XXL-Kuchen und Feuer: Schwäbisch Hall feiert das Salzsieden

dpa/lsw Schwäbisch Hall. Mit einem süßen XXL-Kuchen feiert Schwäbisch Hall ein Fest rund ums Salz - am Sonntag kamen viele Besucher zu einem der Höhepunkte der mehrtägigen Feierlichkeiten. Mehrere Männer trugen am frühen Nachmittag den 100 Kilogramm schweren Gebäck-Koloss, der sich aus knapp 1000 einzelnen Teilen zusammensetzte und später an die Besucher verteilt wurde, wie Organisator Robert Spoden sagte. Spoden erwartete bis zum Abschluss des Festes an diesem Montag insgesamt rund 18 500 Besucher.

Salzsieder mit dem Siederskuchen. Foto: Sebastian Gollnow/Archivbild

Salzsieder mit dem Siederskuchen. Foto: Sebastian Gollnow/Archivbild

Die ungleiche Paarung Salz und Süßes geht auf eine Überlieferung aus dem Jahr 1316 zurück. In der Nacht sollen die bei den Salzsiedepfannen wachenden Sieder einen Brand in der Stadtmühle bemerkt und sie vor der Vernichtung bewahrt haben. Vom Müller bekamen sie zum Dank einen hundert Pfund schweren Kuchen geschenkt.

Seit dem 14. Jahrhundert ist das Fest in Schwäbisch Hall überliefert, wo nach Angaben der Stadt Salzsieder jahrhundertelang das sogenannte weiße Gold des Mittelalters produzierten und Wohlstand brachten. Die Feierlichkeiten mit rund 500 Akteuren orientieren sich an einer zuletzt 1785 aktualisierten Festordnung, in der Ablauf, Kleidung und Tanzhaltung vorgeschrieben sind. Auch die Nachstellung des Mühlenbrandes auf einer Insel im Kocher sowie Schausieden stehen auf dem Programm der Feierlichkeiten von Freitag bis Montag.

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Erstellt:
9. Juni 2019, 14:33 Uhr

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