Autozulieferer
Eissmann stellt Insolvenzantrag
1000 Arbeitsplätze des Autozulieferers Eissmann sind in Deutschland gefährdet, viele davon davon am Stammsitz in Bad Urach.
Von Peter Stolterfoht
Der grundlegende Wandel in der Automobilindustrie und die daraus resultierenden Sparmaßnahmen der Hersteller stellt besonders die Zulieferbranche vor immer größere Probleme. Immer häufiger führt deren Weg am Ende in die Insolvenz. Diesen hat nun auch die Eissmann Automotive GmbH Deutschland mit Sitz in Bad Urach eingeschlagen und am Amtsgericht Tübingen den entsprechenden Antrag auch für alle Tochterunternehmen gestellt. Als Spezialist für die Innenausstattung von Fahrzeugen ist das 1964 gegründete Familienunternehmen eine feste Größe in diesem Segment.
Betroffen von der Insolvenz sind 1000 Arbeitsplätze in Deutschland, 320 davon am Stammsitz in Bad Urach. Insgesamt sind bei Eissmann an 17 Standorten in Europa, Amerika und Asien 5000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt. Zum Insolvenzverwalter wurde der Stuttgarter Rechtsanwalt Holger Leichtle bestellt.
Anfangs entwickelte die von Helmut Eißmann gegründete Firma vor allem Fahrzeugleuchten. Es folgte die Spezialisierung auf hochwertige Verkleidungen aus Leder, etwa für Schalthebel, Armlehne oder Mittelkonsole. Die aktuellsten Geschäftszahlen weisen für Eissmann im Jahr 2021 einen Umsatz in Höhe von 365 Millionen Euro aus.