizei bittet darum, selbst keine verdächtigen Personen anzusprechen, sondern die Polizei direkt zu informieren, denn der Täter könnte bewaffnet sein.

Der Vorfall gestern war nicht der erste seiner Art. Im Dezember 2019, an einem Montagnachmittag, überfiel ein Mann ebenfalls die Kreissparkassenfiliale am Obstmarkt. Der Räuber bedrohte damals einen Angestellten am Geldausgabe- und Einzahlungsschalter im Foyer der Bank mit einer Pistole und erbeutete Bargeld. Die Polizei fahndete in der Innenstadt mit zahlreichen Streifenwagenbesatzungen nach dem Täter, zudem kreiste stundenlang ein Polizeihubschrauber über Backnang. Dennoch gelang dem unbekannten Täter die Flucht – er soll entlang der Grabenstraße in Richtung Murr davongekommen sein. Verletzt wurde bei dem Überfall niemand, auch damals wurden die Mitarbeitenden der Filiale, die direkt mit dem Überfall konfrontiert waren „psychologisch erstbetreut“. Die Geschäftsstelle schloss frühzeitig. Es dürfte sich damals jedoch um einen anderen Täter handeln als im aktuellen Fall. Denn die Person wurde 2019 als etwa 50-jähriger Mann mit kurzem Bart und heller Hautfarbe beschrieben. Der Täter konnte damals nicht gefasst werden.

Trotz des erneuten Raubs in der Kreissparkassenfiliale hat sich die Zahl der Banküberfälle im vergangenen Jahrzehnt stark verringert. 2023 wurden bundesweit 32 Geldinstitute überfallen. Inzwischen werden jedoch immer häufiger Geldautomaten gesprengt. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 500 Sprengungen oder Sprengversuche registriert. Um dem vorzubeugen, schließen viele Banken ihre Automatenfilialen inzwischen nachts. pol/red