Eine neue gute Stube für Kirchberg
Das Stuttgarter Architekturbüro „Drei Architekten“ stellt das Raumprogramm für das Großprojekt Gemeindehalle vor. Die Gemeinderäte votieren einmütig für die Pläne. Das Bauwerk soll im November 2026 eingeweiht werden. Der geplante Termin für den Baustart ist März 2025.

Die Treppe führt vom Parkplatz zum unteren Eingang, auch das Foyer mit dem Saal hintendran, die Mensa und das Obergeschoss sind hier erkennbar. Visualisierungen (2): Stuttgarter Büro „Drei Architekten“
Von Ingrid Knack
Kirchberg an der Murr. Die Tage der rund 50 Jahre alten Gemeindehalle in der Kirchberger Schulstraße sind gezählt. Eine neue Halle soll in unmittelbarer Nähe der bestehenden zwischen der Sporthalle und der Schule gebaut werden. In der Ausschreibung zum Thema Gebäudeplanung wurde als Standort „südlich der bisherigen Halle und östlich des Kleinspielfeldes“ angegeben. Als voraussichtlicher Kostenrahmen wurde eine Gesamtbausumme von zirka fünf Millionen Euro netto genannt. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Zahl nur als grobe Hausnummer zu sehen ist. Erst nach einer detaillierteren Planung (am Ende der Leistungsphase II, die nun beginnt) können die Architekten eine genauere Zahl nennen. Und was dann letztlich umsetzbar ist, wird von den Förderungen abhängen, die erst noch beantragt werden müssen.
Mit den Planungen des Neubaus hatte der Gemeinderat im Juli 2022 das Stuttgarter Architekturbüro „Drei Architekten“ beauftragt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um das Raumprogramm, für das das Gremium einmütig stimmte. Den Stand der Planungen erläuterten Rainer Streule und Katharina Ito.

© Alexander Becher
Einige Sportanlagen müssen wegen des Neubaus verlegt werden. Foto: Alexander Becher
„Wir gehen mit der neuen Halle relativ stark in den Hang rein“, sagte Architekt Streule. Der Neubau sitze tiefer im Gelände als das Bestandsgebäude. Er orientiere sich mit den Hauptnutzungen ins Grüne.
Einige Sportanlagen werden erhalten, andere verlegt
Es handelt sich um ein relativ lang gestrecktes Gebäude mit einem Vorplatz. Vorgesehen sind ein unterer und ein oberer Eingang sowie eine extra Anlieferungsmöglichkeit zur Bühne hin. Barrierefrei kommen Besucher sowohl vom oberen Eingang auf Parkplatzebene in die Halle als auch über einen Aufzug zum Erdgeschoss. Außerdem ist ein barrierefreier Weg direkt zum Haupteingang auf Hallenebene geplant, dies wird wohl auch der Weg der Schüler zur Mensa sein. Auch ein direkter Zugang zur Mensa ist geplant. „Es wird die Praxis zeigen, wie das als Ensemble mit der Küche dann funktioniert“, sagte Ito. Die Sportanlagen werden laut Streule weitestgehend erhalten, ein Teil müsse verlegt werden. Unter anderem das Beachvolleyballfeld und die Weitsprunganlage, die genau auf der Fläche liegt, auf der gebaut werden soll. Ist die alte Halle nach der Fertigstellung der neuen abgebrochen, könnten auf dieser Fläche die Sportanlagen wieder neu angelegt werden. Im Erdgeschoss ist neben dem großen Saal mit Bühne unter anderem eine optimierte Lagerfläche geplant. Auch die Mensa für die Schüler inklusive Küche und eine große Ausgabetheke befinden sich auf dieser Ebene, genauso der Umkleidebereich. Im Obergeschoss spielt das große Vereinszimmer eine Hauptrolle. Überdies sind dort noch ein kleineres Vereinszimmer, eine Teeküche und weitere Nebenräume geplant.

Ausblick aus dem Vereinszimmer I: Ein herrlicher Blick auf die Landschaft eröffnet sich.
Vorgesehene Nutzungen Im Bereich Sport wurde in der Ausschreibung zur Gebäudeplanung im Zusammenhang mit den Nutzungen insbesondere die Gymnastik hervorgehoben, zudem wurden der Ballsport (lediglich eingeschränkt), Vereinssport und VHS-Angebote erwähnt.
Kultur Zirka 400 Sitzplätze sind gewünscht, wenn auch Tische aufgestellt werden, sowie eine Bühne für rund 60 Musiker und Raum für Bühnentechnik.
Küche Es geht um eine Cateringküche für kulturelle Events sowie die Schulmensa.
Schulmensa/Vereinszimmer Die Schulmensa sollte mindestens 50 Essplätze haben, ein Vereinszimmer ist als Proberaum etwa für den Gesangverein gedacht.