Vorbereitungen fürs Kindernaturerlebnisfest am 1. Mai

Für die kulinarische Vielfalt sorgen Auenwalder Vereine. Frauen aus der Ukraine bieten 1000 Portionen ihres Lieblingsgerichts Pelmeni an.

Gute Stimmung in der Küche der Auenwaldhalle. Frauen aus der Ukraine bereiten Speisen wie Pelmeni für den Festtag vor. Foto: F. Muhl

Gute Stimmung in der Küche der Auenwaldhalle. Frauen aus der Ukraine bereiten Speisen wie Pelmeni für den Festtag vor. Foto: F. Muhl

Von Florian Muhl

Auenwald. Während sich Gemeinderäte in ihrer Sitzung in der Auenwaldhalle über marode Straßen echauffierten, herrschte am Dienstagabend nur eine Tür weiter in der Küche beste Stimmung. Acht Frauen aus der Ukraine, die durch zwei aktive Kinder unterstützt wurden, bereiteten – organisiert von den Arbeitskreisen Integration aus Auenwald und Althütte – Speisen für das Kindernaturerlebnisfest vor. Dieses findet am Sonntag, 1. Mai, rund um die Auenwaldhalle in Unterbrüden statt.

Die Helferinnen aus der Ukraine, die aus Charkiw, Mykolaiew und Odessa geflohen waren, haben sich viel vorgenommen. 1000 Portionen ihres Lieblingsgerichts Pelmeni wollen sie bis zum Wochenende fertigstellen. Pelmeni sind in Wasser oder Brühe gekochte und mit Fleisch gefüllte Teigtaschen, etwa in der Größe von Ravioli. Eine vegetarische Variante wird mit einer Kartoffelfüllung angeboten. Etwas Butter und Pfeffer oder saure Sahne dazu, fertig ist das Gericht. 15 bis 20 Teigtaschen ergeben eine Portion. Das heißt, die Damen wollen 15000 bis 20000 Teigtaschen ausrollen, von Hand ausstechen und füllen. Hut ab!

Dass sich auch Flüchtlingsfrauen um das kulinarische Angebot beim Kindernaturerlebnisfest kümmern, kam so: Falk Gruber aus Althütte, Geschäftsführer der Mediapool Stuttgart GmbH, wird als Veranstaltungstechniker von der Gemeinde Auenwald immer wieder angefragt, wenn es bei Veranstaltungen um die Ausstattung von Licht und Ton geht, so auch für den 1.Mai. Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, hat sich Gruber auch in der Flüchtlingshilfe engagiert. Nicht zuletzt deshalb, weil seine Frau aus Russland stammt und selbst Familie und Freunde in der Ukraine hat. Übers Internet hat er bereits 16 Flüchtlinge, Frauen und Kinder, nach Althütte gebracht, die nun alle in privaten Unterkünften wohnen, zwei davon auch bei ihm. „Als im Rahmen der Vorbereitungsgespräche für das Kindernaturerlebnisfest auch die Frage aufkam, wie man das mit dem Essen machen könnte, sind meine Frau und ich auf die Idee gekommen, ukrainische Köstlichkeiten anzubieten“, sagt Gruber. Die Idee dabei war, die Flüchtlingsfrauen mit einzubinden und dabei auch etwas für die Integration beizutragen. Der Vorteil der Pelmeni: „Man kann sie gut vorbereiten. Die Teigtaschen werden eingefroren und dann im gefrorenen Zustand einfach ins Wasser gegeben. In der Ukraine werden sie im Winter einfach vors Fenster gelegt.“ Den Rest besorgt der Frost.

Start in die Freizeitsaison und Amtseinsetzung der Schwäbischen Waldfee

Startschuss Nach drei Jahren Pause geht es am 1. Mai wieder auf Entdeckungsreise in die Natur beim großen Kindernaturerlebnisfest rund um die Auenwaldhalle in Unterbrüden. Es ist der traditionelle Startschuss zur Saisoneröffnung im Schwäbischen Wald mit der Amtseinsetzung der neuen Schwäbischen Waldfee.

Programm Ab 11 Uhr gibt es jede Menge Natur zum Anfassen und Raum zum Spielen, Erproben und Erkunden für die ganze Familie. Etwa mit den Naturparkführern am Bach Schiffle bauen, Stockbrot backen, basteln und werkeln, sportlich unterwegs sein oder alles rund ums Feuer lernen, bei den Imkern das Leben der Bienen entdecken. Bei einer Lesung der Waldfee mit Gebärdendolmetscherin können auch Gehörlose in die Welt von „Melchior die Mühlenmaus“ eintauchen. Zudem gibt es ein Sinnesmemory, ein Rollisoccer und eine Rolliwanderung.

Highlight Landrat Richard Sigel wird an diesem Tag die achte Schwäbische Waldfee Kim-Laura Rützler krönen. Musikalisch begleitet wird der Festakt vom Liedermacher Tom Lugo.

Speisen Auenwalder Vereine bieten Mahlzeiten an.

Infos Vor Ort fahren von verschiedenen Parkplätzen in der Gemeinde Auenwald aus kostenfreie Shuttlebusse. Weitere Infos: www.schwaebischerwald.com

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Erstellt:
28. April 2022, 06:00 Uhr

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