Black Friday

Wenn die Preise wie bei einem Börsen-Crash purzeln

Rabatte, Sonderangebote und Werbegeschenke: Am Black Friday bieten viele Einzel- und Online-Händler mit Spar-Aktionen. Aber was bedeutet der Begriff überhaupt?

Bis 2022 war der Begriff Black Friday in Deutschland markenrechtlich geschützt. Doch im Oktober löschte das Oberlandesgericht Berlin den Begriff aus dem Markenregister.

© dpa/Marcus Brandt

Bis 2022 war der Begriff Black Friday in Deutschland markenrechtlich geschützt. Doch im Oktober löschte das Oberlandesgericht Berlin den Begriff aus dem Markenregister.

Von Michael Bosch

Der Black Friday (deutsch: schwarzer Freitag) hat seinen Ursprung in den Vereinigten Staaten. Dort fällt er immer auf den Freitag nach Thanksgiving, das jedes Jahr am vierten Donnerstag im November gefeiert wird. Thanksgiving ist das Pendant zum deutschen Erntedankfest, das mancherorts bereits am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird. Traditionell nutzen viele Amerikaner den Black Friday als Brückentag für erste Weihnachtseinkäufe.

Eine weitere Theorie: Der Begriff könnte eine Anspielung auf das Chaos auf den Straßen nach dem Börsencrash von 1929 sein, als viele in letzter Minute versuchten, ihre Ersparnisse aus den Banken zu retten. Allerdings fiel der Börsencrash wegen der Zeitverschiebung nur in Europa auf einen Freitag, in den USA ist dieser Tag als "Black Thursday" bekannt.

Rote Zahlen, schwarze Hände am Black Friday

Andere Theorien zur Herkunft des Begriffs beziehen sich auf die Händler. Da der Black Friday in den USA als wichtiger Indikator für das Weihnachtsgeschäft gilt, bietet ihnen dieser Tag die Chance, schwarze statt rote Zahlen zu schreiben - also aus dem Minus herauszukommen. Eine andere Theorie erklärt den Begriff so: Am umsatzstarken Brückentag bekämen die Händler vom Geldzählen schwarze Hände.

Nach Recherchen der American Dialect Society, die die Einflüsse der englischen Sprache untersucht, tauchte der Begriff Black Friday erstmals in Philadelphia auf. Dort wurde er von der Polizei negativ konnotiert, da es an diesem Tag in der Regel zu massiven Verkehrsstaus, überfüllten Bürgersteigen und überfüllten Geschäften von der Öffnung bis zur Schließung kam.

Apple bringt Rabatte am Black Friday nach Deutschland

In Deutschland findet der Black Friday in größerem Rahmen seit 2013 statt. Während er in den USA hauptsächlich den stationären Einzelhandel betrifft, werden in Deutschland die meisten Preissenkungen online angeboten. Eine Umfrage ergab 2018, dass bereits 94 Prozent der Befragten in Deutschland den Aktionstag kennen.

Apple war 2006 das erste Unternehmen in Deutschland, das am Black Friday Sonderaktionen anbot. Den Namen Black Friday verwendete das Technologieunternehmen allerdings nicht, bezeichnete den Tag 2012 stattdessen als „eintägiges Shopping Event“.

Black Friday: Geschützter Begriff bis 2022

Bis 2022 war die Wortmarke Black Friday in Deutschland rechtlich geschützt, weshalb einige Händler für Aktionen beispielsweise den Begriff Black Week verwendeten. 2013 wurde der Black Friday als Wortmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) für über 900 Waren und Dienstleistungen eingetragen. Vom Markenschutz ausgenommen war lediglich der Handel mit Elektronik- und Elektrowaren sowie Werbedienstleistungen für Dritte.

Das Kammergericht Berlin entschied im Oktober 2022 aber zu Gunsten der Händler und löschte den Begriff aus dem Markenregister. Die Marke würde im Bereich Werbung nur beschreibend und nicht markenmäßig genutzt. Außerdem sei der Begriff als Beschreibung einer Rabattaktion schon weitläufig bekannt, lautete die Begründung des Oberlandesgerichts Berlin. Die Gültigkeit der Entscheidung könnte nun nur noch durch den Bundesgerichtshof ins Wanken geraten.

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Erstellt:
22. November 2024, 13:04 Uhr
Aktualisiert:
22. November 2024, 16:58 Uhr

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