VfB Stuttgart: Spiel in Augsburg gibt die Richtung vor
dpa/lsw Stuttgart. Jetzt zählt's für den VfB Stuttgart: Geht das Spiel in Augsburg verloren, stecken die Schwaben erst mal im Tabellenkeller der Bundesliga fest. Der Trainer will das mit aller Macht verhindern - und bloß keinen Druck aufbauen.
Eigentlich liest sich alles so positiv. Seit vier Spielen ist der VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga unbesiegt, für die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo ist das sogar die längste Erfolgsserie seit März. Doch jetzt kommt das Aber: Von diesen jüngsten vier Spielen haben die Schwaben nur eines gewonnen, weshalb sie seit Wochen in der unteren Tabellenhälfte festhängen. Auch deshalb ist die Ausgangslage vor dem richtungsweisenden Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) beim kriselnden FC Augsburg klar: Bloß nicht verlieren! Ansonsten könnte ein aus sportlicher Sicht ziemlich ungemütlicher Winter drohen.
„Das Spiel am Sonntag ist nicht unwichtig“, sagte Matarazzo am Freitag auf diplomatische Art und Weise. Die vom ehemaligen VfB-Coach Markus Weinzierl trainierten Augsburger stehen auf dem drittletzten Platz und bei bislang gerade mal sechs Punkten. Sollte der FCA gegen den VfB seinen zweiten Saisonsieg holen, wäre er bis auf einen Punkt an Matarazzos personalgeplagtem Team dran. Wenige Tage später steht für die Stuttgarter dann das nächste wegweisende Duell mit der ebenfalls abstiegsbedrohten Arminia aus Bielefeld an. Zwei Partien innerhalb von sechs Tagen, die maßgeblich die Richtung für die kommenden Monate bestimmen dürften.
Doch anstatt den Druck auf ihre Mannschaft zu erhöhen, sprechen Matarazzo wie auch Sportdirektor Sven Mislintat gerade mit Blick auf das Augsburg-Spiel lieber von einer Chance. „Wenn man sich nur auf das Ergebnis fokussiert, ist man in einer Starrsituation“, meinte der Trainer am Freitag. „Wir müssen eine Chance sehen. Eine Chance, das Spiel zu gewinnen. Wir können drei Punkte holen für unseren Weg.“ Mislintat sprach sogar von einer „sehr, sehr guten Chance“ in Bezug auf das brisante Auswärtsspiel. Tatsächlich könnte der VfB sich mit einem Erfolg ordentlich Luft auf die Abstiegsränge verschaffen. Aber wer soll dafür eigentlich die Tore schießen?
Neben dem nach seiner Corona-Infektion noch nicht wieder fitten Stammkeeper Florian Müller muss Matarazzo auch in Augsburg wieder auf den angeschlagenen Angreifer Omar Marmoush verzichten. Beim 0:2 zuletzt im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln hatte er es angesichts der Personalmisere im Sturm mit Mateo Klimowicz probiert - was misslang. Da Neuzugang Wahid Faghir weiter keine Option für die Startelf zu sein scheint, will Matarazzo in Abwesenheit der langzeitverletzten Torjäger Sasa Kalajdzic und Silas Katoma Mvumpa in Augsburg mit seiner Stürmerwahl überraschen: „Wir werden sehen, wer gut drauf ist, welches Profil wir brauchen. Es sind ein paar Optionen möglich.“
Etwas mehr Optionen bieten sich dem 43-Jährigen immerhin in der Defensive. Abwehrchef Waldemar Anton wird wohl in die Anfangsformation zurückkehren und gemeinsam mit Konstantinos Mavropanos und Marc Oliver Kempf die Dreierkette bilden. „Waldi ist nicht nur wegen seiner Spielweise, sondern auch aufgrund seiner Führungsqualität ein wichtiger Spieler für uns“, sagte Matarazzo. Mit ihm soll der Weg für einen entspannten Winter bereitet werden.
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