Der nächste Umsatzrekord im Profifußball
Gewinn der Bundesligisten sinkt gesamt allerdings um ein Drittel
Frankfurt/Main /SID - Der deutsche Profifußball war in der vergangenen Saison erneut ein milliardenschwerer „Durchlauferhitzer“. Bei den 36 Clubs der Bundesliga und der zweiten Liga kamen 4,42 Milliarden Euro rein, 4,29 Milliarden gingen wieder raus. Die großen Profiteure des 14. Rekordumsatzes in Folge hatten kurze Hosen an – die Profis und Trainer strichen 1,51 Milliarden Euro an Gehältern ein. Für die Vereine blieb „nur“ ein Gewinn von 129 Millionen – das sind im Schnitt 3,6 Millionen pro Club. „Der deutsche Profifußball hat seine positive wirtschaftliche Entwicklung in der Saison 2017/18 erneut bestätigt“, schreibt Geschäftsführer Christian Seifert im Vorwort des „Wirtschaftsreports 2019“ der Deutschen Fußball-Liga (DFL).
Abseits des 60 Seiten starken Werkes brachte der DFL-Boss aber im „Handelsblatt“ sein Unverständnis über die Lohnpolitik einiger Vereine zum Ausdruck. Manche Spielergehälter seien „tatsächlich schwer nachvollziehbar“. Das ganze Geschäft am Laufen halten die drastisch gestiegenen Einnahmen aus der Vermarktung der nationalen Medienrechte. 1,25 Milliarden brachte der neue Vertrag, der bis zur Spielzeit 2020/21 gilt. Das ist ein Drittel des Gesamtertrags. Im Vorjahr waren es noch 960 Millionen – und damit „nur“ 28,5 Prozent. Seifert kündigte an, im Frühjahr 2020 die künftigen Medienrechte vergeben zu wollen. Laut dem 49-Jährigen hat die DFL neue Ideen entwickelt und befindet sich dazu mit dem Bundeskartellamt im Austausch. Einen Anstieg der Erlöse von 80 Prozent wie bei der jüngsten Vergabe im Sommer 2016 erwartet Seifert offenbar nicht unbedingt: „Es geht ja nicht nach dem Prinzip Hoffnung.“
Hoffnung beim Blick auf die vergangene Saison machen die Zahlen der Bundesligisten, die auf größtenteils gesunde Clubs schließen lassen. Der Umsatz lag bei 3,81 Milliarden Euro, 13 der 18 Vereine machten Gewinn – allerdings sank der in der Gesamtheit von 150 auf 102 Millionen.
Mit Blick auf die Zukunft hat der Fußball große Ambitionen. „Das gemeinsame Ziel ist, die Nationalmannschaft und die Entwicklung des deutschen Fußballs wieder auf Weltniveau zu bringen“, sagte der scheidende DFL-Präsident Reinhard Rauball. Seifert setzt auf „Digitalisierung und Globalisierung“, die dem „deutschen Profifußball in den kommenden Jahren weitere Chancen“ eröffnen sollen.