Die TSG Backnang verpflichtet gleich zwei neue Stürmer
Mit dem neuen Trainer Pavlos Osipidis geben beim Trainingsauftakt des Fußball-Oberligisten auch Gentian Lekaj und Muhamad Sanyang ihren Einstand. Von den beiden Angreifern erhofft sich der Tabellenelfte aus den Etzwiesen einerseits mehr Robustheit und andererseits zusätzliche Geschwindigkeit.
Von Uwe Flegel
Gleich drei noch nicht bekannte Gesichter gab es heute beim Trainingsauftakt des Fußball-Oberligisten TSG Backnang in den Etzwiesen. Neben dem neuen Trainer Pavlos Osipidis waren mit dem 21-jährigen Muhamad Sanyang und dem 29-jährigen Gentian Lekaj auch zwei neue Angreifer dabei. Erstgenannter kommt vom Ligarivalen VfR Mannheim zum Tabellenelften und soll dort „mit seinem Tempo unser Angriffsspiel sowohl auf der Außenbahn als auch im Sturmzentrum beleben“, so der Sportliche Leiter der TSG Marc Erdmann.
Von Göppingen über Schwäbisch Gmünd nach Backnang
Der zweite und mit wesentlich mehr Erfahrung ausgestattete Lekaj wechselt vom Oberliga-Fünften 1. FC Normannia Gmünd nach Backnang. Er gilt als der sogenannte Stoßstürmer, nach dem Erdmann und sein Partner in der Sportlichen Leitung Oguzhan Biyik nun schon ein Weilchen Ausschau halten. Genauer gesagt, seit dem kurzfristigen Abschied von Marco Rienhardt in den Libanon vor dieser Saison. Biyik ist hörbar froh, dass die lange Suche jetzt erfolgreich war: „Wir sind glücklich über diese Verpflichtung, Die war nur möglich, weil es beide Seiten unbedingt wollten. Es ist kein Geheimnis, dass Gentian andere Angebote vorliegen hatte. Mit Ihm werden wir eine andere Präsenz haben, zudem an Mentalität und Siegeswillen dazu gewinnen.“ Und das offensichtlich nicht nur für ein paar Monate. Lekaj, der seinen Vertrag in Gmünd Mitte der Woche aufgelöst hat, unterschrieb in Backnang einen Kontrakt, der bis zum Juni 2026 läuft.
Neu-Trainer Pavlos Osipidis ist für Gentian Lekaj ein alter Bekannter
Dass sich der 1,92 Meter große Angreifer für die TSG entschied, dürfte aber sicher auch am neuen Backnanger Trainer Pavlos Osipidis liegen. Der vom 1. Göppinger SV gekommene Nachfolger von Mario Klotz (zum FC 08 Villingen) und Lekaj spielten bei eben jenen Göppingern insgesamt vier Jahre zusammen. Dann verabschiedete sich der Angreifer vergangenen Sommer nach Gmünd, während sich Osipidis nach seiner Knieverletzung in Göppingen auf die Rolle als Co-Trainer beim Oberliga-Dritten aus dem Filstal konzentrierte. Mittlerweile ist er neuer Chefcoach im Murrtal und arbeitet als solcher auch wieder mit seinem einstigen Mitspieler zusammen. Der hat es in der Oberliga in Göppingen in 80 Partien auf 18 Tore gebracht und in der Vorrunde für Gmünd in 18 Spielen einmal getroffen. Erdmann sagt über den 29-Jährigen: „Er verkörpert als Wandspieler genau den Stürmertyp, den wir uns gewünscht hatten. Seine Stärken liegen insbesondere in seiner körperlichen Robustheit. Damit gelingt es ihm die Bälle exzellent festzumachen. Davon wird auch unser komplettes Offensivspiel profitieren.“
Im Reutlinger Trikot gegen Backnang seine Qualitäten bereits bewiesen
Das könnte zudem am zweiten Zugang liegen. Denn der 21-jährige Muhamad Sanyang gilt als pfeilschnell. Davon konnte sich die TSG selbst vor gut eineinhalb Jahren ein Bild machen. Damals erzielte der im malischen Timbuktu geborene Angreifer für seinen Heimatverein SSV Reutlingen bei dessen 2:1-Heimsieg über die TSG den entscheidenden zweiten Treffer. Vor dieser Saison wechselte der in der Jugend unter anderem beim VfB Stuttgart und den Stuttgarter Kickers ausgebildete Offensivmann dann zum VfR Mannheim. Beim Oberliga-Sechsten aus der Kurpfalz wurde er aber nicht recht glücklich. Zwar stehen für ihn 19 Einsätze zu Buche, doch nur dreimal durfte der 1,86 Meter große Rechtsfuß von Beginn an ran. Deshalb ging es nun zurück vom Badischen in die schwäbische Heimat. Dort unterschrieb er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 und erhofft sich wieder deutlich mehr Spielanteile als in Mannheim. „Mit Muhamad können wir uns über einen vielseitig einsetzbaren Offensivspieler freuen“, verspricht Marc Erdmann und ist überzeugt, „dass er in unserem familiären und unaufgeregten Umfeld seine vor allem in Reutlingen nachgewiesene Oberliga-Qualität wieder abruft.“ In nackten Zahlen lauten die für seine Reutlinger Zeit: 46 Spiele, 18 Tore.
Chris Weiller und Luka Landeka sind nicht mehr dabei
Bei den Backnangern wurden beim ersten Aufgalopp nach der Winterpause allerdings nicht nur drei Neue begrüßt, es fehlten auch drei Altbekannte. Neben dem bisherigen Coach Mario Klotz sind zwei Spieler weg. Chris Weiller hat sich „insbesondere wegen seines Studiums und dem damit verbundenen Zeitaufwand in Richtung Germania Bietigheim verabschiedet“, erzählt Erdmann. Der 21-Jährige war vor zweieinhalb Jahren von der A-Jugend der SG Sonnenhof Großaspach zur TSG gekommen. Dort war er seither in 57 Spielen am Ball und hat dabei zwei Tore erzielt. Nur fünf Monate war dagegen Linksfuß Luka Landeka in den Etzwiesen zu Hause. Nach nur fünf Kurzeinsätzen ist der 22-jährige Kroate nun aus privaten Gründen wieder in seine Heimat zurückgekehrt.