So hoch wird der Preis geschätzt
Was kostet eine Taurus-Rakete?
Die Debatte um die Taurus-Raketen flammt gerade wieder auf. Aber was kosten die Flugkörper eigentlich?

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Eine Taurus-Rakete bei einer Ausstellung.
Von Lukas Böhl
Die genauen Preise für den Marschflugkörper Taurus KEPD-350 sind nicht öffentlich einsehbar – der Hersteller, die Taurus Systems GmbH, macht hierzu keine Angaben im Internet. Die bislang verlässlichste Quelle für eine Kostenschätzung ist ein Bericht des Spiegel. Demnach plante Verteidigungsminister Boris Pistorius im Oktober 2024 die Beschaffung von 600 Taurus-Raketen für die Bundeswehr. Nach Recherchen des Magazins waren dafür rund 2,1 Milliarden Euro vorgesehen.
Was kostet eine einzelne Rakete?
Legt man die geplanten Gesamtkosten von 2,1 Milliarden Euro auf die Anzahl der Raketen um, ergibt sich ein rechnerischer Stückpreis von etwa 3,5 Millionen Euro. Allerdings beinhaltet diese Summe nicht nur die Raketen selbst, sondern auch die Kosten für Wartung, Logistik und Ausbildung, glaubt der Rüstungsexperte Fabian Hoffmann von der Universität Oslo. Er schätzt den reinen Stückpreis pro Taurus-Rakete deshalb auf etwa 1,75 bis 2 Millionen Euro.
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Wann kann die Taurus-Rakete?
Der Taurus KEPD-350 ist ein moderner Marschflugkörper, der aus der Luft abgefeuert wird. Er trifft Ziele in bis zu 500 Kilometern Entfernung – auch stark geschützte Bunker oder Kommandostellen. Dabei muss das Flugzeug nicht in feindlichen Luftraum eindringen.
Der Taurus nutzt vier verschiedene Navigationssysteme, darunter GPS und Geländevergleich, und bleibt so auch bei Störversuchen präzise. Sein spezieller Gefechtskopf durchschlägt selbst dicke Betonwände – dank einer Kombination aus Vor-Hohlladung und Penetratorsprengkopf.