Ein Zeichen setzen für Demokratie
Beim Bürgerempfang der Stadt Murrhardt blickt Bürgermeister Armin Mößner auf wichtige Vorhaben voraus. 14 Personen werden geehrt.
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. „Wir werden wie nie zuvor für unsere Demokratie und freiheitlich-demokratische Grundordnung kämpfen müssen“, gerade jetzt, 75 Jahre nach Verabschiedung des Grundgesetzes, der ersten Bundestagswahl und Gründung der Bundesrepublik, betonte Bürgermeister Armin Mößner. Unter dem Beifall der vielen Gäste beim Bürgerempfang der Stadt in der fast voll besetzten Festhalle forderte er dazu auf, auch in Murrhardt als Ort mit langer demokratischer Tradition ein Zeichen zu setzen „für eine wache, funktionierende und wehrhafte Demokratie“. Die Gelegenheit dazu ist in Kürze geboten: Der Verein „Vielfalt tut gut Oberes Murrtal“ veranstaltet dazu am Samstag, 3. Februar, ab 14 Uhr eine Kundgebung auf dem Marktplatz unter dem Motto „Demokratie kennt keine Alternative. Gemeinsame Kundgebung für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“. Mößner machte weitere Aufgaben aus: „Wir müssen pragmatischer und schneller werden, wenn wir mithalten wollen auf der Welt.“ Nur mit Bürokratieabbau gelinge es, die vielen Herausforderungen von Transformation und demografischem Wandel zu meistern.
Das europäische Netzwerk mit vier Partnerstädten könne vielleicht bald erweitert werden mit einem bevorstehenden Besuch in der italienischen Gemeinde Pieve di Soligo in der Provinz Treviso, Venetien.
Zwei Großprojekte stehen an: Rathaus und Bahnhof werden saniert
Kurz ging der Rathauschef auf wichtige Ereignisse und Projekte im vergangenen Jahr ein und blickte auf aktuelle Vorhaben voraus. Man hoffe, im Lauf des Jahres die Sanierung der Karlstraße abschließen und sie wieder für den Verkehr freigeben zu können. Die Stadt investiert hohe Beträge in Ausbau und Weiterentwicklung der Kindergarten- und Schullandschaft. Im Baugebiet Siegelsberg-Ost entstehen die ersten Häuser, der Wohnkomplex auf dem Schattenkellerareal wird bald fertig sein und die 33 Wohneinheiten können in den nächsten Monaten bezogen werden. Zwei Großprojekte stehen an: zum einen die Sanierung des Kulturdenkmals Rathaus mit neuen Fenstern, Haustechnik und energetischen Maßnahmen unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes sowie einer halben Million Euro Ausgleichsstockzuschuss. Zum anderen wird das Bahnhofsgebäude saniert und das Naturparkzentrum im Erdgeschoss und im ersten Stock eingerichtet. Das neue Einzelhandelszentrum mit Supermarkt, Discounter und Apotheke an der Berliner Straße soll noch 2024 fertig werden.
Große Herausforderungen sind die Dekarbonisierung der Energieversorgung und der Klimaschutz, beispielsweise die kommunale Wärmeplanung und der Ausbau der Nahwärmeversorgung . Und auch der Verkauf der Villa Franck war Thema. Dafür „streben wir eine gute Lösung an“, um weiterhin eine (teil-)öffentliche Nutzung zu ermöglichen.
„Murrhardt ist eine Stadt zum Mitmachen“, brachte Bürgermeister Armin Mößner das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger auf den Punkt. Auf Beschluss des Gemeinderats zeichnete er 14 Personen aus, die sich jahrzehntelang vielfältig zum Wohl der Stadt und ihrer Bürger eingesetzt haben: Die Bürgermedaille, Murrhardts höchste Auszeichnung unter der Ehrenbürgerwürde, verlieh Mößner an Friedhart Hübler. Die Bürgernadel in Gold ging an Günter Amsel, Rainer Uitz, Walter Heinz, Monika Bay, Günther Schock, Mario Brenner und Hartmann Widmaier. Mit der Ehrennadel in Silber werden für ihr langjähriges Engagement in Vereinsvorständen und führenden Funktionen in Organisationen ausgezeichnet: Markus Ellinger, Franz Metzger, Gisela Wurst, Detlef Neumann, Klaus Schramm und Fritz Scharfenberg.