Der passende Ort im Raum Backnang für den schönsten Tag
Orte zum Heiraten gibt es in der Umgebung viele, die Paare werden bei der Entscheidung jedoch immer wählerischer. Neben historischen Schlössern, alten Scheuern oder dem Stadtturm werden auch Trauungen unter freiem Himmel immer beliebter.
Von Carolin Aichholz
Rems-Murr. Mit dem Frühling beginnt auch die Hochzeitssaison. Paare dürfen sich die Räumlichkeiten für die standesamtliche Trauung prinzipiell frei aussuchen. Zu beachten sind lediglich einige Formalitäten und unterschiedliche Gebühren.
Doch warum wird die Frage nach dem Trauort immer wichtiger? Die Standesbeamtinnen der Umgebung sind sich bei ihren Beobachtungen recht einig: Viele Paare verzichten ganz auf eine kirchliche Trauung und feiern darum nur die standesamtliche Hochzeit als einziges großes Fest. Darum werden Trauungen am Samstag immer häufiger nachgefragt. Selbstverständlich bietet nahezu jede Gemeinde besondere Räume an, an denen sie die Heiratswilligen vermählt. Viele Kommunen verheiraten Paare auch unter freiem Himmel.
Die Hochzeitslocations der Gemeinden
Allmersbach im Tal Rund 25 Paare heiraten jährlich im Trauzimmer des Rathauses. Alle Paare dürfen sich als Geschenk der Gemeinde einen Apfel- oder Birnbaum aussuchen, den sie an einem Termin im Herbst gemeinsam auf der „Hochzeitswiese“ einpflanzen. Nach einigen Jahren kann man die Früchte seines Bäumchens ernten. „Langfristig wäre es schön, auf der Wiese auch Paare trauen zu können“, so Standesbeamtin Angelika Rauleder.
Aspach Neben dem Trauzimmer und dem Sitzungssaal, die beide barrierefrei sind, sollen Paare bald auch unter freiem Himmel getraut werden können. Standesbeamtin Christiane Übele erklärt: „Wir sind momentan in der Planungsphase.“ Mit den traumhaften Weinbergen gebe es viele Orte, die infrage kämen. Je nachdem, wie schnell ein passender Platz gefunden wird, können vielleicht noch in diesem Jahr Paare im Wengert vermählt werden.
Althütte Zwischen Vogelgezwitscher und einem Froschkonzert traut Standesbeamtin Kathrin Smirnov am Bühlhauweiher Paare mitten in der idyllischen Natur. Diese Gelegenheit nutzen etwa 80 Prozent der 40 Paare, die übrigen heiraten im Rathaus.
Auenwald Vor allem Orte mit viel Historie sind bei Brautpaaren beliebt. Dazu zählt etwa das Schloss Ebersberg, „das eine Ruhe und Beständigkeit ausstrahlt, mit der viele Paare einfach gerne in die Ehe starten wollen“, ist sich Standesbeamtin Sonja Kugler-Wiedmann sicher. Daneben kann auch in der Ratsscheuer, in der Auenwaldhalle und der Mehrzweckhalle Hohnweiler sowie am Brühlsee geheiratet werden.
Backnang Der Stadtturm bietet einen einmaligen Ausblick während der Trauung, doch die vielen Stufen können für Brautpaar und Gäste zur Herausforderung werden. Außerdem dürfen maximal zwölf Gäste mit hinauf, zudem sind Termine nur zwischen April und Oktober möglich, da der Turm nicht beheizt werden kann. Ein paar Stockwerke tiefer im Stadtturm können sich Paare im gotischen Chor der ehemaligen Pfarrkirche Sankt Michael das Jawort geben. Nach den Candlelight-Trauungen im Dezember besteht nun auch am 3. August für insgesamt fünf Paare die Möglichkeit, im Schulgarten der Backnanger Mörikeschule den Bund fürs Leben einzugehen.
Burgstetten Mit fünf Räumen bietet Burgstetten eine große Auswahl für lediglich zehn bis 20 heiratswillige Paare pro Jahr. Brigitte Matzke sieht das als Vorteil. „Dafür schreibe ich jede Traurede neu und gestalte sie sehr persönlich. Denn der schönste Raum nutzt nichts, wenn der Redner keine schöne Traurede hält“, sagt die Standesbeamtin. Neben den Trauräumen in den Rathäusern können Paare in der Zehntscheuer in Erbstetten sowie im Güterschuppen und im Florianhaus in Burgstall heiraten. Diese Räumlichkeiten können Einheimische zudem anmieten, um nach der Trauung gleich ihr Hochzeitsfest zu feiern.
Großerlach Neben dem Trauzimmer im Rathaus besteht noch die Möglichkeit, sich im alten Schulhaus in Grab, im Dorfgemeinschaftshaus Neufürstenhütte oder barrierefrei im Dorfgemeinschaftshaus Liemersbach trauen zu lassen.
Kirchberg an der Murr Standesbeamtin Tanja Ginder traut ihre Paare im Rathaus und in der Kelter. 15 bis 20 Paare heiraten dort im Jahr.
Murrhardt Neben dem Sitzungssaal im Rathaus bieten zudem der historische Gewölbekeller Siebenknie, der Bofinger-Saal im Haus der ehemaligen Sonne-Post, der Festsaal der Villa Franck und der Heinrich-von-Zügel-Saal inmitten der städtischen Kunstsammlung Raum zum Heiraten. Dort kann auch ein Flügel zur musikalischen Untermalung zugebucht werden. Auch unter freiem Himmel wird in Murrhardt gern vermählt: im Julius-Söhnle-Musikpavillon im oberen Stadtgarten sowie auf der Terrasse Lana Salta in Hinterbüchelberg. Etwa 50 Paare geben sich jährlich das Jawort.
Oppenweiler Standesbeamtin Antje Welz und ihre Kollegin trauen jedes Jahr etwa 120 Paare, von denen nur etwa 20 aus der eigenen Gemeinde stammen. „Unser Wasserschloss ist bei den Paaren weit über die Ortsgrenzen hinaus sehr beliebt“, schwärmt Antje Welz.
Spiegelberg Bislang war es nur im Sitzungssaal sowie im Dorfgemeinschaftshaus Großhöchberg möglich, sich trauen zu lassen. Die Möglichkeiten nahmen nur bis zu sechs Paare jährlich wahr, sagt Claudia Greiner vom Standesamt. „Wir möchten auch Menschen auf dem Juxkopf trauen können, um mehr Paare nach Spiegelberg zu locken.“ Aktuell laufen die Planungen, sie hofft, bereits im August dort trauen zu können, spätestens aber 2025.
Sulzbach an der Murr Neben dem Rathaus steht im malerischen Schloss Lautereck ein Trauzimmer für bis zu 45 Personen zur Verfügung. Bei schlechtem Wetter findet die Trauung im Foyer statt.
Weissach im Tal Der Hochzeitsgarten ergänzt seit 2019 die Trauorte im Rathaus und im Bürgerhaus. Seitdem steigen die Zahlen der Eheschließungen kontinuierlich an. Standesbeamtin Hilal Kasap sieht den Vorteil, dass man bei schönem Wetter draußen heiraten, bei Regen jedoch ins angrenzende Bürgerhaus ausweichen kann.