Backnangs Woche der Vielfalt soll verbinden

Von Carmen Warstat

Backnang. Nicht oft haben Frauen in unseren Breiten die Gelegenheit, Hennamalerei buchstäblich hautnah kennenzulernen und auch Tanzabende für Männer sind eher selten. In der Woche vom 25. September bis 2. Oktober wird es diese und eine Reihe weiterer Angebote in Backnang geben. Mit dem Hashtag „#offen geht“ ist das Anliegen umrissen: Die 47. Interkulturelle Woche (IKW) – eine bundesweite Aktion, an der die Stadt Backnang sich beteiligt, – möchte in jeder Hinsicht Vielfalt präsentieren, sie möchte Möglichkeiten der Begegnung schaffen, informieren und unterhalten, Gespräche anstoßen und einen Austausch fördern, der über die Zeit der Veranstaltungen hinaus fortgesetzt wird.

Bei der IKW handelt es sich um eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 jeweils Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, von Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen.

Hier leben Menschen aus mehr als 120 Ländern

In mehr als 500 Städten und Gemeinden werden ungefähr 5000 Veranstaltungen stattfinden und Backnang ist dabei. Denn hier leben inzwischen Menschen aus mehr als 120 Ländern mit den unterschiedlichsten Erfahrungen.

Vorab informierten die Leiterin des Amts für Familie, Jugend und Bildung Regine Wüllenweber und Sandra Amofah, die städtische Referentin für Integration und Flucht, über den aktuellen Stand der Planungen sowie über die Kooperationspartner der Stadt, welche die Woche der Vielfalt gestalten und unterstützen. „Ein bunter Strauß an Veranstaltungen“ wird informieren und unterhalten, vor allem aber den Kontakt zwischen lange hier Ansässigen und Dazugekommenen ermöglichen, damit Vertrauen wachsen kann.

Die Grundidee, alle Altersstufen und sowohl Frauen und Männer als auch Kinder beziehungsweise Familien aus den verschiedensten Kulturen einzubinden, eint die teilnehmenden Städte und Gemeinden der Republik. Die Programme jedoch werden vor Ort ganz individuell gestaltet und organisiert. In Backnang wird es 15 Veranstaltungen geben, „das ist schon eine Hausnummer“, sagt Wüllenweber. Sie unterstreicht das Engagement vieler langjähriger Kooperationspartner der Stadt und betont, dass für jeden etwas dabei sein wird. Die Angebote können aufgrund der Unterstützung aller Beteiligten sowie des Budgets der Stadtverwaltung komplett kostenfrei in Anspruch genommen werden, denn niemand soll laut Wüllenweber ausgeschlossen werden, weil es ihm vielleicht an Geld mangelt.

Verschiedene Institutionen präsentieren sich

Die Institutionen nutzen die Gelegenheit auch, sich zu präsentieren, damit der Gesprächsfaden nach der ereignisreichen Woche nicht abreißt, sondern die Bürger wiederkommen. Beteiligt sind der Kreisjugendring, das Jugendreferat Backnang, die Jugendmigrationsdienste (JMD), die Türkisch-Islamische Gemeinde, der Kreisdiakonieverband, die Partnerschaft für Demokratie des Rems-Murr-Kreises, die Paulinenpflege, der Treffpunkt 44, die TSG, der Verein Kinder- und Jugendhilfe, die Volkshochschule und die Zukunftswerkstatt Rückenwind. Sie alle hoffen auf ganz viel Zuspruch. Auch Amofahs persönlicher Wunsch ist es, „wirklich alle zu erreichen, nicht nur die, die sowieso immer mitmachen“.

Stattfinden werden die Veranstaltungen an zentralen Punkten im Stadtgebiet, aber auch dezentral, „damit jeder hinkommen und die Orte mit Angeboten auch über die IKW hinaus kennenlernen kann“.