Wiesafeschd in Allmersbach: Gefeiert wird bis weit nach Mitternacht
Das Allmersbacher Wiesafeschd ist in diesem Jahr zwar kürzer als sonst, doch mit einem abwechslungsreichen Programm ist für die Gäste viel geboten. Tagsüber stehen die Familien im Mittelpunkt, abends ist Party angesagt.

© Alexander Becher
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fackelzugs durften am Freitagabend das Sonnwendfeuer entzünden. Fotos: Alexander Becher
Von Carmen Warstat
ALLMERSBACH IM TAL. Familien und Paare, Freundescliquen und viele Kinder fanden sich am Wochenende zum Allmersbacher Wiesafeschd auf dem Festplatz Lohwiesenbach am Ortsrand ein, um Spaß zu haben, beisammen zu sein und gute Musik zu hören. Eine Reihe von Attraktionen wurde geboten und erfreute vor allem die Kinder. Letztere kamen bereits am Freitagabend auf ihre Kosten und durften zu fortgeschrittener Stunde bei schönstem Halbmond Fackeln entzünden, gemeinsam mit ihren Eltern den traditionellen Fackelzug über den Weg um die große Wiese laufen und im Anschluss dem Sonnenwendfeuer beiwohnen. An die 150 Fackeln hatten die ehrenamtlichen Helfer vom VfB-Fanclub Tribuna Coperta ’88 verkauft, und selbstverständlich war die Freiwillige Feuerwehr Allmersbach im Tal vor Ort, um alles abzusichern.
Eine fast feierliche Stimmung kam auf, als sich der Fackelzug nach dem ersten Set der Band The Pinstripes allmählich in Bewegung setzte und den Abendhimmel wieder erhellte. Mit ihren Fackeln durften die Kinder und Jugendlichen denn auch das Sonnwendfeuer entzünden. Im Anschluss betraten die Musiker die Bühne erneut und rockten das Fest bis in den frühen Morgen hinein. The Pinstripes – das sind musizierende Freunde, die sich dem von ihnen so genannten Kick-Ass-Rockabilly-Style verschrieben haben und neben einem vielseitigen Songrepertoire eine mitreißende Bühnenshow bieten. Im Programm der Band gibt es sowohl eigene Kompositionen als auch Coverversionen, beispielsweise von Jimi Hendrix, AC/DC, Motörhead oder Chris Rea. Ziemlich zu Beginn erklang „Whole Lotta Rosie“ von AC/DC, und es waren (anfangs erst mal nur) die Kinder, die vor der Bühne dazu tanzten.
Wiesafeschd in Allmersbach
Am Wochenende lockte das zweitägige Wiesafeschd Besucher aus dem ganzen Umland wieder nach Allmersbach im Tal. Neben verschiedenen Musikdarbietungen gab es auch ein Sonnwendfeuer sowie einen Fackelzug, außerdem war für Kinder ein buntes Programm geboten.
Der Wiesafeschd-Samstagnachmittag gehörte vor allem den Familien. Ihnen wurde manches Interessante geboten und sie erfreuten sich an den Aktionen des Streuobstmobils des Kreisjugendrings, das unter anderem Wasserspiele und Basteln mit Ton und anderen Naturmaterialien im Gepäck hatte. Eine Backnanger Firma hatte zahlreiche Holzspielzeuge in den verschiedensten Größen dabei und die Firma Harro Höfliger hatte einen Actionparcours organisiert. Kinderschminken und Glitzertattoos, Bullriding, Torwandschießen, Hüpfburg und Bungee Run sowie Bungee-Trampolin und ein XXL-Dart-Spiel waren Anziehungspunkte für die jüngsten Festgäste. Traditionell ist das Wiesafeschd eine Veranstaltung, die von der Gemeinde in Kooperation mit der Firma Harro Höfliger vorbereitet wird. Der Allmersbacher Betrieb öffnet seine Tore und das Festgelände für die Familien der Mitarbeiter, sodass Kinder einmal sehen können, wo Mama oder Papa arbeiten und was genau sie eigentlich dort machen.
Vereine beteiligen sich rührig am Fest
Ab Samstagnachmittag dann stand der Festplatz wieder allen Gästen zur Verfügung. Bürgermeisterin Patrizia Rall bezeichnete die Zusammenarbeit mit der Firma Höfliger als Glücksfall und nannte das Wiesafeschd ein Fest von Allmersbachern für Allmersbacher. Tatsächlich beteiligten sich auch in seinem achten Jahr die Allmersbacher Vereine außerordentlich rührig an der Gestaltung des Festes, darunter das Deutsche Rote Kreuz, die Freiwillige Feuerwehr, der Landfrauenverein, der Liederkranz, der Motorsportclub, die offene und mobile Jugendarbeit, die Schützengilde, der Sportverein Allmersbach im Tal 1958, der Tennisverein, der VfB-Fanclub Tribuna Coperta ’88, der TSV sowie die Berg- und Wanderfreunde. Die Bürgermeisterin dankte ihnen und nannte in ihrer Eröffnungsansprache auch die fleißigen Mitarbeiter des Bauhofs sowie Georg Beis von Beis Creations, „der das Fest organisiert und koordiniert (hat) und gefühlt seit Montag im Dauereinsatz hier auf dem Festgelände ist.“ Auch Markus Höfliger gehöre „zu den treibenden Kräften des Wiesafeschds“. 12000 Euro hat die Gemeinde als Mitveranstalter für das Event in die Hand genommen und zudem Mittel von Sponsoren erhalten.
Bürgermeisterin lobt Zusammenhalt
Der Musikverein Bad Rietenau unterhielt die Festgäste am Samstagnachmittag mit gemütlicher Volksmusik, und zum Abschluss wurde es noch mal etwas lauter: Die „ultimative Partyband“ James Torto and Friends verwöhnte das Publikum mit Hits aus der Reggae-, Disco-, Soul- und Popszene. Beste Stimmung trotz kurzer Regenschauer gab es und sehr viel Publikum, das wiederum bis weit nach Mitternacht feierte.
Das Wiesafeschd ist dieses Mal kürzer ausgefallen, aber auch intensiver. Anliegen der Veranstalter war es, vor allem den Familien etwas zu bieten, auf kommerzielle Anbieter zu verzichten und den Naturaspekt in den Mittelpunkt zu stellen, denn nicht umsonst nennt sich die Veranstaltung am idyllischen Ortsrand von Allmersbach im Tal eben Wiesafeschd. Bürgermeisterin Patrizia Rall: „Der Zusammenhalt ist uns wichtig und die Arbeit der Vereine einmalig!“