Buch-Tipps

Spannende Sachbücher für die Weihnachtszeit

Mit britischem Humor gegen den Produktivitätswahn, Analysen mit persönlicher Note und seltene Einblicke hinter die Kulissen – unsere Auswahl zeigt: Sachbücher müssen nicht staubtrocken sein.

Welche Sachbücher lohnen sich? In unserer Bildergalerie haben wir eine Übersicht.

© Unsplash/Priscilla du Preez

Welche Sachbücher lohnen sich? In unserer Bildergalerie haben wir eine Übersicht.

Von Ina Schäfer

Wer sind eigentlich diese Neuen im Bundestag? Auf der Agenda hatten sie den Klimawandel, die Auseinandersetzung mit Rassismus und Querdenkern – und dann kam der Krieg in der Ukraine. Ein Viertel der Abgeordneten in der aktuellen Legislaturperiode ist unter vierzig, fünfzig von ihnen sind nicht einmal dreißig Jahre alt. Es sind so viele junge Politikerinnen und Politiker wie nie zuvor in den Berliner Bundestag eingezogen. Die Journalistin Livia Gerster hat einige von ihnen begleitet und dokumentiert, wie und ob sich die Politik der Novizen abhebt und was passiert, wenn Ideale auf die harte Realität prallen.

Es sind Sachbücher wie dieses, die uns einen tieferen Einblick in Lebensbereiche und gesellschaftliche Debatten bieten. Von der Liebeserklärung an die Großstadt bis zum provokativen Appell einer streitbaren Feministin: In unserer Bildergalerie empfehlen wir Sachbücher, die oft nicht ganz oben in den Bestseller-Listen auftauchen, und bei denen es sich trotzdem lohnt, sie zur Hand zu nehmen.

Livia Gerster: Die Neuen. Eine Generation will an die Macht: In dieser Legislaturperiode sind so viele junge Abgeordnete wie nie zuvor in den Bundestag eingezogen. Die Politikjournalistin Livia Gerster hat einige von ihnen in ihrem Berliner Alltag begleitet und die spannenden Eindrücke in ihrem Buch „Die Neuen. Eine Generation will an die Macht.“ festgehalten. Darunter sind prominente Namen wie Kevin Kühnert (SPD) und Ricarda Lang (Grüne), aber auch unbekanntere, die sich nicht nur mit erwartbaren Themen wie dem Klimawandel auseinandersetzen müssen, sondern auch mit dem Krieg in der Ukraine. Wie gelingt den Neuen der Spagat zwischen Idealismus und Realität?

© Verlag

Livia Gerster: Die Neuen. Eine Generation will an die Macht: In dieser Legislaturperiode sind so viele junge Abgeordnete wie nie zuvor in den Bundestag eingezogen. Die Politikjournalistin Livia Gerster hat einige von ihnen in ihrem Berliner Alltag begleitet und die spannenden Eindrücke in ihrem Buch „Die Neuen. Eine Generation will an die Macht.“ festgehalten. Darunter sind prominente Namen wie Kevin Kühnert (SPD) und Ricarda Lang (Grüne), aber auch unbekanntere, die sich nicht nur mit erwartbaren Themen wie dem Klimawandel auseinandersetzen müssen, sondern auch mit dem Krieg in der Ukraine. Wie gelingt den Neuen der Spagat zwischen Idealismus und Realität?

Teresa Bücker: Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit: Die feministische Journalistin Teresa Bücker beschäftigt sich in ihrem Buch mit dem Thema Zeit. Sie beklagt Überarbeitung und Dauerstress und legt dar, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der alle über mehr Zeit verfügen – Zeit für gesellschaftliches Engagement, Selbstfürsorge und Care-Arbeit. Dabei stellt sie klar, dass gutes Zeitmanagement und Resilienz gegenüber Zeitdruck nicht die Lösung sein können. Nicht das Individuum, sondern die Politik sei dafür verantwortlich, der Gesellschaft zeitliche Ressourcen zu verschaffen. Ein interessantes Gedankenexperiment.

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Teresa Bücker: Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit: Die feministische Journalistin Teresa Bücker beschäftigt sich in ihrem Buch mit dem Thema Zeit. Sie beklagt Überarbeitung und Dauerstress und legt dar, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der alle über mehr Zeit verfügen – Zeit für gesellschaftliches Engagement, Selbstfürsorge und Care-Arbeit. Dabei stellt sie klar, dass gutes Zeitmanagement und Resilienz gegenüber Zeitdruck nicht die Lösung sein können. Nicht das Individuum, sondern die Politik sei dafür verantwortlich, der Gesellschaft zeitliche Ressourcen zu verschaffen. Ein interessantes Gedankenexperiment.

Mareice Kaiser: Wie viel. Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht: Kaiser schreibt in ihrem Buch über ihre eigene toxische Beziehung zu Geld und erzählt von weiteren Menschen, die entweder sehr viel oder sehr wenig Geld haben. Darunter ein 85-jähriger Mann, der für die Aufstockung seiner schmalen Rente Pfandflaschensammeln geht und der Aufsteiger Sven, der in seiner Villa über eine Fußbodenheizung läuft. Wie kann es sein, dass in einem Land wie Deutschland Geld so ungerecht verteilt ist? Und wie lässt sich das ändern? Kaiser geht den Fragen auf den Grund.

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Mareice Kaiser: Wie viel. Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht: Kaiser schreibt in ihrem Buch über ihre eigene toxische Beziehung zu Geld und erzählt von weiteren Menschen, die entweder sehr viel oder sehr wenig Geld haben. Darunter ein 85-jähriger Mann, der für die Aufstockung seiner schmalen Rente Pfandflaschensammeln geht und der Aufsteiger Sven, der in seiner Villa über eine Fußbodenheizung läuft. Wie kann es sein, dass in einem Land wie Deutschland Geld so ungerecht verteilt ist? Und wie lässt sich das ändern? Kaiser geht den Fragen auf den Grund.

Stephan Lessenich: Nicht mehr normal. Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs: Finanzkrise, Klimakrise, Coronakrise, Krieg – die Krisen folgen in immer schneller werdendem Takt aufeinander. Die Welt befindet sich im permanenten Ausnahmezustand. Lessenich, Soziologe und Direktor am Frankfurter Institut für Sozialforschung, analysiert in seinem Buch, wie die Gesellschaft darauf reagiert und wie das Leben in einer postnormalen Zeit aussehen könnte.

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Stephan Lessenich: Nicht mehr normal. Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs: Finanzkrise, Klimakrise, Coronakrise, Krieg – die Krisen folgen in immer schneller werdendem Takt aufeinander. Die Welt befindet sich im permanenten Ausnahmezustand. Lessenich, Soziologe und Direktor am Frankfurter Institut für Sozialforschung, analysiert in seinem Buch, wie die Gesellschaft darauf reagiert und wie das Leben in einer postnormalen Zeit aussehen könnte.

Ben Wilson: Metropolen. Die Weltgeschichte der Menschheit in den Städten: Der britische Autor legt mit seinem Buch „Metropolen“ eine wahre Liebeserklärung an die Stadt vor. Dabei arbeitet er sich chronologisch vor von Uruk, einer der ersten großen Städte der Welt, bis zu den Megacitys der Neuzeit wie Los Angeles und Lagos. Wilsons Buch gerät dabei niemals zu trocken, sondern erzählt klug und anschaulich vom Alltag der Menschen in der Stadt – ohne dabei die Armut und das Elend in seinen Erzählungen vermissen zu lassen. Und trotzdem: Für Wilson bedeuten Städte Zivilisationsfortschritt, sie seien die Wiege für Ideen, Kunst und sozialen Wandel.

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Ben Wilson: Metropolen. Die Weltgeschichte der Menschheit in den Städten: Der britische Autor legt mit seinem Buch „Metropolen“ eine wahre Liebeserklärung an die Stadt vor. Dabei arbeitet er sich chronologisch vor von Uruk, einer der ersten großen Städte der Welt, bis zu den Megacitys der Neuzeit wie Los Angeles und Lagos. Wilsons Buch gerät dabei niemals zu trocken, sondern erzählt klug und anschaulich vom Alltag der Menschen in der Stadt – ohne dabei die Armut und das Elend in seinen Erzählungen vermissen zu lassen. Und trotzdem: Für Wilson bedeuten Städte Zivilisationsfortschritt, sie seien die Wiege für Ideen, Kunst und sozialen Wandel.

Evan Osnos: Mein wütendes Land. Eine Reise durch die gespaltenen Staaten von Amerika: Der Pulitzer-Preisträger Evan Osnos berichtet für den „New Yorker“ aus Washington. Davor war er als Korrespondent in China und im Nahen Osten tätig. Als er 2013 in die USA zurückkehrte, hat er seine Heimat nicht mehr wieder erkannt: Aus den vereinigten sind die gespaltenen Staaten von Amerika geworden. Seine Eindrücke, festgehalten anhand von Porträts von Städten und deren Bewohnern, hat er nun als Buch herausgebracht. Wie konnte die amerikanische Gesellschaft derart auseinanderdriften, wie konnte Trump Präsident werden und wie konnte es letztlich so weit kommen, dass das Kapitol von einem wütenden Mob gestürmt wurde? Osnos erzählt anschaulich und vor allem eindrücklich von einer amerikanischen Lebensrealität.

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Evan Osnos: Mein wütendes Land. Eine Reise durch die gespaltenen Staaten von Amerika: Der Pulitzer-Preisträger Evan Osnos berichtet für den „New Yorker“ aus Washington. Davor war er als Korrespondent in China und im Nahen Osten tätig. Als er 2013 in die USA zurückkehrte, hat er seine Heimat nicht mehr wieder erkannt: Aus den vereinigten sind die gespaltenen Staaten von Amerika geworden. Seine Eindrücke, festgehalten anhand von Porträts von Städten und deren Bewohnern, hat er nun als Buch herausgebracht. Wie konnte die amerikanische Gesellschaft derart auseinanderdriften, wie konnte Trump Präsident werden und wie konnte es letztlich so weit kommen, dass das Kapitol von einem wütenden Mob gestürmt wurde? Osnos erzählt anschaulich und vor allem eindrücklich von einer amerikanischen Lebensrealität.

Annett Meiritz, Juliane Schäuble: Guns n’Rosé. Konservative Frauen erobern die USA: Die USA-Korrespondentinnen Meiritz und Schäuble sind durchs Land gereist und erörtern jetzt, wie konservative Frauen derzeit das politische Amerika prägen. Dabei begegnen sie unter anderem der republikanischen Parteichefin Ronna McDaniel und der neuen Richterin am Obersten Gerichtshof, Amy Coney Barnett. Was die Journalistinnen dabei herausarbeiten: Die konservative Frauenbewegung will mitnichten männlichen Kollegen den Weg ebnen, sie wollen selbst an die Macht. Diese Frauen werden in der Zukunft noch eine bedeutende, prägende Rolle spielen, sind sich die beiden einig.

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Annett Meiritz, Juliane Schäuble: Guns n’Rosé. Konservative Frauen erobern die USA: Die USA-Korrespondentinnen Meiritz und Schäuble sind durchs Land gereist und erörtern jetzt, wie konservative Frauen derzeit das politische Amerika prägen. Dabei begegnen sie unter anderem der republikanischen Parteichefin Ronna McDaniel und der neuen Richterin am Obersten Gerichtshof, Amy Coney Barnett. Was die Journalistinnen dabei herausarbeiten: Die konservative Frauenbewegung will mitnichten männlichen Kollegen den Weg ebnen, sie wollen selbst an die Macht. Diese Frauen werden in der Zukunft noch eine bedeutende, prägende Rolle spielen, sind sich die beiden einig.

Marlen Hobrack: Klassenbeste: „Ich stamme aus einem bildungsfernen Elternhaus.“ So beginnt das autobiografische Sachbuch von Marlen Hobrack. Die inzwischen erfolgreiche Journalistin ist in Bautzen geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern schlugen sich mit Jobs durch, am Ende reichte das Geld trotzdem kaum für das Bezahlen der Rechnungen. Gehört sie als Grenzgängerin zwischen den Klassen wirklich dazu? Hobrack zeigt welchen Einfluss ihre Herkunft auf ihr Leben hatte und schlägt klug eine Brücke vom Privaten zum Gesellschaftlichen.

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Marlen Hobrack: Klassenbeste: „Ich stamme aus einem bildungsfernen Elternhaus.“ So beginnt das autobiografische Sachbuch von Marlen Hobrack. Die inzwischen erfolgreiche Journalistin ist in Bautzen geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern schlugen sich mit Jobs durch, am Ende reichte das Geld trotzdem kaum für das Bezahlen der Rechnungen. Gehört sie als Grenzgängerin zwischen den Klassen wirklich dazu? Hobrack zeigt welchen Einfluss ihre Herkunft auf ihr Leben hatte und schlägt klug eine Brücke vom Privaten zum Gesellschaftlichen.

Oliver Burkeman: 4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement: Wir können eh nicht alles schaffen. Das einzusehen, empfiehlt Oliver Burkeman in seinem aktuellen Buch. Der preisgekrönte Feuilletonist zählt auf, dass uns gerade mal 4000 Wochen auf der Erde bleiben, und das auch nur, wenn wir um die achtzig Jahre alt werden. Wie also die Zeit füllen? Am besten mit Dingen, die uns wichtig sind und die uns glücklich machen. Burkemann hat mit seinem Buch einen erfrischenden, philosophischen Gegenentwurf zu klassischen Ratgebern geschrieben. Inklusive britischem Humor.

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Oliver Burkeman: 4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement: Wir können eh nicht alles schaffen. Das einzusehen, empfiehlt Oliver Burkeman in seinem aktuellen Buch. Der preisgekrönte Feuilletonist zählt auf, dass uns gerade mal 4000 Wochen auf der Erde bleiben, und das auch nur, wenn wir um die achtzig Jahre alt werden. Wie also die Zeit füllen? Am besten mit Dingen, die uns wichtig sind und die uns glücklich machen. Burkemann hat mit seinem Buch einen erfrischenden, philosophischen Gegenentwurf zu klassischen Ratgebern geschrieben. Inklusive britischem Humor.

Mirna Funk: Who cares! Von der Freiheit, Frau zu sein: Die Berlinerin Mirna Funk ist genervt von den Debatten um Geschlechterungleichheit. Anstatt zu warten, dass irgendjemand die Strukturen verändert, sollen Frauen ihr Leben und vor allem ihre Karriere selbst in die Hand nehmen. Durchziehen statt Meckern und die, laut Funk, längst existierende Freiheit einfach leben. Die Thesen der Journalistin sind gewohnt provokant und laden deshalb ein, die Perspektive zu ändern. Auch wenn man am Ende nicht alles so unterschreiben möchte.

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Mirna Funk: Who cares! Von der Freiheit, Frau zu sein: Die Berlinerin Mirna Funk ist genervt von den Debatten um Geschlechterungleichheit. Anstatt zu warten, dass irgendjemand die Strukturen verändert, sollen Frauen ihr Leben und vor allem ihre Karriere selbst in die Hand nehmen. Durchziehen statt Meckern und die, laut Funk, längst existierende Freiheit einfach leben. Die Thesen der Journalistin sind gewohnt provokant und laden deshalb ein, die Perspektive zu ändern. Auch wenn man am Ende nicht alles so unterschreiben möchte.

Alexandra Zykunov: Wir sind doch alle längst gleichberechtigt. 25 Bullshitsätze und wie wir sie endlich zerlegen: „Viele Frauen wollen doch gar keine Karriere machen“ oder „Vermisst du dein Kind nicht, wenn du alleine wegfährst?“ Alexandra Zykunov zählt in ihrem Buch 25 solcher Bullshitsätze auf – und bietet direkt eine Anleitung zum Abwehren und schlagfertigen Erwidern. Sicherlich eine gute Vorbereitung auf das Weihnachtsfest mit der lieben Familie.

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Alexandra Zykunov: Wir sind doch alle längst gleichberechtigt. 25 Bullshitsätze und wie wir sie endlich zerlegen: „Viele Frauen wollen doch gar keine Karriere machen“ oder „Vermisst du dein Kind nicht, wenn du alleine wegfährst?“ Alexandra Zykunov zählt in ihrem Buch 25 solcher Bullshitsätze auf – und bietet direkt eine Anleitung zum Abwehren und schlagfertigen Erwidern. Sicherlich eine gute Vorbereitung auf das Weihnachtsfest mit der lieben Familie.

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Erstellt:
20. Dezember 2022, 14:32 Uhr
Aktualisiert:
20. Dezember 2022, 14:38 Uhr

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