Ein wegweisendes Duell für beide Mannschaften
Backnangs TSG-Fußballer erhoffen sich gegen das abstiegsbedrohte Reutlingen im Kampf um den Oberliga-Verbleib den erlösenden Erfolg. Am Verhandlungstisch gibt’s den schon, da mit Patrick Tichy nach Thomas Doser auch der zweite Abwehrroutinier verlängert hat.
Von Uwe Flegel
Sechs Punkte trennen den Oberliga-Neunten TSG Backnang (39 Zähler) momentan vom Fünftletzten SSV Reutlingen (33). Fünf Spieltage vor Schluss ist das für die Fußballer aus dem Murrtal in Sachen Kampf um den Klassenverbleib ein schönes Polster, aber noch kein ganz beruhigendes. Auch weil mit dem ehemaligen Zweitligisten vom Fuß der Achalm am Samstag ab 14 Uhr genau die Mannschaft im Etzwiesen-Stadion gastiert, die nach derzeitigem Stand auf dem obersten Abstiegsrang platziert ist. Für beide Klubs ist die Partie deshalb von allergrößter Bedeutung. Backnang könnte mit einem Sieg den vielleicht entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einem weiteren Oberliga-Jahr machen. Dem Klub aus Reutlingen droht bei einer Niederlage dagegen, komplett im Abstiegssumpf zu versinken.
Wobei der Verein aus dem Murrtal gestern bereits eine positive Nachricht verkündete. Nach Thomas Doser (34 Jahre) hat mit Patrick Tichy (30) nun auch der zweite bewährte Innenverteidiger seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängert. Die sportliche Leitung des Oberliga-Teams ist glücklich, dass der im Sommer 2017 vom VfB Neckarrems gekommene Defensivmann im Juli seine achte Runde in den Etzwiesen in Angriff nimmt. Marc Erdmann erklärt: „Er ist einer der besten Innenverteidiger der Liga. Seine lange Vereinstreue zeigt auch die hohe Loyalität und Verbundenheit zur TSG.“ Erdmanns Partner Oguzhan Biyik fügt hinzu: „Patrick Tichy gehört zu unseren Führungsspielern und ist ganz wichtig für unser Spiel.“
Der Spieler selbst erklärte seine Zusage für ein weiteres Jahr auch mit dem Zusammenhalt im Kader: „Es ist ja kein Geheimnis, dass wir uns super verstehen und ich war schon immer ein Typ, der das Familiäre geschätzt hat.“ Am liebsten würde er dieses Wohlgefühl mit der Backnanger Elf selbstverständlich weiterhin in der Oberliga genießen. Der ursprünglich vom TSV Leutenbach stammende Abwehrmann weiß, dass das Heimspiel gegen Reutlingen zur vorentscheidenden Weichenstellung werden kann. Übersteht die TSG auch ihr sechstes Heimspiel seit der Winterpause ungeschlagen, dann ist es ein weiterer kleiner Schritt. Gelingt Backnang gar der vierte Sieg im zweiten Halbjahr zu Hause, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Ziel.
„Wir können den Sack zumachen“, sagt Patrick Tichy und fügt hinzu: „Am besten gleich morgen, ansonsten in den vier nachfolgenden Spielen.“ Von denen übrigens weitere zwei Partien (Mutschelbach, 12. Mai; Oberachern, 1. Juni) ebenfalls daheim stattfinden. Dazwischen geht es für den Tabellenneunten noch am Donnerstag, 9. Mai, zum Titelaspiranten Göppingen sowie am 18. Mai zum FSV Hollenbach.
In den letzten fünf Saisonspielen darf Backnang dreimal zu Hause ran
Beides sind keine leichten Aufgaben. Erst recht, weil das Team aus dem Murrtal in der Fremde zuletzt keine Bäume ausgerissen hat. So wie beim 1:5 in Essingen. „Obwohl das Ergebnis was anderes besagt, lief es da in den ersten Minuten aber gar nicht so schlecht“, blickt der Verteidiger zurück und sagt: „Dann sind uns jedoch ein paar Fehler passiert.“ Die seien die Woche drauf beim 0:0 zu Hause gegen Aufstiegskandidat Villingen vermieden worden, erklärt der 30-Jährige, warum nur eine Woche später ein großer Favorit zu Fall gebracht wurde. Für ihn ist es das beste Beispiel dafür, „dass wir in der Rückrunde eine gewisse Heimstärke entwickelt haben“. Eine, die nun helfen soll, drei sogenannte Big-Points fürs fünfte Oberliga-Jahr in Folge einzusammeln.
Parkmöglichkeiten Das Spiel ist wegen der Reutlinger Fanszene ein sogenanntes Risikospiel. Deshalb haben die TSG und die Stadt Backnang sowie die Polizei beschlossen, die wenigen Parkplätze direkt am Etzwiesenstadion komplett für die Einsatzfahrzeuge der Polizei, des Ordnungsdienstes und des DRK sowie für den Mannschaftsbus des SSV Reutlingen bereit zu halten. Gleich nach dem Aldi-Parkplatz ist in Richtung Stadion außerdem eine Durchfahrtssperre eingerichtet.
Zuschauer können auf dem Parkplatz der Stadtwerke, dem von Tesat und Telent in der Wilhelmstraße sowie dem Parkhaus am Bahnhof ihr Auto abstellen.