Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum
Eine Tanne im Wohnzimmer ist nichts für jeden – auch aus Gründen der Nachhaltigkeit suchen manche Menschen nach alternativen Weihnachtsbäumen. Die kreativen Köpfe unter ihnen konzipieren und basteln sie kurzerhand selbst.
Von Carolin Aichholz Rems-Murr. Der Trend zur Nachhaltigkeit zieht in manchen Haushalten auch beim Weihnachtsbaum ein. Ganz eigene Modelle erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Margit Gassmann aus Großaspach wollte einfach irgendeinen Baum, den sie schmücken und an dem sie über Weihnachten Freude haben kann. Ihrem Mann, der einen Fahrradladen führt, stellte sie darum eine Aufgabe: „Aus dem Material, das du schon hast, hätte ich gerne einen Weihnachtsbaum“, sagte Margit Gassmann damals. Ihr Mann und ihr Sohn bauten ihr daraufhin aus ausgedienten Teilen von Laufrädern und Fahrrädern einen Baum. Er steht nun schon die zweite Saison, den Sommer muss er in der Scheune verbringen. „Im Winter nehme ich mir da immer viel Zeit, um die Deko zusammenzusuchen. Es kommen im Lauf des Jahres auch immer mehr Teile dazu“, sagt Margit Gassmann. In der Wohnung stellt Familie Gassmann keinen Christbaum auf. „Aber er steht auf der Terrasse direkt am Haus. Vom Wohnzimmer aus sehen wir ihn und dann wirkt es so, als wäre er eine Verlängerung des Wohnraums“, schwärmt Margit Gassmann. Der Baum misst etwa 1,70 Meter. Einen meterhohen Koloss im Garten Harald Pfitzenmaier aus Oppenweiler stellte sich den Baum seiner Träume etwas größer vor. Alles begann mit der klassischen Nordmanntanne vor seinem Haus. „Vom Stückle meines Nachbarn, also mit sehr regionaler Herkunft“, erinnert sich Pfitzenmaier. Aber der Hobbykünstler wollte es noch nachhaltiger – und baute sich einen Baum aus Edelstahl. Er wurde schließlich neun Meter groß. Doch um ihn aufzubauen und zu schmücken, brauchte es viel Zeit und einige Helfer. „Ich habe dann jedes Jahr ein kleines Fest veranstaltet, bei dem Nachbarn und Freunde mir geholfen haben, den Baum aufzubauen. Das war dann immer gleich auch ein gemeinschaftliches Event zur Einstimmung aufs Fest“, sagt Pfitzenmaier. Um mit etwas weniger Manpower auszukommen, konzipierte er vor einigen Jahren einen weiteren Baum, der leichter aufzustellen und zu schmücken war. An einem Fahnenmast aus Stahlrohr kann Pfitzenmaier seinen Baum inzwischen einfach hochziehen. Dieser Baum ist noch mal zwei Meter größer als der vorherige und in der Brunnenstraße zu bewundern. Die bis zu 30 Zentimeter großen Kugeln hängt er an extra angefertigten Stahlringen auf. „Mit einer Angelschnur, dann sieht es meistens so aus, als würden sie einfach in der Luft schweben“, schwärmt Harald Pfitzenmaier. „Ich stelle ihn jedes Jahr auf und habe volle fünf Wochen meine Freude dran“, sagt der Künstler. Und sein früherer Neunmeteredelstahlbaum findet nun möglicherweise im Garten seiner Tochter ein neues Zuhause.
Die Stadt Backnang und ihre Bäume
Herkunft Laut Klimamanagerin Simone Lebherz setzt die Stadt auf regionale Bäume. Das reduziere die transportbedingten Emissionen. Die 17 großen Weihnachtsbäume, die während der gesamten Adventszeit die Stadt schmücken, stammen direkt von Bürgerinnen und Bürgern aus Backnang und Umgebung.
Mehrfachnutzung Die Bäume, die beim Weihnachtsmarkt für ein schönes Ambiente sorgen, werden anschließend bei anderen Aktionen des Stadtmarketings eingesetzt.