Pflegeheimstandort: Weissacher Bürger wehren sich gegen neuen Bebauungsplan
Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürger appelliert an den Bürgermeister, nicht im Hochwassergebiet „Brüdenwiesen Nord“ zu bauen.
Von Melanie Maier
Weissach im Tal. Die Anwohnerinnen und Anwohner, die gegenüber dem Unterweissacher Alexander-Stift auf der anderen Seite des Brüdenbachs leben, halten wenig von der Idee, ein neues Heim auf dem Areal des Bebauungsplans „Brüdenwiesen Nord“ zu errichten. Dorothea Seifert, die in einem der Häuser wohnt, hat inzwischen mehr als 50 Unterschriften gesammelt und diese mit einem Brief im Weissacher Rathaus abgegeben. Das Wasserrückhaltebecken, schreibt sie darin, solle nicht dazu missbraucht werden, erneut Flächen zu bebauen, die nicht dafür geeignet seien: „Wie jetzt die Fläche unterhalb des Altenheims, die regelmäßig überschwemmt ist! Das ist ein fahrlässiges Verhalten uns Bürgern gegenüber!“ Es sei absolut unverständlich, den Ort als Baugebiet überhaupt in Erwägung zu ziehen. Im Namen der Gruppe bittet sie Bürgermeister und Gemeinderat darum, das Bauvorhaben nicht weiter zu verfolgen, „denn es hätte für uns Anlieger und andere Weissacher Bürger im Ortskern gravierende Folgen“.
„Nach den Hochwasserereignissen der vergangenen Jahre wäre das ein Tabubruch“
Reinhard Knüdeler und Claudia Gollor-Knüdeler kritisieren eine mögliche Bebauung scharf. „Nach den Hochwasserereignissen der vergangenen Jahre wäre das ein Tabubruch“, so der ehemalige Vorstand der Energiegemeinschaft Weissacher Tal. „2011 stand der ganze Ort unter Wasser“, betont er. Die Fläche „Brüdenwiesen Nord“ war ebenfalls davon betroffen, wie auf einem Foto von Claudia Gollor-Knüdeler zu sehen ist (siehe links). Sie erinnert zudem daran, dass auch ein Naturschutzgebiet zu dem Gebiet gehört. Die beiden plädieren dafür, alle Alternativen zu den „Brüdenwiesen Nord“ zu überprüfen, etwa eine Erweiterung oder einen Umbau des jetzigen Heims, oder zu versuchen, eine Ausnahmegenehmigung für die Landesheimbauverordnung zu erwirken. Auch der Ortsseniorenrat, dem Knüdeler angehört, will den Pflegestandort auf jeden Fall erhalten. „Aber den Weg dahin würden wir anders beschreiten.“