Hexen und Fratzen treiben beim Spatzenumzug ihr Unwesen
Hexen und Fratzen treiben beim Spatzenumzug ihr Unwesen
So viele Zuschauer wie noch nie kamen gestern zum Spatzenumzug nach Erbstetten. 1700 Narren waren am Gaudiwurm beteiligt. Trotz der Pandemiepause war es ein schaurig-schöner Spaß für alle. Im nächsten Jahr feiert der Faschingsverein Burgstetten Jubiläum.
Mit einer fünfstöckigen Hexenpyramide beeindruckten die Spiegelberger Wetzstoi-Hexa die Zuschauer beim Spatzenumzug. Fotos: Tobias Sellmaier
Von Nicola Scharpf
Burgstetten. Gangster, Gauner und Ganoven – so das Motto des 30. Spatzenumzugs – sind nach der Pandemiepause zurück und trieben gestern in den Straßen von Erbstetten ihr Faschingsunwesen. Tatkräftig unterstützt von Hexen, Dämonen, Fratzen, Beelzebuben und anderen Schattenwesen lehren die rund 1700 Beteiligten des Narrenwurms ihr Publikum das Fürchten. Aber die mindestens 4000 Zuschauer, so die Schätzung des veranstaltenden Faschingsvereins Burgstetten, wissen sich durchaus zu wehren: Ein paar Kinder zum Beispiel haben einen riesigen blauen Müllbeutel gefüllt mit Konfetti dabei. Wer es wagt, mit ihnen Schabernack zu treiben, bekommt eine Portion Papierschnipsel entgegengeschleudert. Zur uralten Tradition der schwäbisch-alemannischen Fasnet mit ihren Schauermasken gesellen sich typische Vertreter des rheinischen Karnevals mit Garden, Elferräten und Prinzenpaaren.
Etwas Training für die Zuschauer im Narrenruf-Rufen schien angebracht
Es ist seit 2020 der erste Umzug in Erbstetten und der am besten besuchte seit Bestehen des Narrenwurms in Erbstetten. Die Vorbereitungen für den Faschingsverein gestalteten sich etwas schwieriger, weil die jährliche Routine fehlte, sagt Mitorganisator und Moderator Alexander Sturm. Ein bisschen Training scheint ihm da auch für die Zuschauer angebracht. Als Sturm, schon eine Weile bevor der Umzug den Sprecherwagen beim Erbstettener Rathaus passiert, zum Mikrofon greift und sich an die Wartenden wendet, lässt er sie den Narrenruf des Faschingsvereins einüben: Spatzen – Helau, Spatzen – Helau, Spatzen – Helau. Wie aus dem Effeff können die Gäste den Ruf dann, als die Murrtalspatzen und andere Gruppen des Vereins vorbeilaufen. Damit die Zuschauer auch die übrigen 48 Vereine korrekt willkommen heißen können, verteilt der Faschingsverein Burgstetten Flyer mit sämtlichen Narrenrufen: Gees – aha, Zipfel – Ratsch, ratsch, Her mit maine – Henna, Recha – Spitz und so fort.
Spatzenumzug in Erbstetten
Gauner und Ganoven, Hexen und Dämonen, Gardetänzerinnen und Guggenmusiker sind beim Spatzenumzug durch Erbstetten gezogen. So viele Zuschauer wie noch nie haben den Gaudiwurm mitverfolgt. Und kaum einer kam ungeschoren davon.
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Ein Murrtalspatz mit bunten Besucherinnen beim 30. Spatzenumzug.
Der Faschingsverein Burgstetten war beim Auenwalder Nachtumzug dabei. Nun folgte der Gegenbesuch und die 1. Narrenzunft Auenwald beteiligte sich am Spatzenumzug.
Wer denkt, er könne unbehelligt im Takt der Guggenmusiker mitwippen, dabei Glühwein schlüpfen und Rote Wurst verzehren und die hübschen Gardetänzerinnen oder die spektakulären Hexenpyramiden anschauen, liegt selbstverständlich falsch. Ungeschoren kommt kaum ein Zuschauer davon. Ungeschminkte spüren die Griffel von Hexen im Gesicht und bekommen ein schauriges Make-up verpasst. Unachtsame müssen sich Zopfgummis stibitzen lassen oder werden von Narren geschnappt und beispielsweise durch eine Weihnachtsbaumnetzmaschine geschoben oder werden in einen Bottich auf Rollen gesetzt und wild im Kreis herumgekreiselt. Unerschrockene unter den kleinen Zuschauern dürfen sich über Lutscher, Bonbons oder andere Süßigkeiten freuen und die Erschrockenen unter den Kindern sind schon beim Anblick der Schauergestalten bedient. Aber: „Allen zur Freud, keinem zu Leid“, zitiert Alexander Sturm das Motto der Schedderles-Hexen, die an Position Nummer 25 im Umzug sind, und das sich auch die anderen Gruppen zu eigen machen. Es ist und bleibt eine schaurig-schöne Gaudi.
Die Sulmdäler Rumpelhäx schenken der Bürgermeisterin einen Waschlappen
Die beginnt bereits, so wie es schon in Vor-Corona-Zeiten der Fall war, mit dem Frühschoppen im Narrendorf bei der Gemeindehalle Erbstetten am Vormittag. Eingrooven ist hier angesagt, was mit Getränkeneuheiten an der Bar wie „Heißer Spatz“ (heißer Kirschlikör mit Sahne) oder „Spatzenspeise“ (Wodkagötterspeise in verschiedenen Geschmacksrichtungen) nicht schwerfällt. Beim Zunftmeisterempfang in der Halle, bei dem Zunftmeister Richard Sailer und die Präsidentin Daniela Schäfer ihre Amtskolleginnen und -kollegen aus nah und fern willkommen heißen, geht es dann spaßig weiter. Am Ende des Empfangs ist Burgstettens Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz traditionell hoch dekoriert mit Medaillen, Abzeichen und Anstecknadeln. Für hervorhebenswert hält sie dieses Mal den pinken Waschlappen, der ihr um den Hals baumelt. Die Narrenzunft Sulmdäler Rumpelhäx hat ihn ihr umgehängt – in Anlehnung an Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der in der Energiekrise zum Waschlappen statt zum Warmduschen rät. Und für den Fall, dass der Strom wegbleibt, haben die Rumpelhäx der Bürgermeisterin sicherheitshalber ein Teelicht in den Waschlappen gesteckt. Im Anschluss an den Umzug gehts im Narrendorf mit einem Best-of der Ballermann-Hits, Après-Ski-Songs, Schlagern von gestern und heute oder anderweitigen Partykrachern spaßig weiter. Manche Guggenmusiktruppe spielt spontan und improvisiert auf.
Die Narren ließen kaum einen Zuschauer unbehelligt. Wer nicht achtgab, wurde geschnappt und beispielsweise durch die Weihnachtsbaumnetzmaschine geschoben.
Erbstetten ist ein beliebtes Pflaster bei den Narren. Neben Vereinen aus dem Rems-Murr-Kreis sind auch Gruppen gekommen, die einen langen Weg auf sich nehmen, um in Erbstetten dabei zu sein – so zum Beispiel die Kirschdestorre Bischweier aus der Nähe von Rastatt. Über die Jahre hinweg hat sich eine Narrenfreundschaft entwickelt zwischen den Kirschdestorre und den Burgstettener Narren. Im Vergleich zu 2020, als 89 Gruppen mit über 2000 Narren am Umzug teilnahmen, ist der diesjährige Narrenwurm etwas kleiner. Das liegt an der kurzen Kampagne, sagt Alexander Sturm, in der sich die Faschingsevents dadurch konzentrieren. Auch im kommenden Jahr wird die Kampagne wieder kurz sein, wie Daniela Schäfer schon nachgeschaut hat. Besonders wird sie für den Faschingsverein Burgstetten aber allemal: Er feiert Jubiläum – 66 Jahre. Bekanntlich fängt da das Leben an.
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https://www.bkz.de/nachrichten/hexen-und-fratzen-treiben-beim-spatzenumzug-ihr-unwesen-175058.html
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Der 20. April 1945 markierte für Backnang das Ende des Zweiten Weltkriegs. An diesem Tag erreichten amerikanische Truppen die Stadt. Hermann Krimmer und Fritz Munz waren den GIs entgegengeradelt – mit der Botschaft, dass Backnang nicht verteidigt werde.
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Seit Anfang April können sich Eltern im neuen Eltern-Kind-Café Petit Moments in der Backnanger Innenstadt bei Kaffee und Kuchen eine kleine Auszeit gönnen, während ihre Kinder im Spielzimmer nebenan toben.
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