Die Polizei schaut live auf das Partygelände

Feuerwehr und Polizei stehen bereit für die Party zum Jahresende: Tausende werden in der City feiern. Dort gelten besondere Regeln.

Hunderte Einsatzkräfte sorgen an Silvester für Sicherheit.

© dpa/Jason Tschepljakow (Archiv)

Hunderte Einsatzkräfte sorgen an Silvester für Sicherheit.

Von Christine Bilger

Stuttgart - Eine Anzeige an den Haltestellen der SSB wird aktuell gerne ironisch kommentiert von den dort Wartenden: In der Silvesternacht ist das Böllern in der City untersagt, steht da. „Ja, dann macht man das da eben an allen 364 anderen Tagen“, hört man spöttisch. Das ist natürlich Quatsch. Denn: Silvester ist schon die Ausnahme. Nur in der letzten Nacht des Jahres darf Feuerwerk von Privatpersonen in die Luft gejagt werden, an allen anderen Tagen des Jahres bedarf es einer Sondergenehmigung des zuständigen Ordnungsamts.

Die Regel, die an den Haltestellen angezeigt wird, soll verhindern, dass in der Innenstadt in Menschenmengen Raketen und Böller gezündet werden. Innerhalb des gesamten City-Rings darf man daher keine Feuerwerkskörper dabei haben. Zudem gilt an weiteren Stellen ein Verbot. Wo zum Beispiel Fachwerkhäuser und – in Süddeutschland unüblich – Gebäude mit Reetdach stehen. Und nicht nur dort: Auch im Umkreis von Gebäuden bei denen ein besonderer Schutzanspruch vor Lärm besteht, darf man nichts in die Luft jagen. Dazu zählen neben Kirchen und Krankenhäusern auch Kinder- und Altenheime. Logischerweise soll man auch in der Nähe von Tankstellen oder wo Holz in großen Mengen gelagert wird nicht böllern.

Damit es in der City zivilisiert zugeht, wird dort seit mehreren Jahren bereits eine organisierte Party angeboten. Die Vorboten sieht man bereits seit ein paar Tagen: Der Rasen auf dem Schlossplatz ist mit Platten abgedeckt, auch Aufbauten für eine Bühne sind entstanden. Wer hier feiern will, muss sich ebenfalls an bestimmte Regeln halten. Nicht nur Böller darf man hier nicht in der Tasche haben, sondern auch keine Getränke in Flaschen, Dosen oder andere zerbrechliche Gegenstände. Auch Drohnen und Fahrzeuge – wie E-Scooter oder Fahrräder – sind in diesem Bereich verboten. Wer zu der Party möchte, sollte zudem drauf achten, nur Taschen oder Rucksäcke mitzunehmen, die etwa so groß sind wie ein DIN-A-4-Blatt.

Für die Polizei gilt in der Nacht zum neuen Jahr eine Ausnahme: Die Videobeobachtung in der Innenstadt ist angeschaltet. Normalerweise läuft diese nicht bei Veranstaltungen. Aber wie schon während der Fußballeuropameisterschaft sind die Kameras auch an Silvester während der Party an. Dadurch sollen „Gefahren frühzeitig erkannt werden“, sagt die Polizeisprecherin Charlotte Weller. Da die Bilder live ins Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums auf dem Pragsattel übertragen werden, könne die Polizei eingreifen, wenn sich gefährliche Situationen anbahnen. Die Polizei habe in ihre Einsatzplanung auch den jüngsten Anschlag in Magdeburg mit einbezogen. Jedoch habe man schon vor acht Jahren gemeinsam mit der Stadt Stuttgart reagiert und für die zentralen Veranstaltungsbereiche Zufahrtssperren – mobile wie fest verbaute, die zum Teil versenkbar sind – eingerichtet. Die Polizei werde in der Stadt präsent sein.

Wer vom Kesselrand aufs Feuerwerk schauen will, für den fällt in diesem Jahr ein Aussichtspunkt weg: Der Bereich bei der Grabkapelle auf dem Württemberg ist wegen Blitzeisgefahr gesperrt.

Mit zusätzlichen Einsatzkräften geht die Feuerwehr in die letzte Nacht des Jahres. Rund 15 Wehrleute mehr seien im Einsatz, dann sind es 105 statt sonst in normalen Nächten 90. Drei zusätzliche Löschfahrzeuge werden besetzt.

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Erstellt:
30. Dezember 2024, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
31. Dezember 2024, 21:55 Uhr

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