Backnang lädt zur Ausbildungstour ein

Am 26. Oktober veranstaltet der Gewerbeverein eine Ausbildungstour in Backnang. Die Teilnehmer können mit Shuttlebussen die Unternehmen besuchen und sich dort über die Ausbildungen und die dualen Studiengänge informieren. Im Biegel findet eine After-Party statt.

Die Unternehmen präsentieren den Besuchern viele Attraktionen, wie hier bei der Firma Tesat im vergangenen Jahr. Archivfoto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Die Unternehmen präsentieren den Besuchern viele Attraktionen, wie hier bei der Firma Tesat im vergangenen Jahr. Archivfoto: Tobias Sellmaier

Von Anja La Roche

Backnang. Bei der Fülle an Ausbildungen und Studiengängen weiß man als junger Mensch oft gar nicht, wohin. Die gute Nachricht: Auch dieses Jahr findet in Backnang eine Ausbildungstour statt, bei der Schülerinnen und Schüler sowie alle anderen interessierten Personen sich über die Jobmöglichkeiten in Backnang informieren können. 18 Firmen öffnen am Donnerstag, 26. Oktober, zwischen 14 und 19 Uhr ihre Türen und präsentieren sich den jungen Talenten der Region. Die Besucher erfahren dabei, welche Ausbildungen oder duale Studiengänge in den jeweiligen Unternehmen möglich sind. Außerdem warten viele spannende Attraktionen. Ein Shuttlebus bringt sie mühelos zu den Betrieben ihrer Wahl. Die Devise lautet: Man muss nicht nach Stuttgart fahren für eine Ausbildung.

Im vergangenen Jahr hat erstmals eine solche Ausbildungstour in Backnang stattgefunden, damals unter dem Namen „Nacht der Ausbildung“. Organisiert haben das die Wirtschaftsjunioren Rems-Murr, nachdem die Stadt Backnang auf den Verein zugegangen ist. „2022 haben wir sie für uns gewonnen“, erklärt Reiner Gauger, Wirtschaftsbeauftragter von Backnang. Doch dieses Jahr habe es nicht geklappt, denn sie wollen mit ihrem Angebot im Landkreis rotieren. „Das ist für die Wirtschaftsjunioren auch eine Herausforderung, die machen das alle ehrenamtlich“, sagt Gauger.

Weil Gauger und auch der Gewerbeverein Backnang unter Vorstand Stefan Hopp eine solche Rundtour aber gerne jedes Jahr anbieten würden, fiel der Entschluss: Der Gewerbeverein kümmert sich selbst darum.

Zwei Shuttlebuslinien in der Stadt

Dabei konnte von den Erfahrungen aus dem letzten Jahr gezehrt werden. Die beiden Shuttlebuslinien halten beispielsweise erst bei kleineren Firmen, bevor die großen Unternehmen an der Reihe sind – so sollen die kleinen Betriebe mehr Besucher abbekommen. Es wurden zudem zusätzliche Haltestellen eingebaut, die sonst nicht existieren, etwa bei der Firma Tasko und am Berufsschulzentrum, wo sich neben den dortigen Ausbildungsmöglichkeiten auch ein paar Handwerkerbetriebe vorstellen werden. Von den jeweiligen Haltestellen sollen es stets nur 100 bis 200 Meter zu den offenen Türen der Firmen sein. „Wir haben die Bustouren akribisch geplant“, sagt Gauger.

Die Shuttlebusse sollen auch dieses Mal im 30-Minuten-Takt fahren. Damit das besser eingehalten werden kann als im vergangenen Jahr und falls die Busse zu voll werden, haben die Organisatoren zwei Reservebusse abgestellt.

Eine weitere Neuerung ist, dass die Anmeldung digital auf der Webseite abläuft, sodass von jeder Haltestelle aus zugestiegen oder mit eigenen Verkehrsmitteln direkt zu den Betrieben gefahren werden kann. „Wir wollten das Ganze entzerren, indem es keinen festen Startpunkt gibt“, erklärt Gauger.

Knotenpunkte sind am ZOB Backnang und am Biegel: dort treffen beide Buslinien aufeinander, sodass ein Umstieg möglich ist. Außerdem können sich die Schüler an den beiden Stopps über alle Angebote der Ausbildungstour informieren, Ansprechpartner vom Gewerbeverein werden bereitstehen. Im Biegel wird sich außerdem nicht nur die Stadtverwaltung mit ihren vielen Ausbildungsmöglichkeiten präsentieren, sondern auch das Aspacher Bauunternehmen Lukas Gläser. „Das ist vielleicht deswegen interessant, weil die eine Viertagewoche bewerben“, fügt Gauger hinzu.

Neu ist auch die After-Party im Anschluss an die Ausbildungstour. Radio-DJ Josh Kochhann wird von 19 bis 22 Uhr im Biegel für gute Musik sorgen. Die Teilnehmer können sich außerdem bei ihrem Besuch in den Betrieben Getränkegutscheine sichern und diese abends bei der Party einlösen – alles selbstverständlich alkoholfrei.

Auch kleinere Firmen sind dabei

Für die Ausbildungstour konnte der Gewerbeverein neben Unternehmen wie Riva und Harro Höfliger auch kleinere Firmen gewinnen, darunter den Gastronomiebetrieb Markgraf und den Steuerberater Apperger und Idler. Gauger und Hopp hoffen auf mehr Teilnehmer als die rund 330 im letzten Jahr, Ziel seien 500. Das wäre etwa die Hälfte der Schüler und Schülerinnen, die in Backnang und den umliegenden Gemeinden nächstes Jahr ihren Abschluss machen.

Für Stefan Hopp und Reiner Gauger ist die Ausbildungstour ein Projekt, das in Zeiten von mangelnden Fachkräften den Firmen die Möglichkeit gibt, von Angesicht zu Angesicht für sich zu werben. Die Organisation der Ausbildungstour kostet etwa 10000 Euro, welche der Gewerbeverein über Beiträge der Firmen decken will.

Bei der Ausbildungstour mitgewirkt hat auch die 21-jährige Helen Metzler, die derzeit ein Praktikum bei der Wirtschaftsförderung in Backnang absolviert. „Ich fand es damals auch schwer, mich zu entscheiden, gerade weil es so viele Angebote gibt“, erzählt die duale Public-Management-Studentin. Die Möglichkeit, per QR-Code zu allen wichtigen Infos und den Busrouten der Ausbildungstour zu gelangen, hält sie für wichtig, um die jungen Menschen zu erreichen. Und schließlich hat sie noch einen Rat an die Schüler: „Es ist gut, wenn man sich vorab über die Unternehmen informiert, um dann dort die richtigen Fragen zu stellen.“

Zum Artikel

Erstellt:
18. Oktober 2023, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen