Backnanger Geschenke erreichen Kinder in Charkiw

Die Hilfsorganisation Help Ukraine Romania rund um den Backnanger Dietmar Buchfink hat Spielzeug und Lebensmittel in die ukrainische Stadt Charkiw gebracht.

Spielsachen und Kuscheltiere, Süßigkeiten und Lebensmittel haben die Menschen für Kinder in Charkiw gespendet. Foto: Help Ukraine Romania

Spielsachen und Kuscheltiere, Süßigkeiten und Lebensmittel haben die Menschen für Kinder in Charkiw gespendet. Foto: Help Ukraine Romania

Backnang/Aspach. Als Dietmar Buchfink Anfang Januar mit einem gemieteten Großraumkastenwagen, der gefüllt ist mit Spendengütern aus Backnang und Umgebung, die polnisch-ukrainische Grenze passiert, hat er ein mulmiges Gefühl. Schließlich reist der engagierte Backnanger in ein Land ein, in dem Krieg herrscht. Sein Ziel, Lwiw, liegt zirka 70 Kilometer von der polnisch-ukrainischen Landesgrenze entfernt. „Die Westukraine scheint mit rund 1000 Kilometern Entfernung weit weg von dem Krieg im Osten der Ukraine. Und doch hat es seit Kriegsbeginn auch dort vereinzelt Raketenangriffe gegeben“, teilt Dietmar Buchfink seine Gedanken mit. Doch es überwiegt sein Wille, helfen zu wollen. „Nachdem die Zollformalitäten an der Grenze erledigt waren, ging es über Landstraßen nach Lwiw, wo die Hilfsgüter durch Helfer entgegengenommen wurden. Sie organisierten auch den landesinternen Weitertransport“, berichtet Buchfink weiter, der nach einem kurzen Aufenthalt in Lwiw zurück ins Hotel in Polen und am nächsten Morgen nach Backnang fährt – das geglückte Ende seiner Weihnachtsspendenaktion.

Nur noch neun von 20 Schülern sind da geblieben

Mitte Dezember hatten sich Buchfink und sein Backnanger Ableger des Hilfsprojekts Help Ukraine Romania Supporter Germany sowie Polina Khabi von der Michael-Bauer-Schule Stuttgart dazu entschieden, für die Partnerschule Phoenix im ostukrainischen Charkiw eine Weihnachtsaktion zu starten. Das Ziel war laut Buchfink schnell klar: „Wir möchten bis Anfang Januar den rund 100 Kindern und Jugendlichen der Phoenix-Schule ein tolles Weihnachtsgeschenk in Form von Spielzeug, Süßigkeiten, Hygieneartikeln und gegebenenfalls Lebensmitteln besorgen.“ Vor rund einem Jahr, als noch Frieden in weiten Teilen der Ukraine herrschte, hatte die Schule etwa 20 Schüler. Inzwischen seien es nur noch neun, alle anderen seien geflohen, schildert Buchfink. Die verbliebenen Lehrkräfte und Volontäre würden sich aktuell um mehr als 100 Kinder aus den südlichen Landesteilen wie etwa aus dem stark umkämpften und zerstörten Cherson kümmern. „Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, die teilweise stark durch den Krieg traumatisierten Kinder zu betreuen und Freizeitangebote anzubieten.“

Buchfink und Khabi richteten im Rahmen ihrer Weihnachtsaktion in ihrem Umfeld jeweils eine Sammelstelle ein. „Es wurde daraus eine gelungene Aktion, bei der auch Geldspenden in Höhe von rund 2000 Euro eingingen“, freut sich Buchfink. Zusätzlich seien Medikamente, Wundversorgungs-, Inkontinenz- und Kathetermaterial für das Zentrale Stadtkrankenhaus Nr. 8 im Kiewer Stadtteil Minskyi Masyv gesammelt worden. Die Diakoniestation Mittleres Murrtal mit Sitz in Aspach habe hierfür eine Menge an Material gespendet, der Backnanger Verein Machen e.V. darüber hinaus Medikamente im Wert von rund 1500 Euro. „Diese Hilfsgüter wurden im Rahmen der Weihnachtsaktionlieferung mit nach Lwiw transportiert und von dort aus nach Kiew ins Krankenhaus gebracht.“ Das Verpackungsmaterial habe die Firma Just-Pack aus Aspach kostenlos bereitgestellt. „Ursprünglich war eine Fahrt mit einem privaten Van geplant. Da die Spendenbereitschaft unerwartet groß und überwältigend war, musste ein Großraumkastenwagen zum Einsatz kommen. Vollgepackt mit mehr als 70 großen Kartons, Gehhilfen und einem Rollstuhl ging es auf die Reise“, schildert Buchfink.

Die in Lwiw übergebenen Sachspenden seien bereits am Folgetag in Kiew im Krankenhaus und einen Tag darauf in der Schule in Charkiw angekommen. „Die Lehrerin Angelika Merzalowa hat, nachdem sie alles ausgepackt und sortiert hatte, begonnen, Weihnachtspäckchen für die Kinder und Jugendlichen zusammenzustellen und auszuteilen. Die Bilder der Kinder und Jugendlichen und deren Familien zeigen strahlenden Augen und von Freude erfüllte Gesichter“, beschreibt Buchfink. Da knapp die Hälfte der ukrainischen Bevölkerung der orthodoxen Kirche angehöre, in der das Weihnachtfest am 7. Januar gefeiert wird, seien die Geschenke noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest angekommen.

Dietmar Buchfink wendet sich an alle Spender, Helfer und Unterstützer: „Unser Ziel, den Kindern und Jugendlichen der Phoenix-Schule ein Weihnachtsgeschenk zu besorgen, haben wir dank eurer Hilfe erreichen können. Nur mit eurer Unterstützung ist die Aktion ein voller Erfolg geworden.“ nis/db

Weitere Informationen Mehr zu dieser und weiteren Aktionen rund um die Ukrainehilfe Help Ukraine Romania Supporter Germany gibt es bei Facebook und Instagram unter „Help_Ukraine_Romania_GER_BK“ oder direkt per Anruf bei Dietmar Buchfink unter 0171/3026033.

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Erstellt:
14. Januar 2023, 09:06 Uhr

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