„Weg der Lieder“: Neuer Wanderweg in Großerlach geplant
Der Großerlacher Gemeinderat votiert für die Umsetzung eines Rundwanderwegs südlich von Grab mit Skulpturen, Infotafeln und Bänken.

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Im Oktober soll der neue Wanderweg eröffnet werden. Symbolbild: Firn / Adobe Stock
Von Elisabeth Klaper
Großerlach. Die Gemeinde Großerlach soll bald einen neuen Touristenmagneten bekommen: den „Weg der Lieder“-Rundwanderweg. „Die Grundidee war, vorhandene Skulpturen des schlafenden Mädchens auf dem Friedhof in Grab und des Bären bei Hohenbrach mit dem Gedenkstein bei Mannenweiler für den polnischen Fremdarbeiter, den Nazis ermordeten, durch einen Rundwanderweg südlich von Grab zu verbinden“, erklärte Bürgermeister Christoph Jäger in der jüngsten Gemeinderatssitzung dazu.
Die vorhandenen und noch zu schaffenden Kunstwerke sowie das Denkmal stehen in Verbindung zu Titeln verschiedener Liedermacher, daher der Name des Wegs.
Thematisch zu den Stationen ausgewählte Lieder per QR-Code
Infotafeln an den Stationen werden Liedtextauszüge tragen, dazu QR-Codes, damit Wanderer die Lieder anhören können. Die Stationen werden mit Sitzbänken ausgestattet, eventuell kommen auch eine oder mehrere drehbare Ruheliegen hinzu. Jäger beschrieb die Strecke: Sie führe durch „eine wunderschöne, abwechslungsreiche Landschaft“. Das Projekt „ist ausbaufähig und bietet die Chance für eine Weiterentwicklung. In den Folgejahren können weitere Stationen hinzukommen“, sagte er.
Bereits 2022 erstellte die Gemeindeverwaltung mit Bildhauern und Naturparkführern ein Konzept als Grundlage für den von der Leader-Aktionsgemeinschaft bewilligten Förderantrag als Leader-Kleinprojekt. Die Liste der Stationen (siehe Infotext) entspricht dem Planungsstand, wobei Vorschläge und Titelauswahl der mitwirkenden Künstler berücksichtigt sind. Der Rundwanderweg verläuft auf vorhandenen Wander- und Forstwegen. Die Zustimmung der Forstverwaltung liegt vor, ebenso die der Gemeinde Oberrot für die auf deren Gemarkung liegende Station sowie die von zwei privaten Grundstückseigentümern.
Auch der Ortschaftsrat von Grab ist einverstanden: Wichtig sei, geschichtliche Punkte zu erschließen, erklärte Ortsvorsteher Georg Holub. Die Mitglieder des Gemeinderats waren begeistert: „Das ist eine super Idee“, so Eckart Fritz von der Unabhängigen Wählerliste. Der Rundwanderweg sei breit genug, um darauf auch Fahrrad zu fahren, dies ist also möglich und erlaubt, beantwortete Jäger dessen Nachfrage. Doch weise die Strecke einige steile Ab- und Aufstiege sowie Stellen mit Geröll und Steinen auf, wäre also eher für Mountainbikes als für Fahrräder oder E-Bikes geeignet. Darum werde man dies nicht aktiv bewerben.
Bis Oktober soll alles fertig sein
Die Fertigstellung bis zum Tag des Schwäbischen Waldes „werden wir nicht ganz hinbekommen“, doch müsse alles bis Oktober fertig sein: „Die Umsetzung startet sofort und ich bin sicher, wir kriegen es hin“, so Jäger optimistisch. Die Einweihung ist für den 7. Oktober zur Pilzausstellung geplant, die Naturparkführer bieten geführte Wanderungen mit Infos über Geschichten und Inhalte an. „Sensationell, das macht richtig Lust, den Weg zu gehen und als Sahnehäubchen die Lieder zu hören“, fand Hans Wohlfarth, Fraktionschef der Freien Wählervereinigung.
Über die Wiese bei der Station am Hochbehälter Trauzenbach werde wohl ein Trampelpfad entstehen und der Bauhof sorge für Sauberkeit, sicherte der Rathauschef auf Wohlfarths Nachfrage hin zu. Für das rund 20.000 Euro teure Projekt bekam die Gemeinde eine Leader-Förderung von 13.370 Euro bewilligt. So hat die Gemeinde nur 6.480 Euro beizusteuern, deutlich weniger als die im Haushaltsplan bereitgestellten 12.000 Euro. Unisono votierte der Gemeinderat für den „Weg der Lieder“ und beauftragte die Gemeindeverwaltung, ihn mit den Beteiligten umzusetzen.
Starttafel Los geht der Weg mit „Die, die wandern“ von Reinhard Fendrich am Wanderparkplatz Grab.
Station 1 Zum Thema Liebe gibt es das „Wiagalied“ von Wendrsonn sowie die Steinskulptur Schlafendes Mädchen auf dem Friedhof Grab.
Station 2 Bei der nächsten Station geht es um den Menschen, dazu ausgewählt wurden „Mensch“ von Herbert Grönemeyer sowie die Skulptur aus Stahl und Holz „Der Mensch“ von Albrecht Schilling, zu finden in Morbach, Atelier am Limes.
Station 3 Das Leben ist das Thema der Station 3, das Lied „Wues’d a Herz hast wia a Bergwerk“ von Reinhard Fendrich und das Herzrelief in einer Felswand von Steinmetz Walter Wieland am Forstweg bei Marbächle in Oberrot wurden gewählt.
Station 4 Bei der nächsten Station geht es um den Tod. Dafür stehen „Was, wenn es doch nur Liebe war“ von Liedermacher Chris und der Gedenkstein von Walter Wieland bei Mannenweiler.
Station 5 Die Hoffnung wird mit dem Lied „Mein Apfelbäumchen“ von Reinhard Mey und der Skulptur mit Apfelmotiv von Sven Vollbrecht ausgedrückt, zu finden beim Schweizerhof.
Station 6 Das Aufstehen ist Thema der sechsten Station. Dafür stehen das Lied „Ungebrochen“ von Liedermacher Chris sowie die Skulptur von Walter Wieland beim Hochbehälter Wasenhaus nahe dem Trauzenbach.
Station 7 Freiheit ist Thema dieser Station. „Der Bär, der ein Bär bleiben wollte“ von Reinhard Mey und die Skulptur eines Bären von Walter Wieland bei Hohenbrach stehen sinnbildlich dafür.