Backnanger führt Schüler-Union im Land an

Anfang Oktober wurde der Backnanger Manuel Stroh zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 18-Jährige spricht sich gegen eine allgemeine Kleiderordnung an Schulen und für Notenschutz bei unumkehrbaren Krankheiten aus, auch für Oberstufenschüler.

Beim Landestag wählen 87 Prozent der Teilnehmer Manuel Stroh (Mitte) zum Vorsitzenden der Schüler-Union. Foto: Jakob Kühner

© Jakob Kühner

Beim Landestag wählen 87 Prozent der Teilnehmer Manuel Stroh (Mitte) zum Vorsitzenden der Schüler-Union. Foto: Jakob Kühner

Von Simone Schneider Seebeck

Backnang. Wann genau er damit anfing, sich mit Politik zu beschäftigen, kann Manuel Stroh gar nicht genau sagen. „Das war ein schleichender Prozess“, meint der Student. Solange er sich zurückerinnern kann, wurde innerhalb der Familie gern politisch diskutiert. „Ich war von Anfang an jemand, der nicht gern über sich hinwegbestimmen lassen wollte“, so der Backnanger.

Kein Wunder, dass Manuel Stroh sich bereits in der Schule engagiert hat, etwa als Klassen- und Schülersprecher des Max-Born-Gymnasiums. 2020 folgten der Eintritt in die Junge Union und in die Schüler-Union, ein Jahr später dann in die CDU.

Beim Landestag in Schwäbisch Gmünd wurde er nun zum Vorsitzenden der Schüler-Union in Baden-Württemberg gewählt. Dem frischgewählten Vorsitzenden liege dabei die Bildungspolitik besonders am Herzen, vor allem auch in Bezug auf die christlichen Werte der Partei, sagt er. Dazu gehören für ihn etwa Nächstenliebe oder auch die Bewahrung der Schöpfung. „Die Bewahrung der Schöpfung wird für uns nur dann möglich sein, wenn wir in den kommenden Generationen mutige Tüftler haben, die daran arbeiten, unser Land weiterhin zu gestalten. Die Bildung ist daher oberstes Gut“, sagt Stroh.

Bei unterschiedlichen Bereichen in Sachen Bildung vertritt die Schüler-Union eine klare Position. Dazu gehört etwa das Thema Kleiderordnung an Schulen, das vor einiger Zeit wieder vom Bundeselternrat aufgegriffen worden war.

Stroh und seine Mitstreiter sehen bei der Schulkleidung die Eltern in der Pflicht

„Wir als liberale Schülervertretung sagen, dass es ist nicht die Aufgabe des Staates ist, den Schülerinnen und Schülern vorzuschreiben, was sie in der Schule zu tragen haben“, erläutert Stroh. Eher sehen er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter da direkt die Eltern innerhalb ihres Erziehungsauftrages in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Kinder angemessen gekleidet den Unterricht besuchen.

Ein weiteres Thema ist die Ausweitung des Notenschutzes bei nicht heilbaren Krankheiten. Ein Beispiel hierfür ist etwa die Legasthenie: „Kinder sind durch diese Beeinträchtigung im schulischen Umfeld eingeschränkt.“ Doch während in der Unter- und Mittelstufe noch ein Notenschutz für Betroffene greift, entfällt dieser in den oberen Klassen. „Unserer Meinung nach ist das eine große Ungerechtigkeit“, so Stroh, „denn diese Kinder können nichts dafür und werden in Bildungs- und Berufsperspektiven beeinträchtigt.“

Ein persönliches Anliegen ist dem Backnanger zudem die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung. Seit diesem Semester studiert Manuel Stroh Jura in Heidelberg. „Es ist nicht der kreativste Studiengang“, sagt er schmunzelnd dazu. Allerdings hänge Jura viel mit Politik zusammen, ergänzt er und verweist auf die Gesetzgebungsverfahren. Insofern eine zukunftsweisende Wahl. „Der Studiengang und das politische Engagement gehen eng Hand in Hand miteinander.“

Engagement hängt von vielen Umständen ab

Wie sich Manuel Stroh seine politische Zukunft vorstellt? Das sei nicht einfach zu beantworten, denn Politik sei eine sehr lebendige Art des Engagements, die von vielen Umständen und Personen abhänge, findet er. „Ich mache es sehr gern und möchte es auch weiter fortführen und ausbauen.“

Aktuell kann sich der 18-Jährige beispielsweise eine Kandidatur im Backnanger Stadtrat bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr vorstellen.

Bei der Wahl zum Landesvorsitzenden der Schüler-Union erreichte Manuel Stroh mit 87 Prozent ein sehr gutes Ergebnis. Doch darauf ausruhen möchte er sich nicht. Vielmehr strebt er an, im Lauf des Geschäftsjahrs auch die anderen von sich überzeugen: „Ich bin ja nicht nur der Landesvorsitzende der 87 Prozent, sondern von allen“, erklärt er.

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Erstellt:
14. Oktober 2023, 06:00 Uhr

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