Gemarkungslauf: Austausch in den Teilorten Backnangs

Bei seinem Gemarkungslauf besucht Oberbürgermeister Maximilian Friedrich dieses Mal die Schöntale und Sachsenweiler. Die Anliegen der Bürgerschaft sind vielfältig, nicht alles kann sofort umgesetzt werden.

Der Zustand der Streuobstwiesen, der B-14-Ausbau und die Wasserversorgung waren die Themen, die Hermann Wahl mit OB Maximilian Friedrich, Erstem Bürgermeister Stefan Setzer, Michael Trefz und Michael Treiber (von rechts) besprach. Fotos: Alexander Becher

© Alexander Becher

Der Zustand der Streuobstwiesen, der B-14-Ausbau und die Wasserversorgung waren die Themen, die Hermann Wahl mit OB Maximilian Friedrich, Erstem Bürgermeister Stefan Setzer, Michael Trefz und Michael Treiber (von rechts) besprach. Fotos: Alexander Becher

Von Lorena Greppo

Backnang. Beim Gemarkungslauf von Vorgänger Frank Nopper ging es frühmorgens an einem Ende von Backnang los und spätabends kam der OB an einem anderen Ort an. Meistens blieb für die einzelnen Stationen nur wenig Zeit, schließlich musste ordentlich Strecke zurückgelegt werden – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch mal in der Kutsche. Unter Maximilian Friedrich ist das Konzept ein anderes: Den Anspruch, die Gemarkung der Stadt Backnang einmal von Norden nach Süden oder von Westen nach Osten abzuwandern, hat er aufgegeben. Er konzentriert sich stattdessen auf einzelne Stadtteile oder Teilorte und widmet ihnen und den Anliegen der Bevölkerung vor Ort dafür mehr Zeit. Die Laufaktivität des Gemarkungslaufs hielt sich folglich auch in Grenzen. Im November hatte sich Friedrich zum Ungeheuerhof, nach Germannsweiler und zum Stiftsgrundhof begeben. Gestern besuchte er am Vormittag die Schöntale und am Nachmittag Sachsenweiler. Die Themen waren breit gefächert:

Oberschöntal

Wasserversorgung Die Trinkwasserversorgung der Schöntale erfolgt über eine einzelne Leitung. Wird diese bei den Bauarbeiten in der Schöntaler Straße beschädigt, „haben wir alle kein Wasser mehr“, führt der Oberschöntaler Teilortsanwalt Hermann Wahl aus. Wahl konnte direkt gute Neuigkeiten verkünden: Eine Lösung wurde gefunden, die Bauarbeiten dafür sollen auch schon heute beginnen. Von einem NOW-Schacht wird eine Notversorgungsleitung verlegt. Erster Bürgermeister Stefan Setzer zeigte sich positiv überrascht angesichts der raschen Umsetzung. „Es macht Sinn, dass man die Redundanz hat, für den Fall der Fälle“, befand Maximilian Friedrich.

Streuobstwiesen Sorgen macht dem Oberschöntaler Teilortsanwalt der Zustand vieler Streuobstwiesen. Vielerorts sehe man Bäume mit Mistelbefall. „Das kann doch nicht die Zukunft unserer Kulturlandschaft sein“, sagte er. Auch die Verwaltungsspitze der Stadt sah den Handlungsbedarf, die Mittel seien aber derzeit beschränkt. Stefan Setzer verwies auf das Schwäbische Mostviertel als Anlaufstelle. Der OB rief unter anderem dazu auf, eine Kaufentscheidung für heimische Produkte zu treffen.

B-14-Ausbau Besonders die B-14-Baustelle beschäftigt die Menschen in den Schöntalen sehr. Stefan Setzer erläuterte den neusten Stand der Dinge und die Schwierigkeiten am Knotenpunkt Schöntaler Straße. Für die überörtliche Anbindung habe man nun einen Lösungsansatz erarbeitet. Dieser sieht vor, den Verkehr auf der Strecke von Großaspach bis nach Neuschöntal auf Tempo 30 zu drosseln und an einer Engstelle von 200 Metern mit einer Ampel zu regeln. Das mache Schleichverkehr in größerem Maße unwahrscheinlich, so Friedrich. Die Frage einer Anwohnerin, ob denn die Bushaltestelle im Ort tatsächlich entfalle, konnte abschließend noch nicht beantwortet werden. Man wolle alles versuchen, um sie zu behalten, so der OB.

Das Alte Schulhaus in Unterschöntal soll saniert und barrierefrei umgebaut werden.

© Alexander Becher

Das Alte Schulhaus in Unterschöntal soll saniert und barrierefrei umgebaut werden.

Unterschöntal

Altes Schulhaus Als Wahllokal, Veranstaltungsort für Seniorennachmittage und allgemeiner Treffpunkt im Ort hat das Alte Schulhaus in Unterschöntal einen hohen Stellenwert, schildert Teilortsanwalt Michael Trefz. Es ist allerdings auch stark in die Jahre gekommen und soll saniert werden. Nach Möglichkeit soll es in das ELR-Förderprogramm aufgenommen werden, hierfür wolle man bei Zustimmung des Gemeinderats einen Antrag stellen, so Stefan Setzer. Vor allem die Barrierefreiheit und eine gute Heizung stehen im Fokus.

Weitere Themen

Eine 75 Jahre alte Eiche macht den Anwohnern Probleme, soll aber erhalten bleiben.

© Alexander Becher

Eine 75 Jahre alte Eiche macht den Anwohnern Probleme, soll aber erhalten bleiben.

Alte Eiche Eine stattliche, 75 Jahre alte Eiche steht in der Triberger Straße auf städtischem Grund. Im Herbst wirft sie ihr Laub und ihre Früchte ab, manchmal fallen auch Äste herunter. Das ärgert einige Anwohner sehr. Sie sehen dadurch Fußgänger und Verkehr gefährdet. Der Baum solle gefällt werden, finden sie. Ihrem Anliegen erteilt der OB jedoch eine Absage. Der Baum werde regelmäßig begutachtet und gilt als verkehrssicher. Die Fällung könne nicht die Lösung sein. Und Laub zu räumen, das könne man den Anwohnern zumuten. „Eigentum verpflichtet auch ein Stück weit“, so Friedrich. Immerhin: Es soll bald einen gemeinsamen Termin mit dem Bauhof geben.

Feuerwehrhalle Bei der Fahrzeughalle der Schöntaler Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr sieht die Stadtverwaltung Handlungsbedarf. Das bestätigt auch Abteilungskommandant Michael Treiber. Als Interimslösung wurde eine neue Halle errichtet, doch mittelfristig soll an anderer Stelle, genauer gesagt am Ortseingang (Freudenstadter Straße), neu gebaut werden. Wegen des planerischen Vorlaufs und der Frage der Finanzierung müsse man aber mit mindestens fünf Jahren rechnen, bis das Projekt umgesetzt wird, so Stefan Setzer.

Sachsenweiler

Mängel an Wegen Die Pestalozzistraße weist einige Schlaglöcher auf, am Schneckenbühl ist der Gehweg zugewachsen – die Stadtverwaltung nahm vom Termin in Sachsenweiler einige Aufgaben mit. Die wohl drängendste: An der Sachsenweiler Steige fehlt ein Fußgängerweg. Die Gefährlichkeit dieses Umstands wurde den Teilnehmenden, zu denen auch Teilortsanwalt Hans Löffler zählte, vor Augen geführt, als just zwei Schulkinder den Weg nutzten.

Halle und Kindergarten aufwerten Die Mehrzweckhalle hat mehrere Mängel. Unter anderem ist die Schiebetür verzogen, die Hallenuhr geht falsch, nicht immer ist alles so gereinigt, wie es sein soll. Hier gelte es, Prozesse zu optimieren. Und auch ein Anliegen vonseiten des evangelischen Kindergartens nahm die Verwaltungsspitze auf: Dort wünscht man sich ein Kneipp-Tretbecken. Das könne vielleicht im Rahmen eines IBG-Workcamps angegangen werden.

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Erstellt:
18. April 2024, 06:00 Uhr

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