Lese-Tipps

Zehn Bücher für die Generation Y

Selbstständig, emanzipiert, kritisch mit sich und der Welt: So sehen sich Menschen zwischen 20 und 30 Jahren gerne. Doch diesem Selbstverständnis wird die aktuelle Unterhaltungsliteratur nur selten gerecht. Welche Bücher sich für Frauen der Generation Y wirklich lohnen? Wir verraten es!

Unterhaltsam, lustig oder spannend – das sind zehn Titel, die Menschen zwischen 20 und 30 Jahren gefallen könnten.

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Unterhaltsam, lustig oder spannend – das sind zehn Titel, die Menschen zwischen 20 und 30 Jahren gefallen könnten.

Von Susan Jörges

Als Kind war der Gang in Bücherei und Buchhandlung ein Vergnügen. Die Auswahl schien endlos, jeder Klappentext versprach großartige Abenteuer-, Schul- oder Freundschaftsgeschichten. Wer heute als junge Frau in die Buchhandlung geht und nach unterhaltsamen, sommerlich-leichten und dennoch gescheiten Romanen sucht, für den ist die gebotene Auswahl immer noch groß. Die Klappentexte allerdings sind enttäuschend: Klischees und Stereotypen stecken in vielen Büchern, die am liebsten von in „Bad Boys“ verliebten Studentinnen handeln, oder von in der Midlife-Krise festeckenden 40-Jährigen.

Ansprechende Charaktere sind in anspruchsvoller Literatur, ausgezeichnet mit Preisen wie dem Women´s Prize for Ficition, ohne Frage zu finden. Wer jedoch Romane lesen möchte, die einem den Abend auf dem Sofa oder den Tag am Strand versüßen, bei denen sich Seite um Seite beinahe wie von selbst umblättert, der wird nicht selten mit jammernden: man mag fast sagen: dümmlichen Charakteren abgespeist.

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Und nun zur positiven Nachricht: Es gibt sie doch, die Bücher, die besagte Klischees nur wohl dosiert einsetzen und die von interessanten Charakteren handeln, deren Entwicklung man voller Freude begleitet. Denn Unterhaltung, Leichtigkeit und Anspruch schließen sich nicht aus. Manche Geschichten sind leise und sanft erzählt, andere lauter und humorvoller. Eine spielt inmitten der Großstadt, eine andere in karger Landschaft. Nach solchen Büchern muss man gezielt Ausschau halten. Wem das zu anstrengend ist, der hat hier eine – wenn auch sicher unvollständige – Zusammenstellung. Viel Freude beim Entdecken!

<b>Celeste Ng: Kleine Feuer überall. dtv. 384 Seiten. 11,90 Euro.</b> Einigen dürfte diese Geschichte als Serie „Little Fires everywhere“ auf Amazon Prime bekannt sein. Die Buchvorlage zu lesen lohnt jedoch ebenso sehr, denn hier sind die Spitzfindigkeiten und Rollenentwicklungen der Charaktere noch besser herausgearbeitet. Es geht um zwei Frauen in der Kleinstadt Shaker Heights in Cleveland, Ohio. Die Lokaljournalistin Elena Richardson hat alles, was sich eine Frau mit Wohnsitz in einem wohlhabenden Vorort wünschen kann: Wohlgeratene Kinder, einen gepflegten Vorgarten, eine stets gut sitzende Frisur und einen Anwalt als Mann. Mia Warren und ihre Tochter dagegen haben auf den ersten Blick fast nichts, als sie mit nicht mehr als einem Auto voller Gepäck im Vorort auftauchen und Elenas durchdachtes Leben kreuzen. Eines Tages brennt die  luxuriöse Villa der Richardsons und die Karten in Shaker Heights  werden neu gemischt. Die Autorin Celeste Ng ist selbst in Shaker Heights aufgewachsen. In ihrem Buch erzählt sie vom Umgang mit dem Fremden, von scheinbarerer Toleranz und Perfektionismus. Dabei erschafft sie zwei weibliche Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren oberflächliche Annäherung, aber viel  tiefer wurzelnde Abneigung hervorragend herausgearbeitet werden.

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<b>Celeste Ng: Kleine Feuer überall. dtv. 384 Seiten. 11,90 Euro.</b> Einigen dürfte diese Geschichte als Serie „Little Fires everywhere“ auf Amazon Prime bekannt sein. Die Buchvorlage zu lesen lohnt jedoch ebenso sehr, denn hier sind die Spitzfindigkeiten und Rollenentwicklungen der Charaktere noch besser herausgearbeitet. Es geht um zwei Frauen in der Kleinstadt Shaker Heights in Cleveland, Ohio. Die Lokaljournalistin Elena Richardson hat alles, was sich eine Frau mit Wohnsitz in einem wohlhabenden Vorort wünschen kann: Wohlgeratene Kinder, einen gepflegten Vorgarten, eine stets gut sitzende Frisur und einen Anwalt als Mann. Mia Warren und ihre Tochter dagegen haben auf den ersten Blick fast nichts, als sie mit nicht mehr als einem Auto voller Gepäck im Vorort auftauchen und Elenas durchdachtes Leben kreuzen. Eines Tages brennt die luxuriöse Villa der Richardsons und die Karten in Shaker Heights werden neu gemischt. Die Autorin Celeste Ng ist selbst in Shaker Heights aufgewachsen. In ihrem Buch erzählt sie vom Umgang mit dem Fremden, von scheinbarerer Toleranz und Perfektionismus. Dabei erschafft sie zwei weibliche Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren oberflächliche Annäherung, aber viel tiefer wurzelnde Abneigung hervorragend herausgearbeitet werden.

<b>Taylor Jenkins Reid: Die sieben Männer der Evelyn Hugo. Ullstein. 464  Seiten. 10,99 Euro. </b>Eigentlich braucht dieses Buch keine weitere Rezension und Empfehlung, denn schon viele haben es in höchsten Tönen gelobt. Kurz zum Inhalt: Die einstige Hollywood-Filmikone Evelyn Hugo beauftragt die Lokaljournalistin Monique Grant, als Ghostwriterin die Wahrheit über ihr schillerndes Leben und ihre skandalösen sieben Ehen zu erzählen. In ihrem Apartment über den Dächern Manhattans beginnt Evelyn Monique ihre Geschichte zu erzählen: vom Aufstieg in der Männerwelt Hollywoods, den goldenen Jahren der Filmbranche und einer geheimen großen Liebe, deren Scheitern der Preis für ihren Erfolg war. Als sich die Geschichte dem Ende nähert, begreift Monique schließlich, warum ihr Leben mit dem des Hollywoodstars verbunden ist. Vielleicht ist es die Kombination aus „alten Zeiten“ mit Hollywood-Glamour und modernen Themen, ohne jemals künstlich oder konstruiert zu wirken, die das Buch derart lesenswert macht. Oder es sind die Frauenfiguren, die von der Autorin komplex konstruiert sind. Vielleicht ist es die meilenweite Distanz zwischen einem Leben in Hollywood und dem eigenen. Vielleicht ist es aber auch die Tragik und das Scheitern der Liebesbeziehungen, die dem Roman innewohnen.

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<b>Taylor Jenkins Reid: Die sieben Männer der Evelyn Hugo. Ullstein. 464 Seiten. 10,99 Euro. </b>Eigentlich braucht dieses Buch keine weitere Rezension und Empfehlung, denn schon viele haben es in höchsten Tönen gelobt. Kurz zum Inhalt: Die einstige Hollywood-Filmikone Evelyn Hugo beauftragt die Lokaljournalistin Monique Grant, als Ghostwriterin die Wahrheit über ihr schillerndes Leben und ihre skandalösen sieben Ehen zu erzählen. In ihrem Apartment über den Dächern Manhattans beginnt Evelyn Monique ihre Geschichte zu erzählen: vom Aufstieg in der Männerwelt Hollywoods, den goldenen Jahren der Filmbranche und einer geheimen großen Liebe, deren Scheitern der Preis für ihren Erfolg war. Als sich die Geschichte dem Ende nähert, begreift Monique schließlich, warum ihr Leben mit dem des Hollywoodstars verbunden ist. Vielleicht ist es die Kombination aus „alten Zeiten“ mit Hollywood-Glamour und modernen Themen, ohne jemals künstlich oder konstruiert zu wirken, die das Buch derart lesenswert macht. Oder es sind die Frauenfiguren, die von der Autorin komplex konstruiert sind. Vielleicht ist es die meilenweite Distanz zwischen einem Leben in Hollywood und dem eigenen. Vielleicht ist es aber auch die Tragik und das Scheitern der Liebesbeziehungen, die dem Roman innewohnen.

<b>Beth O´Leary: Love to Share – Liebe ist die halbe Miete. 496 Seiten. 11 Euro. </b>Dieses Buch ist laut, bunt und ein bisschen verrückt: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich kein Problem, denn Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts. Die Uhrzeiten sind festgelegt, die Absprachen eindeutig. Wer dem anderen etwas mitteilen möchte, schreibt dies auf Klebezettelchen. Als die Wohnung unter Zetteln verschwindet, wird klar, dass Leon und Tiffy sich vielleicht doch mehr zu sagen haben, als auf solche Klebezettel passt.Was nach Kitsch klingen mag, entpuppt sich beim Lesen als herzerwärmend, gefühlvoll und tiefgehend. Die Charaktere sind fein gezeichnet, der rote Faden zieht sich stringent durch das Buch – Langeweile kommt so nie auf.

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<b>Beth O´Leary: Love to Share – Liebe ist die halbe Miete. 496 Seiten. 11 Euro. </b>Dieses Buch ist laut, bunt und ein bisschen verrückt: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich kein Problem, denn Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts. Die Uhrzeiten sind festgelegt, die Absprachen eindeutig. Wer dem anderen etwas mitteilen möchte, schreibt dies auf Klebezettelchen. Als die Wohnung unter Zetteln verschwindet, wird klar, dass Leon und Tiffy sich vielleicht doch mehr zu sagen haben, als auf solche Klebezettel passt.Was nach Kitsch klingen mag, entpuppt sich beim Lesen als herzerwärmend, gefühlvoll und tiefgehend. Die Charaktere sind fein gezeichnet, der rote Faden zieht sich stringent durch das Buch – Langeweile kommt so nie auf.

<b>Anna Brüggemann: Ein Trennungsroman. Ullstein. 416 Seiten. 20 Euro. </b>Ein Buch lesen, dessen Ende bereits vom Titel verraten wird? Bei „Ein Trennungsroman“ lohnt sich das. Die letzten dreißig Tage als Paar sind für Eva und Thomas angebrochen. Sie sind Anfang 30 und seit acht Jahren ein Paar. Während Eva nach ihrem Auslandsaufenthalt die nächsten Schritte in der Beziehung fest im Blick hat, überkommen Thomas Zweifel. Nicht nur an Eva, sondern an seinem gesamten Lebensentwurf. Jeder kennt eine Eva und einen Thomas. Jemanden, der mit einem festen Plan durch das Leben marschiert, und jemand anderen,  der taumelt und sich nur mühsam über Wasser hält. Mit beiden empfindet man Mitleid und Wohlwollen zugleich, aber Seite um Seite kommt die Liebe abhanden. Bis nichts anderes mehr übrig bleibt, als es der Titel schon verrät.

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<b>Anna Brüggemann: Ein Trennungsroman. Ullstein. 416 Seiten. 20 Euro. </b>Ein Buch lesen, dessen Ende bereits vom Titel verraten wird? Bei „Ein Trennungsroman“ lohnt sich das. Die letzten dreißig Tage als Paar sind für Eva und Thomas angebrochen. Sie sind Anfang 30 und seit acht Jahren ein Paar. Während Eva nach ihrem Auslandsaufenthalt die nächsten Schritte in der Beziehung fest im Blick hat, überkommen Thomas Zweifel. Nicht nur an Eva, sondern an seinem gesamten Lebensentwurf. Jeder kennt eine Eva und einen Thomas. Jemanden, der mit einem festen Plan durch das Leben marschiert, und jemand anderen, der taumelt und sich nur mühsam über Wasser hält. Mit beiden empfindet man Mitleid und Wohlwollen zugleich, aber Seite um Seite kommt die Liebe abhanden. Bis nichts anderes mehr übrig bleibt, als es der Titel schon verrät.

<b>Ewald Arenz: Alte Sorten. Dumont. 256 Seiten. 12 Euro. </b>Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Sally steht kurz vor dem Abitur und hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, Regeln, Erwachsene. Fragen hasst sie am meisten, vor allem die nach ihrem zu schlanken Aussehen. Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die auf ihrem Hof seit Jahrzehnten alleine zurecht kommt. Bei Liss fühlt sich Sally wohl. Kein heimliches Mustern aufgrund ihrer zu schmalen Figur, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Während sie gemeinsam Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden.Dieses Buch lebt von seiner leisen Erzählweise, den detaillierten Beschreibungen der Natur und den Eigenheiten der Protagonistinnen, die einem trotz ihres jungen oder ihres fortgeschrittenen Alters ans Herz wachsen.

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<b>Ewald Arenz: Alte Sorten. Dumont. 256 Seiten. 12 Euro. </b>Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Sally steht kurz vor dem Abitur und hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, Regeln, Erwachsene. Fragen hasst sie am meisten, vor allem die nach ihrem zu schlanken Aussehen. Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die auf ihrem Hof seit Jahrzehnten alleine zurecht kommt. Bei Liss fühlt sich Sally wohl. Kein heimliches Mustern aufgrund ihrer zu schmalen Figur, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Während sie gemeinsam Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden.Dieses Buch lebt von seiner leisen Erzählweise, den detaillierten Beschreibungen der Natur und den Eigenheiten der Protagonistinnen, die einem trotz ihres jungen oder ihres fortgeschrittenen Alters ans Herz wachsen.

<b>Yaa Gyasi: Ein erhabenes Königreich. Dumont. 304 Seiten. 13 Euro. </b>Die Einwanderertochter Gifty kämpft um Halt im amerikanischen, von Rassismus geprägten Leben. Sie glaubt nicht an Religion, sondern an die Neurowissenschaft und ist davon überzeugt, dass sich Depression und Abhängigkeit, also auch Trauer und Leid durch entsprechende Behandlung verhindern lassen. Als sich ihre religiöse Mutter ins Bett legt und nicht mehr aufstehen mag, zweifelt Gifty aber an ihrem Weltbild: Kann wirklich nur die Wissenschaft ihr die Mutter zurückbringen – oder gelingt das doch auch den herzerwärmenden Erlösungsversprechen der Kirche? Gifty ist keine Protagonistin, mit der man sich leicht identifizieren kann. Auch darf man keine mitreißende Liebesgeschichte oder herzerwärmende Charaktere erwarten. Dafür glänzt dieses Buch durch starke, lebendige Alltagsbeschreibungen und eine elegante Verflechtung moderner Themen wie der Rolle der Kirche, der Macht der Wissenschaft und der Bedeutung der Familie.

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<b>Yaa Gyasi: Ein erhabenes Königreich. Dumont. 304 Seiten. 13 Euro. </b>Die Einwanderertochter Gifty kämpft um Halt im amerikanischen, von Rassismus geprägten Leben. Sie glaubt nicht an Religion, sondern an die Neurowissenschaft und ist davon überzeugt, dass sich Depression und Abhängigkeit, also auch Trauer und Leid durch entsprechende Behandlung verhindern lassen. Als sich ihre religiöse Mutter ins Bett legt und nicht mehr aufstehen mag, zweifelt Gifty aber an ihrem Weltbild: Kann wirklich nur die Wissenschaft ihr die Mutter zurückbringen – oder gelingt das doch auch den herzerwärmenden Erlösungsversprechen der Kirche? Gifty ist keine Protagonistin, mit der man sich leicht identifizieren kann. Auch darf man keine mitreißende Liebesgeschichte oder herzerwärmende Charaktere erwarten. Dafür glänzt dieses Buch durch starke, lebendige Alltagsbeschreibungen und eine elegante Verflechtung moderner Themen wie der Rolle der Kirche, der Macht der Wissenschaft und der Bedeutung der Familie.

<b>Anne Mette Hancock: Leichenblume. Fischer. 400 Seiten. 15 Euro.  </b>In skandinavischen Krimis ermitteln nur deprimierte, alkoholaffin Kommissare? In „Leichenblume“ ermittelt die Kopenhagener Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan. Diese erhält einen mysteriösen Brief von einer gesuchten Mörderin. Darin stehen Dinge über Heloise, die eigentlich niemand wissen kann – und soll. Beunruhigt beginnt Heloise, auf eigene Faust und in eigener Sache zu recherchieren. „Leichenblume“ ist ein Krimi mit Tiefgang. Die Hauptfigur Kaldan ist jung, erfolgreich und selbstbewusst. Es beschäftigen sie Themen, die viele Menschen zwischen 20 und 30 umtreiben. Ist das nun ein belletristischer Krimi oder ein Roman mit Krimirahmen? Beides ist möglich. Auch die beiden weiteren Bände „Narbenherz“ und „Grabesstern“ sind sehr zu empfehlen.

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<b>Anne Mette Hancock: Leichenblume. Fischer. 400 Seiten. 15 Euro. </b>In skandinavischen Krimis ermitteln nur deprimierte, alkoholaffin Kommissare? In „Leichenblume“ ermittelt die Kopenhagener Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan. Diese erhält einen mysteriösen Brief von einer gesuchten Mörderin. Darin stehen Dinge über Heloise, die eigentlich niemand wissen kann – und soll. Beunruhigt beginnt Heloise, auf eigene Faust und in eigener Sache zu recherchieren. „Leichenblume“ ist ein Krimi mit Tiefgang. Die Hauptfigur Kaldan ist jung, erfolgreich und selbstbewusst. Es beschäftigen sie Themen, die viele Menschen zwischen 20 und 30 umtreiben. Ist das nun ein belletristischer Krimi oder ein Roman mit Krimirahmen? Beides ist möglich. Auch die beiden weiteren Bände „Narbenherz“ und „Grabesstern“ sind sehr zu empfehlen.

<b>Charlotte McConaghy: Zugvögel. Fischer. 416 Seiten. 12 Euro. </b>Franny ist Ornithologin und hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt sie, den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Auf einem Fischerboot  macht sie sich auf den Weg in die Antarktis, allein die Vögel sind ihr Kompass. Frannys Vergangenheit lässt die Forscherin auf der beschwerlichen Reise nicht los. Schon bald wird die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer, das sie an entlegene Orte der Welt führt.„Zugvögel“ ist ein außergewöhnlich emotional geschriebenes Buch; eine Erzählung über den Klimawandel, das Artensterben und die Suche einer jungen Frau, die noch nicht weiß, wonach sie sich in ihrem Herzen eigentlich sehnt.

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<b>Charlotte McConaghy: Zugvögel. Fischer. 416 Seiten. 12 Euro. </b>Franny ist Ornithologin und hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt sie, den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Auf einem Fischerboot macht sie sich auf den Weg in die Antarktis, allein die Vögel sind ihr Kompass. Frannys Vergangenheit lässt die Forscherin auf der beschwerlichen Reise nicht los. Schon bald wird die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer, das sie an entlegene Orte der Welt führt.„Zugvögel“ ist ein außergewöhnlich emotional geschriebenes Buch; eine Erzählung über den Klimawandel, das Artensterben und die Suche einer jungen Frau, die noch nicht weiß, wonach sie sich in ihrem Herzen eigentlich sehnt.

<b>Madeline Miller: Ich bin Circe. Ullstein. 528 Seiten. 14 Euro. </b>Wer Lust auf griechische Mythologie und eine Liebesgeschichte in der Unterwelt hat, sollte zu diesem Buch greifen. Circe ist Tochter des mächtigen Sonnengotts Helios und der Nymphe Perse, doch sie ist ganz anders als ihre göttlichen Geschwister. Sie ist empfänglich für das Leid der Menschen und fühlt sich in deren Gesellschaft wohler als bei den Göttern. Als sie wegen dieser Eigenschaften auf eine einsame Insel verbannt wird, kämpft sie alleine weiter. Sie studiert die Magie der Pflanzen, lernt, wilde Tiere zu zähmen und wird zu einer mächtigen Zauberin. Circe ist eine leidenschaftliche und starke Frau, mit der man mitfiebert, auch wenn ihre und die eigene Lebenswelt unterschiedlicher kaum sein könnten. Als Magierin, liebende Frau und Mutter muss sie sich entscheiden, ob sie zu den Göttern gehören will, von denen sie abstammt, oder zu den Menschen – die sie lieben gelernt hat.

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<b>Madeline Miller: Ich bin Circe. Ullstein. 528 Seiten. 14 Euro. </b>Wer Lust auf griechische Mythologie und eine Liebesgeschichte in der Unterwelt hat, sollte zu diesem Buch greifen. Circe ist Tochter des mächtigen Sonnengotts Helios und der Nymphe Perse, doch sie ist ganz anders als ihre göttlichen Geschwister. Sie ist empfänglich für das Leid der Menschen und fühlt sich in deren Gesellschaft wohler als bei den Göttern. Als sie wegen dieser Eigenschaften auf eine einsame Insel verbannt wird, kämpft sie alleine weiter. Sie studiert die Magie der Pflanzen, lernt, wilde Tiere zu zähmen und wird zu einer mächtigen Zauberin. Circe ist eine leidenschaftliche und starke Frau, mit der man mitfiebert, auch wenn ihre und die eigene Lebenswelt unterschiedlicher kaum sein könnten. Als Magierin, liebende Frau und Mutter muss sie sich entscheiden, ob sie zu den Göttern gehören will, von denen sie abstammt, oder zu den Menschen – die sie lieben gelernt hat.

<b>Meike Werkmeister: Sterne sieht man nur im Dunkeln. Goldmann. </b>320 Seiten. 10 Euro. Dieses Buch könnte vom Text auf dem Buchdeckel und vom Cover her neben vielen weiteren Frauenromane liegen, die besagten Klischees entsprechen. Der Geschichte gerecht werden würde dieses Urteil jedoch nicht. Anni ist eigentlich glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund Thies lebt sie in Bremen, ihr Geld verdient sie als Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und Postkartenmotive. Doch dann will ihr Chef, dass sie das neue Büro in Berlin leitet. Und Thies will auf einmal heiraten. Nur Anni weiß nicht mehr, was sie will. Spontan nimmt sie sich eine Auszeit und reist zu ihrer Freundin nach Norderney. Während ihr Wind und Sand um die Nase wehen, ordnet Anni ihre Gedanken neu.Wer eine Liebesgeschichte will, bekommt hier eine solche mit aufrichtigen und modernen Protagonistinnen, einer unterhaltsamen Storyline und genau der richtigen Portion Romantik. Dazu gibt’s Fernweh und Lust auf Sommertage am Meer. Auch die drei weiteren Bücher von Meike Werkmeister sind stilistisch sehr ähnlich.

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<b>Meike Werkmeister: Sterne sieht man nur im Dunkeln. Goldmann. </b>320 Seiten. 10 Euro. Dieses Buch könnte vom Text auf dem Buchdeckel und vom Cover her neben vielen weiteren Frauenromane liegen, die besagten Klischees entsprechen. Der Geschichte gerecht werden würde dieses Urteil jedoch nicht. Anni ist eigentlich glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund Thies lebt sie in Bremen, ihr Geld verdient sie als Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und Postkartenmotive. Doch dann will ihr Chef, dass sie das neue Büro in Berlin leitet. Und Thies will auf einmal heiraten. Nur Anni weiß nicht mehr, was sie will. Spontan nimmt sie sich eine Auszeit und reist zu ihrer Freundin nach Norderney. Während ihr Wind und Sand um die Nase wehen, ordnet Anni ihre Gedanken neu.Wer eine Liebesgeschichte will, bekommt hier eine solche mit aufrichtigen und modernen Protagonistinnen, einer unterhaltsamen Storyline und genau der richtigen Portion Romantik. Dazu gibt’s Fernweh und Lust auf Sommertage am Meer. Auch die drei weiteren Bücher von Meike Werkmeister sind stilistisch sehr ähnlich.

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Erstellt:
3. Juni 2022, 15:14 Uhr
Aktualisiert:
3. Juni 2022, 17:31 Uhr

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