Der Weg zur Klimaneutralität im Rems-Murr-Kreis verläuft nach Plan

Im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistags wird der Nachhaltigkeitsreport vorgestellt.

PV-Anlagen sind Teil des Konzepts der Kreisverwaltung. Foto: KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH

PV-Anlagen sind Teil des Konzepts der Kreisverwaltung. Foto: KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH

Von Lorena Greppo

Rems-Murr. Das erklärte Ziel der Kreisverwaltung des Rems-Murr-Kreises ist es, bis 2030 klimaneutral zu werden. Dabei handelt es sich nicht um ein Lippenbekenntnis, im Gegenteil: Mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog wird dieses Ziel systematisch angegangen. Über die Fortschritte hierbei wurde in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses des Kreistags berichtet.

Die aktuell größten CO2-Emittenten unter den Kreisliegenschaften sind die Rems-Murr-Kliniken. Zugleich gewinnt die Abfallwirtschaft (AWRM) schon jetzt in großem Stil regenerative Energie. Rechnet man die Bilanz aller Liegenschaften, der Schulen und Tochterunternehmen des Kreises zusammen, so belaufen sich die CO2-Emissionen saldiert (Stand der Erhebung 2018/19) auf 5719 Tonnen im Jahr. Dieser Stand soll sukzessive geringer werden, bis er sogar ganz auf null sinkt.

„Aktuell befinden sich alle Maßnahmen voll im Plan“, heißt es im Nachhaltigkeitsreport zum Stand Ende 2023. Durch die Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen seien im vergangenen Jahr rechnerisch in Bezug auf das Vorjahr 124 Tonnen CO2-Äquivalent (CO2e) eingespart worden. Weitere rund 118 Tonnen konnten demnach zusätzlich durch die Einspeisung erneuerbarer Energien reduziert werden.

Verschiedene Maßnahmen gehen in den kommenden Jahren in die Umsetzung. Davon verspricht man sich im Landratsamt eine weitere Verbesserung der Bilanz, etwa durch die Fassadensanierung im beruflichen Schulzentrum Backnang. Dort wird auch eine PV-Anlage installiert. Außerdem stehen in diesem Jahr die Lüftungserneuerung und die Beleuchtungsumstellung auf LED sowie der Pumpentausch auf Hocheffizienzpumpen in Backnang an.

Zertifikatkäufen erteilt die Kreisverwaltung eine Abfuhr

In den Straßenmeistereien stehen in diesem Jahr dagegen nur kleinere Arbeiten an. Allerdings sollen Vorbereitungen dafür getroffen werden, dass an den jeweiligen Gehöften PV-Anlagen installiert werden. An den Rems-Murr-Kliniken ist in Sachen Fotovoltaik ebenfalls einiges geplant. Eine neue PV-Anlage am Standort Winnenden ist derzeit bereits im Probebetrieb, eine weitere soll hinzukommen und auch in Schorndorf ist die Installation einer PV-Anlage in diesem Jahr geplant. Zudem wird in Winnenden auf LED-Beleuchtung umgestellt. Auch an den Landratsamtsgebäuden in Backnang und Waiblingen sind in diesem Jahr Arbeiten vorgesehen: Zusätzlich zur Beleuchtungsumstellung an beiden Standorten wird in der Erbstetter Straße in Backnang mit der Lüftungs- und Fassadensanierung begonnen. Diese war eigentlich schon für 2023 vorgesehen.

Für die energetischen Sanierungsmaßnahmen steht der Verwaltung ab dem laufenden Jahr ein jährliches Budget in Höhe von 5,4 Millionen Euro zur Verfügung. „Langfristig stehen diesen Ausgaben Einsparungen im Bereich Strom und Energie in vergleichbarer Höhe gegenüber“, heißt es in der Sitzungsvorlage. „Dies ist somit auch ein Baustein zur nachhaltigen Haushaltskonsolidierung.“ Derzeit sind für 2024 Investitionskosten in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro geplant.

„Unsere Strategie ist durch und durch mit echten Maßnahmen hinterlegt“, betonte Landrat Richard Sigel im Gremium. Die Verwaltung wolle und werde sich nicht auf die Kompensation von Ökostrom und Klimagas verlegen, das heißt: Man kommt im Rems-Murr-Kreis ohne den Zukauf von Zertifikaten zurecht. Schließlich hat sich die Kreisverwaltung mit ihrer Dekarbonisierungsstrategie noch ein weiteres Ziel gesetzt: Sie möchte anderen als Vorbild dienen und zentraler Impulsgeber sein für die Entwicklung und Umsetzung von konkreten Klimaschutzmaßnahmen.

Was gehört dazu?

Verwaltungsgebäude In der Planung berücksichtigt sind die drei Gebäude am Alten Postplatz und in der Winnender Straße (Waiblingen) sowie in der Erbstetter Straße (Backnang)

Schulzentren Dazu gehören neben den Beruflichen Schulzentren in Backnang, Waiblingen und Schorndorf auch die Kreissonderschulzentren in Murrhardt, Waiblingen, Schorndorf und Fellbach und das Schullandheim Mönchhof.

Weitere Liegenschaften Ebenfalls berücksichtigt in der Nachhaltigkeitsstrategie sind die Straßenmeistereien in Backnang, Bartenbach, Murrhardt, Welzheim, Weinstadt und Schorndorf sowie die Rems-Murr-Kliniken Winnenden und Schorndorf, die Biovergärungsanlage in Backnang-Schöntal und die Deponien in Backnang-Steinbach, Winnenden, Kaisersbach und Schorndorf.

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Erstellt:
7. März 2024, 11:00 Uhr

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