Der Unterweissacher Kindergarten Marktplatz wird außen umgestaltet
Der Weissacher Gemeinderat gibt sein Ja zur Erneuerung der Außenanlagen des Kindergartens Marktplatz 4/1 und der dazugehörigen Krippe am Kirchberg 7 in Unterweissach. Die Kosten für die Umgestaltung liegen bei knapp 100000 Euro.
Von Melanie Maier
Weissach im Tal. Der Wasserspieltisch ist marode, der Schaukelplatz trist: Wer den Außenbereich des Kindergartens Marktplatz in Unterweissach kennt, für den steht außer Frage, dass dort etwas getan werden muss. Seitens des Kindergartens bestehe seit Langem der Bedarf, die Außenanlagen aufzuwerten, teilte Bürgermeister Daniel Bogner denn auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Zudem mussten bereits einige Spielgeräte aus Sicherheitsgründen gesperrt oder abgebaut werden. Daher habe die Verwaltung nun einen Entwurfsplan für die Umgestaltung des Outdoor-Spielbereichs erstellen lassen. Diesen stellte Landschaftsplaner Jochen Roos vom Backnanger Büro Roosplan dem Gremium vor.
Der Kindergarten, sagte Roos, liege im Zweistromland zwischen dem Brüdenbach und der Weißach. Die Außenanlagen teilte er in drei Bereiche ein. Bereich eins, westlich der Weißach, sei ein großzügiges Natur- und Gartenareal. Momentan befinden sich einige Spielgeräte, ein Lagerhäuschen sowie mehrere Fichten darauf. Diese für die Lage untypischen Bäume sollen dem Vorschlag des Planungsbüros zufolge sukzessive durch heimische Gewächse ersetzt werden. Aus ihrem Holz könnte ein Kletterparcours gebaut werden. Daneben sollen unter anderem ein Schotterrasenweg, ein Barfußpfad sowie Hochbeete angelegt werden.
Eine Spiel- und eine Ruhezone werden geschaffen
Der zweite Bereich ist in zwei Flächen unterteilt: Die südlich des Kindergartens soll Spielvielfalt auf kleinem Raum bieten. Der alte Wasserspielbereich soll abgebaut werden, auch das Klettergerüst, von dessen Sicherheit man nicht mehr überzeugt ist, sowie die Federwippen kommen weg. Ein Sonnensegel wird über den Sandkasten gespannt. Auch eine Rutsche und neue Kletterelemente erhalten die Kinder. Die Fläche nördlich des Kindergartens soll zur Ruhezone werden, mit Holzdeck und kleinem Matschbereich. Die Schaukel soll durch eine Nestschaukel ersetzt werden. Die unschönen Betonhalbschalen am Rand bleiben aus Sorge vor Hochwasser und Kostengründen stehen – sie sollen aber bepflanzt werden.
Beim dritten Bereich handelt es sich um das Gelände rund um die Kinderkrippe. Dort möchte das Büro Roosplan den großen Anteil versiegelter Flächen verringern und die vielen verschiedenen Belagsarten vereinheitlichen. Es sollen Hecken gepflanzt und eine Kletterwand aufgestellt werden.
Weitere Themen
Insgesamt, sagte Roos, solle möglichst viel Vorhandenes weitergenutzt werden. Der Planer geht von Kosten in Höhe von rund 99000 Euro aus. Im Haushalt sind für die Maßnahme allerdings nur knapp 84000 Euro eingestellt. Die Gemeinde hoffe daher auf eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“, erklärte Bürgermeister Daniel Bogner, der Antrag sei schon gestellt worden. Die Bauabschnitte eins und zwei sollen aber unabhängig von der Förderung umgesetzt werden. Bogner ging davon aus, dass der Umbau im Herbst begonnen und im Frühjahr abgeschlossen werden wird.
Auch die Fassade ist sanierungsbedürftig
Die Rätinnen und Räte sahen den Handlungsbedarf. „Die gesamte Anlage ist in die Jahre gekommen“, sagte etwa Dietmar Schönberger (SPD). Er plädierte dafür, die Fichten in Bereich eins stehen zu lassen: „Das sind große, erwachsene Bäume, die man nicht leichtfertig opfern sollte.“
Markus Gentner (CDU/FWV) schlug vor, die ebenfalls im ersten Bereich geplanten Hochbeete an einem Elternaktionstag anzulegen. „Nicht nur aus Kostengründen – das stärkt auch den Zusammenhalt“, sagte er. Die Verwaltung nahm seine Anregung auf, genauso wie den Vorschlag seines Fraktionskollegen Oliver Fiechtner, die Nestschaukel, die auf dem Spielplatz der Grundschule an der Weissach abgebaut werden soll, an dieser Stelle weiter zu nutzen.
Dass die Arbeiten am Kindergarten mit der Umgestaltung der Außenanlagen nicht abgeschlossen sein könnten, das erwähnte Timo Kleeh (CDU/FWV). Auch die Fassade sei beschädigt, die Möbel seien abgenutzt: „Finanziell wird da eher noch was auf uns zukommen, denke ich.“ Bogner bestätigte das. Für die Fassadensanierung sei bereits ein Kostenvoranschlag eingeholt worden. Den Austausch der Möbel müsse man wohl auf 2025 verschieben: „Wir haben einen Sanierungsstau, den wir versuchen peu à peu abzuarbeiten.“ Thomas Heller (UBL) erkundigte sich nach weiterem Einsparpotenzial. Roos antwortete, sein Büro habe sich bei der Planung schon Mühe gegeben, Kosten einzusparen. Man könne noch schauen, ob man das Holzdeck im nördlichen Bereich des Kindergartens etwas verkleinere und einige Arbeiten selbst übernehme, schlug er vor. Jan Hutzenlaub (LWB) regte zudem an, die Arbeiten so zu verteilen, dass jeweils ein Bereich bespielbar bleibt. Anschließend stimmte das Gremium der Entwurfsplanung einstimmig zu und beauftragte die Verwaltung damit, die Maßnahme auszuschreiben.