TSG Backnang: Saisonabschluss wird Abschied von verdienten Spielern

Der Oberliga-Verbleib ist sicher. Deshalb steht bei den Fußballern aus den Etzwiesen gegen Oberachern die sportliche Bedeutung des Duells nicht ganz oben an.

Nach sechs TSG-Jahren morgen das letzte Mal am Ball: Marcel Knauß. Foto: Alexander Becher

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Nach sechs TSG-Jahren morgen das letzte Mal am Ball: Marcel Knauß. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Zum letzten Mal in dieser Saison geht es für die TSG-Fußballer morgen um Oberliga-Punkte. Ab 15.30 Uhr gastiert der punktgleiche Tabellenzehnte SV Oberachern beim Elften aus Backnang (41 Zähler). Für Pavlos Osipidis ist es das Ende seines ersten halben Trainerjahrs. Für vier seiner Fußballer ist es der Abschied von der TSG. Torwart Marcel Knauß (27 Jahre) zieht es nach sechs Backnanger Jahren aus beruflichen Gründen in die USA. Der vor einem Jahr vom FSV 08 Bissingen zurückgekehrte Mittelfeldspieler Loris Hoffmann (29) wechselt aus beruflichen und familiären Gründen zum Landesligisten FSV Waiblingen. Angreifer Flavio Santoro (22) zieht’s nach drei TSG-Jahren zum eventuellen Regionalliga-Aufsteiger FC 08 Villingen und damit zu seinem Ex-Trainer Mario Klotz. Stürmer Marius Weller (22) kehrt nach zwei Runden zum Bezirksligisten SV Allmersbach zurück.

Auch um diesem Quartett einen schönen Abschied zu bereiten, sagt Osipidis: „Wir wollen die Partie gewinnen, um einen schönen Abschluss zu haben.“ Schließlich steht nach der Partie eine Hocketse mit den Fans an. Eine vorherige Niederlage wäre sicher nicht förderlich für die dortige Stimmung. Wobei es sich mit der Bedeutung für die Partie damit fast schon hat. Deshalb hatten die TSG und Oberachern beim Verband auch beantragt, das Spiel auf 14 Uhr vorzuverlegen. Dann hätten sie mehr Zeit für die jeweiligen Abschlussfeiern gehabt. Doch diese Bitte wurde abgelehnt.

Dabei, sagt Osipidis, „sind alle froh, dass die lange Saison nun vorbei ist“. Eine Runde, in der er und der Etzwiesenverein wie der samstägliche Kontrahent Oberachern das Saisonziel Nichtabstieg erreicht haben. Wobei bei der TSG die letzten Meter ans rettende Ufer doch etwas arg zäh waren. Morgen bietet sich nun die Möglichkeit, die Bilanz mit einem Sieg aufzuhübschen. Das elftplatzierte Backnang könnte an Oberachern und am ebenfalls punktgleichen Mutschelbach noch vorbeiziehen und auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern. Ein wenig wär’s was fürs Prestige.

Osipidis hat das ebenso im Blick, wie er an die denkt, die zuletzt nicht so im Blickpunkt standen, wie sie es gern gehabt hätten. „In unserer Startaufstellung entscheiden diesmal nicht nur rein sportliche Gründe oder Trainingseindrücke“, erzählt der 33-Jährige. Dabei hat er auch Spieler wie Marcel Knauß oder Loris Hoffmann im Blick. Erstgenannter war lange Jahre ein zuverlässiger und starker Rückhalt im Tor, ehe er nach langer Verletzung in der vergangenen Saison diese Runde nun Enrico Caruso den Vortritt lassen musste. Hoffmann wiederum stammt aus der TSG-Jugend und machte in den Etzwiesen auch seine ersten Schritte im Aktivenbereich. Dann war er acht Jahre weg, ehe er über Stationen beim FC Viktoria Backnang, beim SV Breuningsweiler und beim Oberliga-Rivalen Bissingen vor dieser Saison zur TSG zurückkehrte.

Die Entscheidung fürs das Traineramt in Backnang bereut Osipidis nicht

Während für diese beiden wie für Santoro und Weller nun in den Etzwiesen Schluss ist, geht es für ihren Coach im Juli in seine zweite Saison in Backnang und als Trainer. „Für mich war es genau der richtige Schritt, genau der richtige Verein und hat einfach richtig gepasst“, sagt Osipidis zur Entscheidung im Winter, als spielender Co-Trainer beim Oberliga-Dritten Göppingen aufzuhören und als reiner Trainer in Backnang einzusteigen. Wobei die langwierige Knieverletzung des ehemaligen Göppinger Kapitäns sicher einiges dazu beigetragen hat, den Klub aus dem Filstal zu verlassen. Sechs Monate später weiß er nun: „Als Cheftrainer hast du schon mehr Aufwand.“ Erst recht, wenn es darum geht, eine Mannschaft zu motivieren, die ihr Saisonziel bereits erreicht hat. Auch deshalb sind Osipidis und seine Spieler froh, dass sie nach dem Duell mit Oberachern die Beine für ein paar Wochen hochlegen können. Erst recht, wenn zuvor noch ein erfolgreicher und damit schöner Abschluss gelingt.

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Erstellt:
31. Mai 2024, 17:30 Uhr

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