Nächtliche Schreckensfiguren

Was sich an Halloween rumtreibt

Seltsame und gruselige Gestalten treiben in Nächten wie Halloween ihr Unwesen. Kreaturen, denen die Dunkelheit gehört. Um sie vertreiben, zünden die Menschen an „All Hallows’ Evening“ geschnitzte Kürbisse an.

Hallloween: Die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, in der die Kürbisfratzen zum Leuchten gebracht werden.

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Hallloween: Die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, in der die Kürbisfratzen zum Leuchten gebracht werden.

Von Markus Brauer

Sie kommen aus dem Nichts. Plötzlich sind sie da. Schmatzend und sabbernd wie etwa Zombies, laut- und schattenlos wie Vampire oder kalt und nebulös wie Geister. Kreaturen der Nacht. Immer auf der Suche nach frischem Blut, saftigem Menschenfleisch oder der Herrschaft über den Verstand.

Eine Nacht hat es ihnen besonders angetan: „All Hallows’ Evening“. Die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November. Halloween.

Lieblingsmonster an Halloween

Jeder trägt sein Halloween-Lieblingsmonster in sich. Der eine hat noch die Bilder des ersten „Dracula“-Films mit Christopher Lee aus dem Jahr 1958 im Kopf, den er als Kind vor lauter Schrecken mit der Hand vor den Augen sah.

Ein anderer erinnert sich mit Schaudern an die Erzählungen von Knecht Ruprecht, vom Ghul, Golem und anderen Kinderschreckfiguren. Ein Dritter denkt an die Untoten aus George A. Romeros Zombie-Filmen, wie sie über die Leinwand wankten.

Jack O’Lantern und Halloween

Was wäre das Leben ohne die unzähligen Sagen und Mythen, die einen das Gruseln lehren. Eine dieser fantastischen Geschichten ist die von Jack O’Lantern. Das populäre Brauchtum rund um den ausgehöhlten Kürbis stammt aus Irland. Auswanderer brachten es im 19. Jahrhundert in die USA.

Seinen Ursprung hat der Kürbis-Kult in der Vorstellungswelt der Kelten und ihrem Fest Samhain. Der 1. November markierte im irisch-keltischen Kalender den Winteranfang und Beginn eines neuen Jahres. In dieser Nacht betraten die Seelen der Verstorbenen, Dämonen und böse Geister die Welt der Menschen. Mit Magie und Schutzritualen versuchte man sie zu vertreiben.

Wohliger Schauer an Halloween

Unzählige Legenden ranken sich um jene Kreaturen, die des Nachts und mit Vorliebe bei Vollmond umherstreifen und Menschen nachstellen. Die meisten dieser Fabelwesen entstammen uralten Volksglauben. Manche wurden in neuerer Zeit zum ersten Mal gesichtet. Ein moderner Halloween-Trend: Horror-Clowns (noch so ein Brauch aus den USA), die in düsteren Nächten Angst und Schrecken verbreiten.

Ob man an die Existenz von Monstern, Geistern und Gespenstern glaubt, ist jedem selbst überlassen. Einen wohligen Schauer können die Erzählungen aber allemal hervorrufen. Um sich ein Bild von diesen Wesen zu machen, haben wir eine Galerie zusammengestellt, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.

Vampir: Der Legende nach sind Vampire blutsaugende Nachtgestalten, die übernatürliche Kräfte besitzen. Die Wiege des Vampirglaubens liegt im südosteuropäischen Raum. Im 15. Jahrhundert herrschte Vlad III. Drăculea (1431-1477) über die Walachei in Rumänien, der im Krieg mit den Osmanen lag. Der Fürst war für seine Grausamkeit bekannt, so ließ er massenhaft türkische Geiseln pfählen.  Vlad III. diente dem irischen Schriftsteller Bram Stoker als Vorlage für seinen berühmten Dracula-Roman aus dem Jahr 1897

© Imago/Zoonar

Vampir: Der Legende nach sind Vampire blutsaugende Nachtgestalten, die übernatürliche Kräfte besitzen. Die Wiege des Vampirglaubens liegt im südosteuropäischen Raum. Im 15. Jahrhundert herrschte Vlad III. Drăculea (1431-1477) über die Walachei in Rumänien, der im Krieg mit den Osmanen lag. Der Fürst war für seine Grausamkeit bekannt, so ließ er massenhaft türkische Geiseln pfählen. Vlad III. diente dem irischen Schriftsteller Bram Stoker als Vorlage für seinen berühmten Dracula-Roman aus dem Jahr 1897

Ghul: Er ist ein leichenfressendes Fabelwesen aus dem arabisch-persischen Kulturkreis. Es erscheint in verschiedenen mythologischen und literarischen Formen wie beispielsweise in den Erzählungen aus Tausendundeine Nacht in der „Geschichte des Sidi Numan“ .

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Ghul: Er ist ein leichenfressendes Fabelwesen aus dem arabisch-persischen Kulturkreis. Es erscheint in verschiedenen mythologischen und literarischen Formen wie beispielsweise in den Erzählungen aus Tausendundeine Nacht in der „Geschichte des Sidi Numan“ .

Werwolf: Bei Vollmond verwandelt ein von einem Werwolf Gebissener selbst in eine reißende Bestie, halb Mensch halb Wolf. Das Phänomen gehört zu den Wertieren, die sich weltweit in Religionen und Mythologien finden

© Imago/Zoonar

Werwolf: Bei Vollmond verwandelt ein von einem Werwolf Gebissener selbst in eine reißende Bestie, halb Mensch halb Wolf. Das Phänomen gehört zu den Wertieren, die sich weltweit in Religionen und Mythologien finden

Zombie: Einst waren sie normale Menschen. Nachdem sie aber mit dem Zombie-Virus infiziert wurden, sind von den Toten wiederauferstanden und zu einem Leben als Untote erweckt worden. Als Wiedergänger geistern Zombies seelen- und willenlos umher und ernähren sich von Menschenfleisch.

© Imago/Addictive Stock

Zombie: Einst waren sie normale Menschen. Nachdem sie aber mit dem Zombie-Virus infiziert wurden, sind von den Toten wiederauferstanden und zu einem Leben als Untote erweckt worden. Als Wiedergänger geistern Zombies seelen- und willenlos umher und ernähren sich von Menschenfleisch.

Oger: Der Unhold erscheint in menschenähnlicher Gestalt. Er treibt in Märchen, Sagen und fantastischen Geschichten sein Unwesen, wo er Kinder metzelt und verspeist. Das französische Wort „ogre“ (Unhold, Menschenfresser) tauchte 1697 in einem Märchen von Charles Perrault auf.

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Oger: Der Unhold erscheint in menschenähnlicher Gestalt. Er treibt in Märchen, Sagen und fantastischen Geschichten sein Unwesen, wo er Kinder metzelt und verspeist. Das französische Wort „ogre“ (Unhold, Menschenfresser) tauchte 1697 in einem Märchen von Charles Perrault auf.

Grendel: Eine monströse Gestalt aus der frühen angelsächsischen Heldenepik. Im Epos „Beowulf“ (entstanden 700 bis 1000 n. Chr.) ist Grendel nebst Mutter und einem Drachen Gegenspieler des Helden.

© Imago/Gemini Collection

Grendel: Eine monströse Gestalt aus der frühen angelsächsischen Heldenepik. Im Epos „Beowulf“ (entstanden 700 bis 1000 n. Chr.) ist Grendel nebst Mutter und einem Drachen Gegenspieler des Helden.

Kopfloser Reiter: Ursprünglich handelte es sich um eine Wiedergänger-Gestalt aus Volkssagen des deutschsprachigen Raumes. Ähnliche Figuren existieren in Irland und Nordamerika. Der amerikanische Schriftsteller Washington Irving (1783-1859) schildert ein derartiges Nachtwesen in seiner Erzählung „The Legend of Sleepy Hollow“ – „Die Sage von der schläfrigen Schlucht“.

© Imago/Allstar

Kopfloser Reiter: Ursprünglich handelte es sich um eine Wiedergänger-Gestalt aus Volkssagen des deutschsprachigen Raumes. Ähnliche Figuren existieren in Irland und Nordamerika. Der amerikanische Schriftsteller Washington Irving (1783-1859) schildert ein derartiges Nachtwesen in seiner Erzählung „The Legend of Sleepy Hollow“ – „Die Sage von der schläfrigen Schlucht“.

Kinderfresser: Diese Kinderschreckfigur jagt Kindern Kindern seit Jahrhunderten eine Heidenangst ein. Ein Klassiker ist das Motiv des „Kinder-Mitnehmens“, bei dem den Kindern damit gedroht wurde, dass die Schreckfigur sie holen und auffressen würde, wenn sie nicht brav seien. Im Ruhrgebiet gibt es die regionale Legende vom „Bullemann“, der unartige Kinder, die nicht schlafen wollen, in sein finsteres Reich verschleppt.

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Kinderfresser: Diese Kinderschreckfigur jagt Kindern Kindern seit Jahrhunderten eine Heidenangst ein. Ein Klassiker ist das Motiv des „Kinder-Mitnehmens“, bei dem den Kindern damit gedroht wurde, dass die Schreckfigur sie holen und auffressen würde, wenn sie nicht brav seien. Im Ruhrgebiet gibt es die regionale Legende vom „Bullemann“, der unartige Kinder, die nicht schlafen wollen, in sein finsteres Reich verschleppt.

Chupacabra: Der „Ziegensauger“ (spanisch: „chupar“/saugen und „cabra“/Ziege) ist ein modernes Fabelwesen, das Ziegen und Schafen die Kehle aufschlitzt und anschließend deren Blut aussaugt. Die ersten Berichte stammen aus Puerto Rico. Inzwischen gibt es in ganz Süd- und Mittelamerika sowie im Süden der USA Berichte über diese Spezies der Vampirhunde.

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Chupacabra: Der „Ziegensauger“ (spanisch: „chupar“/saugen und „cabra“/Ziege) ist ein modernes Fabelwesen, das Ziegen und Schafen die Kehle aufschlitzt und anschließend deren Blut aussaugt. Die ersten Berichte stammen aus Puerto Rico. Inzwischen gibt es in ganz Süd- und Mittelamerika sowie im Süden der USA Berichte über diese Spezies der Vampirhunde.

Kikimora: In heidnischer Zeit war sie eine weibliche Gottheit. Im Zuge der Christianisierung Russlands mutierte sie zum Poltergeist, der Menschen des Nachts nicht zur Ruhe kommen lässt und um den Verstand bringt.

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Kikimora: In heidnischer Zeit war sie eine weibliche Gottheit. Im Zuge der Christianisierung Russlands mutierte sie zum Poltergeist, der Menschen des Nachts nicht zur Ruhe kommen lässt und um den Verstand bringt.

Medusa: Eine der in der griechischen Mythologie beschriebenen Gorgonen, Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto, Schwester von Stheno und Euryale. Als einzige der drei Gorgonen ist sie sterblich. Der Held Perseus schlug ihr das Schlangenhaupt ab.

© Imago/Gemini Collection

Medusa: Eine der in der griechischen Mythologie beschriebenen Gorgonen, Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto, Schwester von Stheno und Euryale. Als einzige der drei Gorgonen ist sie sterblich. Der Held Perseus schlug ihr das Schlangenhaupt ab.

Golem: Seit dem frühen Mittelalter existiert in Mitteleuropa der Mythos des Golem, einer Figur aus der jüdischen Literatur und Mystik. Es handelt sich um ein von Weisen mittels Buchstabenmystik aus Lehm gebildetes stummes menschenähnliches Wesen, das gewaltige Größe und Kraft besitzt und Aufträge seines Schöpfers ausführt (Szene aus dem deutschen Spielfilm „Der Golem, wie er in die Welt kam“ aus dem Jahr 1920 von Regisseur Paul Wegener).

© Imago/Gemini Collection

Golem: Seit dem frühen Mittelalter existiert in Mitteleuropa der Mythos des Golem, einer Figur aus der jüdischen Literatur und Mystik. Es handelt sich um ein von Weisen mittels Buchstabenmystik aus Lehm gebildetes stummes menschenähnliches Wesen, das gewaltige Größe und Kraft besitzt und Aufträge seines Schöpfers ausführt (Szene aus dem deutschen Spielfilm „Der Golem, wie er in die Welt kam“ aus dem Jahr 1920 von Regisseur Paul Wegener).

Poltergeist: Ein weltweit verbreitetes Phänomen, mit dem sich die Parapsychologie, Psychiatrie und Dämonologie befassen. Es handelt sich um Geister und Dämonen, die sich in Häusern einnisten und dort durch übernatürliche Geschehnisse wie Klopfgeräusche und umherfliegende Möbel die Bewohner schikanieren.

© Imago/Gemini Collection

Poltergeist: Ein weltweit verbreitetes Phänomen, mit dem sich die Parapsychologie, Psychiatrie und Dämonologie befassen. Es handelt sich um Geister und Dämonen, die sich in Häusern einnisten und dort durch übernatürliche Geschehnisse wie Klopfgeräusche und umherfliegende Möbel die Bewohner schikanieren.

Huckup: Aufhocker (niederdeutsch: Huckup) ist ein Kobold, der ahnungslosen Wanderern das Leben schwer macht. Nachts springt er auf ihre Schultern und wird mit jedem Schritt schwerer. Der Huckup bleibt solange auf dem armen Mann sitzen, bis dieser durch das heraufbrechende Licht, ein Gebet oder Glockenläuten erlöst wird.

© Imago/Arkivi

Huckup: Aufhocker (niederdeutsch: Huckup) ist ein Kobold, der ahnungslosen Wanderern das Leben schwer macht. Nachts springt er auf ihre Schultern und wird mit jedem Schritt schwerer. Der Huckup bleibt solange auf dem armen Mann sitzen, bis dieser durch das heraufbrechende Licht, ein Gebet oder Glockenläuten erlöst wird.

Banshee: Die aus der irisch-gälischen Kultur stammende Sagengestalt ist ein weiblicher Geist aus der Anderswelt, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod in der Familie ankündigt

© Imago/Gemini Collection

Banshee: Die aus der irisch-gälischen Kultur stammende Sagengestalt ist ein weiblicher Geist aus der Anderswelt, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod in der Familie ankündigt

Jack O’Lantern: In eine ausgehöhlte Kürbislaterne wird eine Fratze geritzt, fertig ist Jack O’Lantern. Der Brauch geht auf die Halloween-Tradition irischer Einwanderer zurück, die ihn in die USA übersiedelten und dort weitergaben.

© Imago/Alexander Limpach

Jack O’Lantern: In eine ausgehöhlte Kürbislaterne wird eine Fratze geritzt, fertig ist Jack O’Lantern. Der Brauch geht auf die Halloween-Tradition irischer Einwanderer zurück, die ihn in die USA übersiedelten und dort weitergaben.

Horrorclown: Für die Panik vor Clowns gibt es  einen medizinischen Fachbegriff: Coulrophobie – die krankhafte Angst vor Clowns. Dahinter verbirgt sich die Angst vor dem Unbekannten,  die Furcht vor dem Bösen, das sich hinter der Maske des Lächeln versteckt. Der Anthropologe Claude Levi-Strauß (1908-2009) hat dieses Phänomen  genauer untersucht. Wer eine Maske trägt, braucht sich um gesellschaftlliche Konventionen nicht zu scheren, weil sie seine Identität verdeckt. So kann er öffentlich und doch unerkannt Schrecken verbreiten.

© Imago/Zuma Wire

Horrorclown: Für die Panik vor Clowns gibt es einen medizinischen Fachbegriff: Coulrophobie – die krankhafte Angst vor Clowns. Dahinter verbirgt sich die Angst vor dem Unbekannten, die Furcht vor dem Bösen, das sich hinter der Maske des Lächeln versteckt. Der Anthropologe Claude Levi-Strauß (1908-2009) hat dieses Phänomen genauer untersucht. Wer eine Maske trägt, braucht sich um gesellschaftlliche Konventionen nicht zu scheren, weil sie seine Identität verdeckt. So kann er öffentlich und doch unerkannt Schrecken verbreiten.

Gespenster: Mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattete Geistwesen. Wenn es spukt, sind die Totengeister unterwegs – oft in nebelhafter Gestalt.

© Imago/Alexander Limbach

Gespenster: Mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattete Geistwesen. Wenn es spukt, sind die Totengeister unterwegs – oft in nebelhafter Gestalt.

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Erstellt:
31. Oktober 2024, 07:52 Uhr

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