Zwei Millionen Euro mehr

58 statt 49 Euro für das Deutschland-Ticket – der Mehraufwand für die Stadt zur Finanzierung ist erheblich.

Von ks

stuttgart - Mit der Übernahme der kompletten Kosten des Deutschlandtickets nutzen mehr Beschäftigte der Landeshauptstadt das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs. Seit der Einführung griffen 88 Prozent zum Deutschlandticket (13 700 Beschäftigte), so die Stadtverwaltung. Zuvor hatten 60 Prozent den früheren Zuschuss von 28,30 Euro pro Monat für das Jobticket erhalten.

Das Deutschlandticket soll von 2025 an 58 statt 49 Euro pro Monat kosten. Mögliche Preiserhöhungen hatte der Gemeinderat bei der Zustimmung zu dem neuen Zuschuss schon Ende Januar 2023 in den Blick genommen, als er die von OB Frank Nopper (CDU) vorgeschlagene Kostenübernahme befürwortete. Beschlossen wurde damals, „die Zuschusshöhe bei regulären Preisanpassungen des Tickets, z. B. im Rahmen des Inflationsausgleichs, entsprechend anzupassen“. Der Gemeinderat müsse sich mit dem Thema nur bei „darüber hinausgehenden Erhöhungen oder Systemänderungen“ befassen.

Die Inflationsrate lag 2023 bei 5,9 und von Januar bis September 2024 im Monatsvergleich zum Vorjahr zwischen 1,6 und 2,9 Prozent. Der Preisaufschlag beim Deutschlandticket liegt mit 18 Prozent deutlich darüber. Daher wird die Verwaltung den Gemeinderat mit dem Thema befassen. Er soll noch in diesem Jahr entscheiden, ob die geplante Preiserhöhung des Tickets in vollem Umfang übernommen werde. Erste Gespräche zwischen Gesamtpersonalrat und Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer hätten stattgefunden. Der Mehraufwand durch das teurere Ticket ist erheblich. Bisher zahlt die Stadt für die Mitarbeitenden der Verwaltung und des Klinikums Stuttgart jährlich rund 11,4 Millionen Euro. Von 2025 an rechne man mit zwei Millionen Euro zusätzlich.

Das Ticket habe sich für die Stadt als „eine wirksame Maßnahme im Sinne der Personalbindung etabliert, die ein starkes Zeichen auf dem Arbeitsmarkt setzt und die Stadt Stuttgart als Arbeitgeberin noch attraktiver macht“, so die Kommune auf Anfrage.

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Erstellt:
6. Oktober 2024, 22:05 Uhr
Aktualisiert:
7. Oktober 2024, 21:57 Uhr

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