Wolkig bis heiter und eine Prise Sturm

Der Februar ist wie in den vergangenen Jahren besonders mild gewesen. Das wechselhafte Wetter ließ die Sonne mal mehr und mal weniger durchblitzen – unterbrochen von mehreren Sturmtiefs.

Vom Juxkopf aus bieten sich bei kühlem und sonnigem Februarwetter schöne Aussichten über den Schwäbischen Wald. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Vom Juxkopf aus bieten sich bei kühlem und sonnigem Februarwetter schöne Aussichten über den Schwäbischen Wald. Foto: A. Becher

Von Anja La Roche

Großerlach. Wer im vergangenen Monat auf eine stattliche Schneedecke gehofft hatte, um den Schlitten nochmals aus dem Keller zu zerren, wurde enttäuscht. Es war der elfte zu warme Februar in Deutschland in Folge. Dabei begann der Februar sogar mit einer vier Zentimeter hohen Schneedecke, Schneeregen und einer Durchschnittstemperatur von 0,8 Grad Celsius. Doch der Schnee schmolz bereits am zweiten Tag des Monats weg, die Temperaturen kletterten auf durchschnittlich 4,7 Grad Celsius. Die durchschnittliche Temperatur des gesamten Februars lag bei 3,9 Grad Celsius. Das sind 3,9 Grad Celsius zu warm, vergleicht man den Monat mit den durchschnittlichen Temperaturen der Februare von 1961 bis 1990, dem sogenannten vieljährigen Mittel.

Bei milden Wintern sind viele Stürme nicht außergewöhnlich. So zogen im vergangenen Monat – neben wechselhaftem Wetter von wolkig bis sonnig – mehrere Sturmtiefs über Deutschland hinweg. Und starker Regen an einzelnen Tagen führte dazu, dass der Monat mit 93,9 Millimetern Niederschlag überdurchschnittlich nass war, um genau zu sein 18 Prozentpunkte nasser als im vieljährigen Mittel.

Das Sturmtief Roxana füllte die Murr

Am 6. Februar zeigte das Sturmtief Roxana seine Kraft: Sturmböen wehten Gegenstände und Bäume auf Fahrbahnen, Starkregen füllte die Flüsse. So glitt die Murr ungewohnt wild dahin, die Farbe in schlammigem Braun, das Wasser bis zum oberen Rand des Ufers. Ganze 34,8 Millimeter Niederschlag wurden an diesem stürmischen Sonntag in Großerlach gemessen. Dem Sturmtief Roxana folgten weitere Tiefs. Doch zunächst einmal beruhigte sich das Wetter und der Frühling klopfte an: Am 9. Februar zeigte sich die Sonne für ganze 7,1 Stunden und die Temperaturen kletterten auf ein Maximum von 11,3 Grad Celsius. Auch die darauffolgenden Tage ließ sich die Sonne immer wieder blicken, bei milden Temperaturen und wenig Niederschlag.

Obwohl das Wochenende am 12. und 13. Februar besonders sonnig war, zeigte das Thermometer am zwölften Tag des Monats den niedrigsten Wert von minus 3,1 Grad Celsius in der Luft und minus 8 Grad Celsius im Boden an. Die Sonne blieb nicht bis zum Tag der Liebe, dem Valentinstag am 14. Februar. Verliebte Paare mussten den Tag bewölkt und mit leichtem Regen hinnehmen. Dafür stiegen die Temperaturen wieder auf durchschnittlich 7,1 Grad Celsius an. Zudem erwärmte der Boden sich rasant: innerhalb zweier Tage auf 1,1 Grad Celsius.

Stürmisch wurde es nochmals am 17., 18. und 19. Februar; die Sturmtiefs Ylenia, Xandra und Zeynep sorgten mitunter für Störungen im Bahnnetz und Hindernissen auf den Straßen. Doch kam der Süden Deutschlands hierbei vergleichsweise glimpflich davon.

Am 18. Februar erreichte die Temperatur mit 13,2 Grad Celsius das monatliche Maximum. Startete der Februar mit einer gemessenen Luftfeuchte von 100 Prozent, so endete er am 28. Februar mit dem niedrigsten Wert des Monats von 33,5 Prozent – und mit der längsten Sonnenscheindauer von 9,9 Stunden. Somit klang der vergangene Monat frühlingshaft aus. Und nun lugen bunte Frühlingsblumen aus dem Boden und so mancher Spaziergänger in der Sonne entledigt sich bereits seiner Winterjacke.

Wolkig bis heiter und eine Prise Sturm

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Erstellt:
3. März 2022, 06:00 Uhr

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