Real auf der Suche nach dem neuen Zidane
Spanische Medien bringen Jürgen Klopp als Real-Trainer ins Spiel
Madrid/München /SID - Gareth Bale hatte schon nach 78 Minuten genug gesehen. Seine Kollegen stemmten sich ohne den ausgewechselten Toni Kroos (Muskelfaserriss) gegen Außenseiter Real Sociedad noch gegen die drohende Pleite, da brauste der verletzte Superstar von Real Madrid schon davon. Wenig später musste sich Coach Santiago Solari fragen lassen, ob er es noch verdiene, die ruhmreichen Königlichen zu trainieren. Während der Argentinier eine echte Antwort schuldig blieb, stand das harte Urteil der Medien nach dem peinlichen 0:2 (0:1) schnell fest. „Wenn Solari Lopetegui wäre, würde er auch entlassen werden“, schrieb das Real-Hausblatt „Marca“ und schlug gleich ein paar Alternativen vor: Jürgen Klopp, Mauricio Pochettino (Tottenham Hotspur) oder Juves Massimiliano Allegri.
Real benötige dringend „einen Trainer mit Prestige und Persönlichkeit, der in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen“. Solari, das wurde spätestens am Wochenende klar, scheint das nicht (mehr). Mit sieben Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Barcelona hatte er den Posten Ende Oktober vom glücklosen Julen Lopetegui übernommen, jetzt sind es schon zehn.
„Marca“ sieht die „Ruine Real“ in einer „Krise, die nie vergeht“. Solari sei nicht wie von Präsident Florentino Perez erhofft ein zweiter Zinedine Zidane und verstehe es nicht wie der große Franzose, die Kabine „zu hypnotisieren“. „Alles ist gegen uns gelaufen“, sagte Solari nach der bereits neunten Niederlage in jetzt 29 Pflichtspielen – so oft verlor Real in der gesamten vergangenen Saison (62 Spiele). In sieben Begegnungen blieb Real ohne Tor, 28 Ligatreffer sind die schwächste Bilanz seit 27 Jahren. Die Konsequenz: Rang fünf.
„Es gibt Gründe dafür, dass es nicht läuft“, sagte Weltfußballer Luka Modric. Die kennt auch Perez, der die 0:2-Niederlage mit versteinerter Miene verfolgte. Solari scheut vor dringend nötigen Eingriffen zurück, Real fehlt nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo ein echter Torjäger. Die Transferpolitik, auf die Jugend statt weitere Stars zu setzen, ist verfehlt.