Viel Teamwork bei der neuen Schulleitung

Simone Otterbach und Tamara Bollmann werden in der kommenden Woche offiziell als neue Schulleitung der Schillerschule eingesetzt. Den vielfältigen Herausforderungen der Zukunft – Ganztag, Platzprobleme, Heterogenität – wollen sie mit Teamgeist begegnen.

Simone Otterbach (links) und Tamara Bollmann bilden die Schulleitung an der Schillerschule Backnang. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Simone Otterbach (links) und Tamara Bollmann bilden die Schulleitung an der Schillerschule Backnang. Foto: Alexander Becher

Von Kristin Doberer

Backnang. In der Backnanger Schillerschule hat ein neues Führungsteam die Schulleitung übernommen, seit die ehemalige Rektorin Ute Offtermatt im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen ist. Simone Otterbach hat bereits im September die Leitung übernommen und seit Anfang 2022 ist auch die Stelle der Konrektorin mit Tamara Bollmann wieder besetzt. Beide sollen am 17. Mai offiziell eingesetzt werden. „Zumindest gibt es jetzt keine Namensverwechslungen mehr“, meint Simone Otterbach lachend. Denn sie ist kein neues Gesicht an der Schule, in den vergangenen fünf Jahren war sie die Konrektorin. Durch die Namensähnlichkeit mit der vormaligen Rektorin Ute Offtermatt sei es immer wieder zu interessanten Namensvermischungen gekommen.

Das kann im neuen Schulleitungsteam zumindest nicht so schnell passieren. Auch Tamara Bollmann ist seit dem Schuljahr 2018/19 an der Schillerschule, die beiden Frauen kennen sich aber schon länger und haben bereits an einer Winnender Grundschule zusammen gearbeitet. „Das hat da schon gut funktioniert und auch jetzt arbeiten wir als Team sehr gut zusammen“, meint Bollmann. Und obwohl beide mit der Schule und den Abläufen bereits vertraut waren, war es keine einfache Zeit, um die Schulleitung zu übernehmen. „Es war schon ein harter Einstieg. Es ist eben doch noch mal ein Unterschied, wenn man selbst für alles die Verantwortung trägt“, sagt Otterbach. In den ersten Wochen sei ihr Arbeitstag nicht selten 15 Stunden lang gewesen. „Wegen Corona gab es sehr viel administrative Arbeit, gleichzeitig stand in dem Jahr die Digitalisierung der Schule im Fokus.“ Dafür habe man gleich zu Beginn den sehr umfangreichen Mediennutzungsplan zu Ende schreiben müssen und einen Weg finden müssen, um die neuen Tablets sowie digitale Tafeln effektiv in den Unterricht einzubinden. „Es ging darum, wie wir die digitalen Möglichkeiten nun dauerhaft bei Schülern und Lehrern im Unterricht etablieren können“, sagt die Rektorin.

Aber es sei in der ersten Zeit auch viel darum gegangen, die Kinder nach den zwei Jahren Corona wieder an den normalen Schulalltag zu gewöhnen und deren Sozialkompetenz, die durch Schulschließungen gelitten hat, wieder zu fördern. „Auch haben wir einen Schwerpunkt bei Bewegung gesetzt“, sagt Bollmann, da auch diese spürbar auf der Strecke geblieben ist. Dazu habe zum Beispiel gehört, die Schüler durch Schrittzähler dazu zu motivieren, in die Schule zu laufen, auch hat es einen Seilsprungwettbewerb gegeben. Wichtig sei ihnen auch gewesen, die Eltern wieder mehr mit einzubinden, so gab es wieder einen von Eltern organisierten Flohmarkt. „Wir wollten allgemein die Schulgemeinschaft nach Corona wieder zum Leben erwecken“, sagt Otterbach. Durch die Lockerungen sei nun wieder viel mehr möglich, geplant wird im kommenden Schuljahr deshalb auch ein großes Schulfest, das eigentlich bereits vor der Pandemie hätte stattfinden sollen.

Viele Herausforderungen stehen an

Im nächsten Schuljahr soll der Fokus der Schulentwicklung dann vermehrt auf die Unterrichtsentwicklung gelegt werden. Unter dem Vorsatz „Fördern und Fordern“ soll der Unterricht reflektiert werden, sodass sowohl schwächere als auch stärkere Kinder an ihrem jeweiligen Stand abgeholt und mitgenommen werden. Beim Blick in die Zukunft zeichnen sich noch weitere Herausforderungen ab. „Vermutlich werden wir an der Schule ein Platzproblem bekommen“, erklärt Bollmann. Zum ersten Mal gibt es nämlich eine vierzügige 1. Klasse und damit sind alle zur Verfügung stehenden Räume nun belegt. Aber auch die gesamtgesellschaftliche Entwicklung haben sie im Blick. „Die Gesellschaft verändert sich und wir müssen überlegen, wie wir diese Heterogenität im Unterricht auffangen können“, sagt die Konrektorin. Außerdem sei der – eigentlich sehr positive – Anspruch auf Ganztagsbetreuung, der ab 2026 gilt, eine personelle Herausforderung, da man dafür deutlich mehr pädagogische Kräfte benötigt. „Alleine werden wir den Ganztag nicht schaffen“, sagt Otterbach, lobt dabei aber auch die Stadt Backnang, die viel Unterstützung anbiete. Ganz wichtig ist beiden bei allen Herausforderung und Veränderungen der Zusammenhalt im Kollegium und das gute Arbeitsklima. Auch wenn sich das Kollegium in der Vergangenheit bereits als sehr flexibel erwiesen hat – gerade durch Corona mussten Stundenpläne im laufenden Schuljahr mehrmals verändert werden –, müsse man eine Balance finden. „Man darf die Kollegen nicht mit zu viel Erneuerung überlasten. Wir wollen das Kollegium immer mit einbinden, damit sie bei den Entscheidungen auch hinter uns stehen“, sagt Otterbach. „Schließlich müssen die Kollegen das auch umsetzen.“

Bollmann hat aber auch noch eine Klassenleitung und schätzt das besonders. „So kann man einerseits die Schule mit weiterentwickeln, aber auch ganz normal vor der Klasse stehen.“ Und eine weitere Sache hat sich trotz ihrer neuen Rolle als Konrektorin nicht verändert: Ihr Hund Finn, der einige Tage in der Woche als Schulhund mit dabei ist, erfreut sich der größeren Beliebtheit. „Er wird immer noch vor mir begrüßt.“

Die neue Schulleitung

Simone Otterbach Eigentlich hat Otterbach Goldschmiedin gelernt. Erst mit 30 Jahren hat sie sich für ein Studium entschieden. Nach fünf Jahren als Klassenlehrerin ist sie im Schuljahr 2018/19 an die Schillerschule gewechselt, um dort die Stelle als stellvertretende Schulleiterin zu übernehmen. Seit September 2021 ist die heute 44-Jährige nun Rektorin an der Schillerschule.

Tamara Bollmann Tamara Bollmann (29) hat ihre ersten Erfahrungen im Unterrichten bereits während ihres Studiums an einer Sprachschule in England gesammelt. Ihr Referendariat hat sie an der Stöckach-Schule gemacht. 2018 wechselte sie dann als Klassenlehrerin an die Schillerschule und übernahm ab Januar 2022 offiziell die Stelle als Konrektorin.

Zum Artikel

Erstellt:
12. Mai 2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen