Auf dem Mountainbike im Schwäbischen Wald
Thomas Wagner hat einen neuen Tourenführer herausgegeben, der zehn Strecken im Murrhardter und Mainhardter Wald beschreibt – Umfassendes Infomaterial
Im Naherholungsgebiet Schwäbischer Wald gibt es viel zu sehen und Natur zu erleben. Für jene, die die Gegend auf dem Mountainbike erkunden wollen, hat der Sportredakteur und passionierte Radfahrer Thomas Wagner nun schon den zweiten Tourenführer zusammengestellt. Dieses Mal widmet er sich der Gegend um Murrhardt.

Durch Wälder und über Wiesen bei Großerlach führt die etwa 25 Kilometer lange „Sagarmatha“-Tour, die Thomas Wagner in seinem neuen Mountainbike-Tourenführer beschreibt. Foto: T. Wagner
Von Lorena Greppo
MURRHARDT/GROSSERLACH. Mountainbike, Helm und Verpflegung vorbereiten und schon kann es losgehen. Der Start ist im Großerlacher Ortsteil Hohenbrach. Über Grab, Liemersbach und Erlach führt die Tour nach Sulzbach an der Murr und von dort aus über Zwerenberg zurück zum Ausgangspunkt. Den klangvollen Namen „Sagarmatha“ trägt die gut 25 Kilometer lange Tour, Thomas Wagner hat sie nach dem nepalesischen Namen des Mount Everest benannt. Die Hohe Brach ist mit 586 Metern die höchste Erhebung im Schwäbischen Wald und im Rems-Murr-Kreis, da biete sich der Tourname förmlich an, erklärt er. Die Bilder dieser und neun weiterer Touren hat er in Form kurzer Videos, untermalt mit Musik auf einer DVD zusammengestellt – inklusive Faltblätter mit einer genauen Tourenbeschreibung, GPS-Daten, Kompasskarten, Höhenprofilen, Fotos und Einkehrtipps.
Es ist bereits das zweite Projekt des 54-Jährigen unter dem Titel „Mountainbiken im Schwäbischen Wald“ – dieses Mal hat er sich Strecken im Murrhardter und Mainhardter Wald ausgesucht. „Das Gebiet ist einfach toll zum Mountainbiken“, findet Wagner. Der Sportredakteur hat auch schon Rennradfahren ausprobiert, das sei ihm aber zu stressig gewesen. „Mountainbiken ist erholsamer, man ist in der Natur. Gleichzeitig kommt man besser rum als beim Wandern“, findet er. Seit etwa 25 Jahren betreibt Wagner diesen Sport bereits. Um einen Tourenführer zu erstellen, ist die Liebe zum Radsport erforderlich. Im Winter, wenn es mit dem Radfahren selbst schwierig ist, studiert Thomas Wagner die digitalen Karten der Umgebung und schaut sich mögliche Routen aus. Nicht zu lang darf die Strecke sein, sodass auch Anfänger sie noch bewältigen können. Gleichzeitig versucht Wagner aber auch, Touren anzubieten, die sich gut miteinander verbinden lassen. „Wenn nämlich Mountainbiker beispielsweise aus Stuttgart herkommen oder überhaupt eine längere Anreise auf sich nehmen, wollen die nicht schon nach zwei Stunden wieder gehen.“
Der nächste Schritt ist dann die Besichtigung vor Ort, denn auf Karten, so die Erfahrung des Korbers, ist nicht immer Verlass. „Es kommt schon vor, dass ich vor Ort feststelle, dass es einen Weg gar nicht mehr gibt. Oder dass er in keinem guten Zustand ist.“ Andererseits habe er aber auch schon unverhofft Alternativrouten entdeckt, die gar nicht eingezeichnet waren. Die Beschilderung der offiziellen Wege sei vielerorts beschmiert und abgerissen worden, was nicht ortskundigen Radfahrern eine Orientierung erschwert. Er versuche zudem, möglichst wenige enge Trails in die Touren einzubauen, erzählt Thomas Wagner. Denn laut Landeswaldgesetz dürfen nur Wege befahren werden, die mindestens zwei Meter breit sind.
Er selbst habe keine bevorzugte Tour im Schwäbischen Wald, sagt der 54-Jährige. „Es gibt so unsäglich viele Möglichkeiten“, erklärt er lachend. Ideen hätte er noch für weitere Tourenführer, deren Umsetzung ist aber noch fraglich. Denn so ein Projekt ist aufwendig. Den Überlegungen aus dem Winter folgt nämlich im Sommer noch die Umsetzung. „Dafür gehen etwa drei Wochen Urlaub drauf“, sagt Wagner. Denn alle Inhalte stellt er selbst zusammen. Für Fotos platziert er die Kamera am Wegesrand, betätigt den Selbstauslöser, schwingt sich auf das Rad und hofft auf ein gutes Bild. Hinzu kommen Videos aus verschiedenen Perspektiven – mal vom Lenker aus nach vorne, mal vom Sattel aus nach hinten. Andere Mountainbiker sucht man auf den Aufnahmen vergebens. „Ich bin schon bei schönstem Wetter und am Wochenende unterwegs gewesen – völlig allein.“
Bei der Namensgebung der Touren macht sich Thomas Wagner einen Spaß daraus, manche Orte aus der Gegend „einzuenglischen“. So wird aus einer Radfahrt rum um den Großerlacher Ortsteil Grab „Around Grave“, die Tour am Finsterroter See heißt plötzlich „Dark Red Creek“. Und die Hohe Brach wird eben kurzerhand in den Himalaja verlegt.
„Mountainbiken im Schwäbischen Wald II – Touren im Murrhardter und Mainhardter Wald“ ist ab April für 15,80 Euro (zuzüglich Porto) erhältlich. Vertrieben wird es per Direktversand (kontakt@bike-spots.de), teilweise auch im Buchhandel. Nähere Infos gibt es auf der Webseite www.bike-spots.de.