Designierte Gesundheitsministerin
Wer ist Nina Warken?
Die Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg soll Bundesgesundheitsministerin im Kabinett Merz werden. Wer ist die 45-Jährige?

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Die Bundestagsabgeordnete Nina Warken (45).
Von Michael Maier
Nina Warken, eine 45-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg, ist überraschend als Bundesgesundheitsministerin nominiert worden. Das hat die Süddeutsche Zeitung am Rande einer Präsidiumssitzung der CDU in Berlin erfahren. Warken soll demnach Nachfolgerin des vielfach kritisierten SPD-Manns Karl Lauterbach werden und damit zu einer wichtigen Rolle im neuen Kabinett von Friedrich Merz avancieren, falls die SPD dem Koalitionsvertrag zustimmt.
Wer ist Nina Warken?
Nina Warken ist eine erfahrene Politikerin, die seit 2013 im Bundestag sitzt. Sie hat einen Hintergrund als Rechtsanwältin und seit 2023 die Position der Generalsekretärin der CDU in Baden-Württemberg inne. Warken hat in der Vergangenheit im Ausschuss für Inneres und Heimat, im Rechtsausschuss sowie in der Wahlrechtskommission mitgewirkt. Sie gilt als enge Vertraute von CDU-Landesparteichef Manuel Hagel, der ihre Kandidatur als Generalsekretärin unterstützt hatte.
Nina Warken im Porträt
- Geboren am 15. Mai 1979 in Bad Mergentheim
- Abitur 1988 am Matthias-Grünewald-Gymnasium Tauberbischofsheim
- Jurastudium in Heidelberg
- Seit 2000 Mitglied der CDU
- 2013-2017 und seit 2018 Mitglied des Deutschen Bundestages
- Zuvor als Rechtsanwältin tätig
- Odenwald-Tauber
Gesundheitspolitische Ziele
Warken hat bereits gesundheitspolitische Positionen vertreten. Sie setzt sich für den Erhalt von Apotheken vor Ort ein und möchte Wartezeiten für Arzttermine reduzieren, indem Patienten besser geholfen wird, einen passenden Arzt mit Terminkapazitäten zu finden.
In ihrem Wahlkreis hatte sie sich für den Erhalt der Kliniken, den kinderärztlichen Bereitschaftsdienst sowie die Ansiedlung von Landärzten eingesetzt. Ihr Ziel ist es, ein umfassendes Gesundheitssystem zu schaffen, das eine sicherere Versorgung in allen Lebensaltern bietet. Bundesweit geht der Trend allerdings in Richtung Schließung von kleineren Kliniken und Konzentration auf größere Einheiten.
Nina Warken: Wahlkreis und Karriere
Nina Warken hat bei der Bundestagswahl den Wahlkreis Odenwald-Tauber direkt gewonnen. Dort erzielte sie mit rund 42,8 Prozent ein sehr gutes Ergebnis. Sie ist seit 2019 Mitglied im Bundesvorstand der Frauen Union.
Seitens der SPD soll für das Gesundheitsministerium das ehemalige SED-Mitglied Petra Köpping im Gespräch gewesen sein. Jedoch reklamierte die Union das Ressort in den Koalitionsverhandlungen für sich und gab der Gesundheitsministerin von Sachsen somit das Nachsehen. Von vornherein chancenlos schien dagegen Amtsinhaber Karl Lauterbach, den viele für die aktuellen Probleme im Gesundheitswesen verantwortlich machen und teilweise auch für Fehler in der Corona-Politik in Erinnerung haben.