BKC-Narren beweinen das Faschingsende

Mit der traditionellen Geldbeutelwäsche verabschiedet der Backnanger Karnevals-Club am Aschermittwoch den Fasching am Gänsebrunnen.

Kein Geld mehr nach den lustigen Tagen: Am Gänsebrunnen waschen die Närrinnen und Narren, darunter auch Nachtwächter Horst Klöpfer, ihre Geldbeutel aus. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Kein Geld mehr nach den lustigen Tagen: Am Gänsebrunnen waschen die Närrinnen und Narren, darunter auch Nachtwächter Horst Klöpfer, ihre Geldbeutel aus. Foto: Alexander Becher

Von Melanie Maier

Backnang. In schwarzer Trauerflor haben sich am gestrigen Aschermittwoch um Punkt 18.11 Uhr die Närrinnen und Narren des Backnanger Karnevals-Clubs (BKC) von der Uhlandstraße auf den Weg zum Gänsebrunnen gemacht. Die Lohkäs-Trampler spielen zum Trauermarsch, anders als in vorherigen Jahren, nicht Leonard Cohens „Halleluja“, sondern „Piccola e fragile“ des italienischen Sängers Drupi von 1974.

Vier Windlichter, zwei Grabkerzen und ein Kreuz lassen schon vor der Ankunft des BKC darauf schließen: Am Gänsebrunnen wird die Fasnet zu Grabe getragen. Der Waschzuber daneben, der wartet dagegen auf die Geldbeutel des närrischen Volks. Nach alter Überlieferung soll das Wasser Silber enthalten. Und so könnte man ja hoffen, dass ein bisschen davon in den Portemonnaies derjenigen hängenbleibt, die sie darin auswaschen. Denn nach der Kampagne klimpert es längst nicht mehr so laut wie vorher in den Geldbeuteln der BKC-ler.

Anekdoten zu Missgeschicken gehören dazu

Präsidentin Gabi Kallfaß schwenkt ihr Portemonnaie als Erste durch den Zuber und klopft ihn auf dem Brunnenrand aus. Nach zwei Jahren Coronapause gehe nun eine „ganz arg tolle Kampagne“ zu Ende, sagt sie. „Wir trauern.“ Ein paar Anekdoten, was in den zurückliegenden Monaten schieflief, dürfen an diesem Abend selbstverständlich nicht fehlen. Kallfaß berichtet von einem Besuch einer Gruppe BKC-ler im „Unterland“. Die Abordnung suchte einige Zeit nach ihrem Tisch – bis herauskam, dass darauf ein Schild mit den Buchstaben „BCK“ statt „BKC“ stand. „Damit konnte keiner etwas anfangen“, so Kallfaß.

Beim Seniorenfasching dagegen mussten die Narren erst einmal einen Powernap auf der Bühne „absolvieren“, weiß Daniel Roth, Häswart bei den Backemer Träppler Buaba. „Ein Auftritt beim Männerballett scheint anstrengend zu sein.“ Er erzählt außerdem von einem Ausflug seiner Gruppe zu dem Faschingsverein in Steinheim. „Wir hatten die superspitzenmäßige Idee: Wir machen eine Narren-WG.“ Was die Organisatoren nicht bedachten: Das Ferienhaus, das sie gemietet hatten, lag eine Dreiviertelstunde Fußweg von der Festhalle entfernt. Nach einem dreimaligen „Backana Ha No“ macht sich der Trauerzug auf den Weg zum Heringsessen im Vereinsheim.

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Erstellt:
23. Februar 2023, 06:00 Uhr

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