Hells Angel in München
Anklage nach mutmaßlicher Rocker-Attacke
Im Sommer 2020 eskaliert mutmaßlich ein Streit unter Rocker-Gangs. Nun könnte es für einen der Tatverdächtigen zu ernsten Konsequenzen kommen.
Von red/dpa/lby
Viereinhalb Jahre nach einer mutmaßlichen Rocker-Attacke auf offener Straße in München könnte es zu einem ersten Prozess gegen einen Tatverdächtigen kommen. Bei der Großen Strafkammer am Landgericht München I sei eine Anklage anhängig, sagte ein Sprecher. Zuerst hatte die „Bild“ darüber berichtet. Wann über die Eröffnung eines Hauptverfahrens entschieden wird, sei nicht absehbar.
Nach Justizangaben erhob die Staatsanwaltschaft München I Mitte November Anklage gegen einen Verdächtigen, der zum Tatzeitpunkt Mitglied des Motorradclubs Hells Angel gewesen sein soll. Ihm werden gefährliche Körperverletzung und vorsätzlicher gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Informationen von der Staatsanwaltschaft zum Ermittlungsstand gegen weitere Tatverdächtige gab es zunächst nicht.
Hintergrund des Vorfalls war damaligen Polizeiermittlungen zufolge im Juni 2020 ein Streit unter konkurrierenden Rocker-Gruppen. Dabei sollen mehrere Männer aus dem Kreis der einen Gruppe einen 45-Jährigen einer anderen Gruppe attackiert haben und danach mit einem Fahrzeug auf den am Boden liegenden Mann und seine Helfer zugefahren sein.