„BKZ-Leser helfen“: Wenn Menschen durchs Raster fallen

Im Rahmen der Weihnachtsspendenaktion „BKZ-Leser helfen“ sind bereits 120.000 Euro zusammengekommen. Die Spenden unserer Leser kommen unterschiedlichen Projekten von vielen Organisationen zugute.

Heinz Franke (hinten von links), Michael Balzer, Thomas Rieker, Michael Budig und Natascha Bobleter mit Beate Ruoff, Regine Wüllenweber (vorne von links), Vanessa Binder, Lea Rupp, Kornelius Fritz und Andrea Beckmann bei der Übergabe des Schecks in einer symbolischen Höhe von 120.000 Euro. Die Spendenaktion läuft noch bis Mitte Januar weiter.

© Alexander Becher

Heinz Franke (hinten von links), Michael Balzer, Thomas Rieker, Michael Budig und Natascha Bobleter mit Beate Ruoff, Regine Wüllenweber (vorne von links), Vanessa Binder, Lea Rupp, Kornelius Fritz und Andrea Beckmann bei der Übergabe des Schecks in einer symbolischen Höhe von 120.000 Euro. Die Spendenaktion läuft noch bis Mitte Januar weiter.

Backnang. Das Konto der Spendenaktion „BKZ-Leser helfen“ war in diesem Jahr bereits mit 15.000 Euro gefüllt, noch bevor die ersten Leser und Firmen ihre Überweisungsträger ausgefüllt hatten. Grund dafür war die Abschiedsgala des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Robert Antretter im September, deren Erlös größtenteils an die BKZ-Aktion ging.

Am ersten Adventswochenende fiel dann der offizielle Startschuss der diesjährigen Weihnachtsspendenaktion und inzwischen sind bereits erfreuliche 120.000 Euro zusammengekommen, wie Redaktionsleiter Kornelius Fritz berichtet. Bei der symbolischen Spendenübergabe an die begünstigten Organisationen betonte er auch die Besonderheit der Aktion für die Zeitung: „Es ist auch für uns schön, einmal im Jahr unsere Beobachterposition zu verlassen und Menschen helfen zu können.“

Jahr für Jahr schenken zahlreiche Leser der BKZ-Aktion ihr Vertrauen. „Sie sind überzeugt davon, dass die Spenden dort ankommen, wo sie gebraucht werden, und das freut uns natürlich sehr“, so Fritz. Die BKZ garantiert, dass alle Spenden ohne Abzüge an Projekte im Backnanger Raum gehen. So hat der Verein „BKZ-Leser helfen“ auch in diesem Jahr für fünf große Projekte finanzielle Unterstützung zugesagt und verteilt zusätzlich Geld an unterschiedliche Fördertöpfe. Dadurch sollen Menschen in allen Altersklassen und mit vielfältigen Problemen finanziell gefördert werden.

Die Hospizstiftung Rems-Murr hat im vergangenen Jahr den Hospizbetrieb, so gut es ging, fortgeführt, allerdings unter erschwerten Bedingungen. Der geschäftsführende Vorstand Heinz Franke berichtet, dass sich die lange umstrittene Aufstockung des Gebäudes, in dem zusätzlich ein Tageshospiz und ein vergleichbares Angebot für Kinder entstehen sollen, länger hinzieht als erwartet. „Wir hoffen, dass ab April wieder Normalbetrieb möglich ist.“ Er ist davon überzeugt, dass es eine tageweise Betreuung für todkranke Kinder braucht, damit deren Angehörige entlastet werden. „Zum Glück brauchen das nicht viele Kinder. Doch diejenigen, die es brauchen, brauchen es dringend“, betont Heinz Franke. Von den Spendengeldern soll ein Snoezelenraum ausgestattet werden, ein Entspannungs- und Wohlfühlraum.

Die Lebenshilfe Rems-Murr organisiert unter anderem Freizeitaktivitäten für Menschen mit Behinderung. Genau in dieses Angebot sollen die Gelder in diesem Jahr fließen, erklärt der Vorsitzende Michael Balzer. Dazu gehört auch eine Kooperation mit dem Bandhaus-Theater, denn das Angebot, in einem Theaterstück mitspielen zu können, stieß auf riesigen Anklang. „Viele Menschen mit Behinderung schlüpfen gerne in eine andere Rolle und haben ein Faible für Musik und Kostüme“, sagt Balzer. Zudem soll ein regelmäßiger, sehr frei gehaltener Stammtisch organisiert werden. „Das soll die Menschen mit Behinderung dort hinbringen, wo sie sichtbar sein sollen, nämlich in die Mitte der Gesellschaft“, so Michael Balzer.

„BKZ-Leser helfen“: Wenn Menschen durchs Raster fallen

Bei der Zukunftswerkstatt Rückenwind finden vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch ihre Familien Unterstützung. Sehr aktiv ist der Verein in der Geflüchtetenhilfe. „Da wurden wir seit der Gründung auch regelrecht überrannt“, berichtet Lea Rupp. Darum stehen die Zeichen in der ZWR ebenfalls auf Erweiterung. „Eigentlich ist es für diesen Schritt noch zu früh, doch die Chance, in solche Räume zu ziehen, gibt es nur einmal“, ist sich Rupp sicher. Und so ist die ZWR in die ehemaligen Räumlichkeiten der Buchhandlung Osiander in der Schillerstraße gezogen. Aktuell finden dort Umbaumaßnahmen statt, um einen barrierefreien Ort für Veranstaltungen, eine Küche und mehr Rückzugsräume für persönliche Beratungen zu schaffen.

Weitere Themen

Auch die Ortsgruppe Sulzbach an der Murr des Deutschen Roten Kreuzes hat sich für die Spendenaktion gemeldet. Sie möchte ihren Standort mit einem neuen Einsatzfahrzeug aufrüsten, denn das alte hat seine besten Tage schon lange hinter sich. Zum größten Teil aus Rücklagen und Spenden finanziert, ist die Finanzspritze beim DRK sehr willkommen. Bestellt ist das Auto bereits, es muss allerdings noch geliefert und mit Blaulicht und Funk ausgestattet werden. „Dann wird es hoffentlich vor den Sommerferien einsatzbereit sein“, sagt Bereitschaftsleiter Michael Budig.

Die Helle Platte der Erlacher Höhe möchte aktuell 35 Suchtkranken den Weg in ein selbstbestimmtes und abstinentes Leben ebnen. Dazu sollen für die Kreativräume der Hellen Platte, die zurzeit mit veralteten Werkzeugen ausgestattet sind, neue Elektrogeräte, Arbeitsmaterialien und moderne Werkzeuge angeschafft werden. Dort können die Bewohner künftig noch kreativer arbeiten und wieder Lebensfreude gewinnen. „Es ist so wichtig, dass die Menschen etwas Sinnstiftendes tun können“, sagt die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Andrea Beckmann.

Doch nicht alle Vereine und Organisationen widmen sich großen Projekten. Viele kümmern sich „im Kleinen“ tagtäglich um Menschen in Not, die sonst keine Unterstützung bekommen können, diese jedoch dringend benötigen. Für solche Fälle stellt „BKZ-Leser helfen“ Fördertöpfe bereit.

Die Stiftung Lebenswert, die bei der Erlacher Höhe angesiedelt ist, und der Verein Kinder- und Jugendhilfe Backnang profitieren von diesen unbürokratischen Hilfsmöglichkeiten ebenso wie Sozialdezernentin Regine Wüllenweber von der Stadt Backnang, Beate Ruoff, Fachbereichsleiterin der Paar-, Familien-, Lebens- und Sozialberatung beim Kreisdiakonieverband, Natascha Bobleter von der Diakoniestation Mittleres Murrtal, Vanessa Binder von der Evangelischen Diakoniestation Backnang und Thomas Rieker vom Kreisjugendamt des Rems-Murr-Kreises. Fälle in denen die Mittel dringend benötigt werden, kennt jede dieser Stellen.

So berichtet Natascha Bobleter von meist älteren Patienten, die nach einer Krankheit oder Operation aus dem Krankenhaus entlassen werden, zu Hause jedoch noch keine fortführende Hilfe oder Pflege haben, welche dann sehr schnell organisiert werden muss. Es gibt immer wieder Fälle, in denen Menschen durchs Raster fallen und auf keine anderweitige Unterstützung zählen können. Diese Fälle eint vor allem eines: Meist sind es keine großen Geldbeträge, die für die Betroffenen jedoch eine enorme Bedeutung für ihre Lebensqualität haben.

Weiter spenden Die Spendenaktion „BKZ-Leser helfen“ läuft noch bis Mitte Januar 2025. Jede Spenderin und jeder Spender wird samt Wohnort namentlich in der BKZ abgedruckt. Weitere Namen folgen in den kommenden Tagen und Wochen. Wer das nicht möchte, sollte dies auf dem Überweisungsträger vermerken.
Die aktuelle Spenderliste

Birgit und Gerd Schmückle; Ernst Baumann; Angela und Lothar Kern; Sibylle und Kurt Beerwart, Aspach; Silvia und Manfred Siwinna; Erika Maenner; Hildegard Hohl; Stefan Gerngross, Germannsweiler; Anastasia Pesnecker; Karl Klenk, Backnang; Marianne Roehrle; Birgit und Rainer Knödler; Gabriele und Thomas Brosi; Elisabeth Koch; Helmut Prutzer; Helene Jörke; Heike Schumann-Bek und Hans-Joachim Bek; Martin Hasemann; Elfriede Moll; Martin Schober; Else Speckmaier; Gerda Schweizer; Ursula und Horst Gläser; Rosemarie Nagel; Helga Quis; Inge und Otto Vetter; Brunhilde Werle-Huber; Vera Liepold; Ruth und Helmuth Zeh, Allmersbach; Karl Schäfer; Ute Ege; Solmey GmbH Dietmar Meyer; Gunhild und Wolfgang Paul; Carola und Manfred Riedel; Edith Grau; Christina und Walter Ostertag, Aspach; Jutta und Klaus Werner, Allmersbach; Ursula Bauer; Jürgen Senk; Susanne Siegele; Walter Abele; Otto Haag; Elsbeth Mayer; Ursula und Nikolai Giesecke; Claudia Deugler-Roehm und Rainer Roehm; Rosi und Helmut Greiner; Helga Grubbert, Aspach; Rosemarie Schieber; Sabine Friz-Hock und Dr. Ingo Hock; Gerlinde Sahm; Grete Trefz, Weissach im Tal; Regina und Ulrich Belz; Ilse Welz; Edith Wiesenmaier; Hannelore Göhner; Helga und Erich Lutz; Hannelore Grams und Horst Kühnle; Ruth Eisele, Auenwald; Gerda Disterheft; Heidi Winter; Friedrich Wienbroer; Gerhard Steck; Barbara und Bernd Fischer, Allmersbach; Hans-Jürgen Feiland, Backnang; Waltraut und Wolfgang Obenland; Paul Süßmann; Ksenija Schramm; Ingrid Noller; Bettina Funtek; Rosemarie und Eugen Frank, Aspach; Karin und Gunter Schrempf; Regina Wahl-Hug und Gerold Hug; Sabine und Klaus Zwiener; Gabriele Taxis, Spiegelberg; Gertrud Klein; CDA IT-Systems GmbH, Backnang; Andrea Kurz, Jux; Maria Baumann-Henzler; Marlies Grundmann; Waltraud und Franz Ahmann; Waltraut Eckstein; Linda und Anton Math; Renate Szameitat; Ulrike und Stefan Hübl; Renate und Wolfgang Gier; Marlies Haffner, Backnang; Ingeborg und Hans Huber; Manuela Wieland; Familie Eisinger; Maria Gent; Ursula und Manfred Krupkat; Heidrun und Gerald Weik, Backnang; Rita und Heinrich Krimmer, Backnang; Otto Bareis; Angelika und Michael Hilt; Andrea und Uwe Fay; Birgit Böck; Maria Hinderer; Monika und Jörg Aupperle; Maria Weingärtner; Karin Rueß, Maubach; Petra Hülssiep; Brigitte Stahl; Sabine und Rüdiger Milde; Waltraud und Jürgen Zillmann, Backnang; Ingrid und Helmut Schulz; Marion und Peter Wohlmuth; Christa Ganter; Helga Knoll; Annette und Peter Schübel; A. und G. Schneider, Weissach im Tal; E.-R. Lang; Autohaus Möhle GmbH, Aspach; Angelika und Jürgen Radetzky; Margit und Heinz Hermentin; Familie Weber, Maubach; Gerlinde Dobler; Gisela und Walter Schüle; Marie und Günter Mahler; Susanne Müller; Ralf Schust Garten- und Landschaftsbau; Sandra und Bernd Reinhardt.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Spendern.

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Erstellt:
24. Dezember 2024, 06:00 Uhr

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