Windpark in Aspach und Oppenweiler: EnBW stellt Details vor
EnBW und Uhl Windkraft wollen im Jahr 2025 einen Windpark mit bis zu acht Einzelanlagen bauen. Weil vonseiten der Bürger viele Fragen vorgebracht wurden, ist in drei Wochen ein Infoabend geplant.
Von Lorena Greppo
Aspach/Oppenweiler. Lange waren neue Windkraftprojekte im nördlichen Rems-Murr-Kreis nur Ideen, Hoffnung oder Bangen, weit weg von einer möglichen Umsetzung. Dadurch, dass unter anderem das Drehfunkfeuer bei Affalterbach von der Deutschen Flugsicherung im Jahr 2023 außer Betrieb genommen wird, stellt sich die Lage inzwischen ganz anders dar: In den Gemeinden Aspach und Oppenweiler will die EnBW zusammen mit ihrem Projektpartner Uhl Windkraft Nägel mit Köpfen machen. Ein Windpark mit bis zu acht Anlagen soll dort entstehen. „Der Bau des Windparks ist im Jahr 2025 geplant“, teilt das Unternehmen mit.
Wie es bei einem solchen Projekt zu erwarten war, haben einige Bürgerinnen und Bürger das Angebot der EnBW angenommen und an die eigens dafür eingerichtete E-Mail-Adresse ihre Fragen zum Projekt eingeschickt. Dabei wurden verschiedenste Befürchtungen geäußert. Welchen Abstand zur Wohnbebauung werden die Anlagen haben? Welche Lärmemissionen sind zu erwarten? Geht der Bau des Windparks mit dem Wertverlust der Immobilien in den Anliegerkommunen einher? Diese und weitere Fragen gingen beispielsweise bei der EnBW ein. „Diese haben wir nun auf der Website des Windparkprojekts zusammengestellt“, teilt eine für Windenergie zuständige Sprecherin des Unternehmens mit. Auch wurden jeweils die Antworten dazu sowie eine Übersichtskarte mit den geplanten Standorten der Windräder geliefert.
Der Betrieb ist für 25 Jahre vorgesehen
Das Planungsgebiet für den Windpark besteht aus zwei Teilen, die sich nordwestlich von Oppenweiler sowie nordöstlich der Gemeinde Aspach befinden. Die geplanten Anlagen haben einen Rotordurchmesser von 172 Metern und eine Nabenhöhe von 175 Metern. Der Betrieb der Anlagen ist für einen Zeitraum von 25 Jahren vorgesehen. Danach werden –Stand jetzt – die Anlagen zurückgebaut. Das sei üblicherweise eine Genehmigungsauflage. Die Abstände zu den nächstgelegenen zusammenhängenden Wohnbebauungen betragen demnach etwa einen Kilometer. Wie sich die Anlagen lärmtechnisch auf die Siedlungen auswirken, werde erst noch untersucht: „Um die Auswirkungen in Bezug auf Schall zu beurteilen, wird ein Fachgutachten durch einen unabhängigen Gutachter erstellt.“ Dabei würde jeweils von Werten ausgegangen, bei denen die Schallausbreitung maximal ist. Auch vorhandene Vorbelastungen würden eingerechnet. „Sollte im Ergebnis der Untersuchung ein Richtwert überschritten werden, so wird der Anlagenbetrieb so lange reduziert, bis der jeweilige Grenzwert eingehalten wird. Somit werden die Anwohner zuverlässig geschützt“, teilt die EnBW mit. Darüber hinaus werde auch für den Schattenwurf der Windenergieanlagen ein Fachgutachten erstellt.
Laut EnBW gibt es keine Konflikte mit dem Artenschutz
Obwohl Kritiker schützenswerte Vogelarten in jenem Gebiet vermuten, sieht die EnBW in Sachen Artenschutz derzeit keine Konflikte, die dem Projekt im Wege stehen könnten – hierzu seien schon zahlreiche Gutachten erstellt worden, unter anderem in Hinsicht auf Vogel- und Fledermausvorkommen. Auch bezüglich einer anstehenden Waldrodung äußerten einige Bürger Bedenken. Dazu antwortete die EnBW: „Pro Windrad wird eine Fläche von etwas mehr als 0,5 Hektar dauerhafter Fläche benötigt. Hinzu kommen die Zufahrt zu den Anlagenstandorten und temporär benötigte Flächen, beispielsweise für die Vormontage der Bauteile.“ Derzeit sei man in der Abstimmung mit dem zuständigen Forstbetrieb, gehe aber davon aus, dass weniger als zehn Hektar Wald in Anspruch genommen werden; hierfür werde ein Ausgleich erbracht. Temporär benötigte Rodungsflächen würden wieder vollständig rekultiviert.
Bürger können Fragen stellen und Bedenken äußern
Ob die bereitgestellten Informationen der EnBW ausreichen, um Skeptiker vom Projekt zu überzeugen, muss sich noch zeigen. Bei einem Informationsabend in Oppenweiler (siehe unten) sollen Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Gemeinden die Gelegenheit bekommen, weitere Fragen zu stellen und Bedenken zu thematisieren. Die EnBW jedenfalls sucht aktiv das Gespräch. „Der Dialog mit den Anwohnern im Umkreis des Windparks ist für uns von enormer Bedeutung“, heißt es auf der Website des Projekts. Man habe daher bewusst und freiwillig ein Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung gewählt. Diese finde in mindestens zwei Stufen statt: Über die Homepage und per E-Mail können Fragen beantwortet werden, darüber hinaus gibt es die Informationsveranstaltung. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens können beim Landratsamt zudem Einwendungen vorgebracht werden, die dann in die Genehmigungsentscheidung einbezogen werden.
Informationsabend Gemeinsam mit ihrem Projektpartner Uhl Windkraft lädt die EnBW alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Oppenweiler, Aspach, Spiegelberg und Oberstenfeld zu einer Veranstaltung am Mittwoch, 21. September, zwischen 17 und 20 Uhr in die Gemeindehalle Oppenweiler ein. Dort wird das Projekt vorgestellt und an verschiedenen Infoständen können die Besucherinnen und Besucher ihre Fragen stellen. Website https://t1p.de/ia1ee