Im Einsatz für die Kulturlandschaft des Rems-Murr-Kreises
Der Landschaftserhaltungsverband Rems-Murr-Kreis berichtet über seine Arbeit in Backnang.
Rems-Murr. Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung hat sich gezeigt, dass der Landschaftserhaltungsverband Rems-Murr (LEV) beim Erhalt und bei der Förderung der Kulturlandschaft sowie der Biodiversität im Rems-Murr-Kreis eine wichtige Rolle spielt. Insbesondere bei der Organisation und Koordination der Landschaftspflege kommt dem LEV eine wertvolle Funktion zu. So vermittelt und koordiniert er die erforderlichen Pflegemaßnahmen und berät Naturschutzverbände, Kommunen und landwirtschaftliche Betriebe bei der fachlichen Umsetzung von Pflegemaßnahmen. Außerdem bereitet er Förderanträge vor.
In seinem Geschäftsbericht für das Jahr 2022 stellte Jochen Schäufele als Vertreter des Vorstandsvorsitzenden bei der Mitgliederversammlung die Schwerpunkte der Vereinsarbeit vor. Dabei wurde bei der Erfolgsbilanz für das Jahr 2022 deutlich, dass dem LEV bei der Planung und Organisation von Landschaftspflegemaßnahmen seine verbindende und vermittelnde Funktion zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zugute kommt.
So konnten im Rems-Murr-Kreis im Rahmen des Kreispflegeprogramms insgesamt 450 Biotop- und Artenschutzmaßnahmen auf einer Fläche von zirka 250 Hektar im Rems-Murr-Kreis durchgeführt werden. Diese Maßnahmen wurden durch das Land Baden-Württemberg im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie mit insgesamt 443500 Euro gefördert.
Maßgebend für die erfolgreiche Arbeit des Landschaftserhaltungsverbands ist auch die personelle Besetzung innerhalb der Geschäftsführung, so Schäufele. Mit Clemens Breinlinger verfügt der Landschaftserhaltungsverband seit dem 1. November 2023 wieder über einen Geschäftsführer. Nach dem Ausscheiden von Christian Merkert zum 30. September 2022 war diese Stelle über ein Jahr unbesetzt geblieben. Breinlinger nimmt diese Aufgabe als Elternzeitvertretung zunächst bis zum 31. Dezember 2024 wahr. Landrat Richard Sigel nutzte als Vorstandsvorsitzender während der Mitgliederversammlung daher die Möglichkeit, um dem gesamten Team für das wertvolle Engagement und die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr zu danken.
Die LEV-Mitgliederversammlung wurde durch den abschließenden Gastvortrag zum Schutz der Rebhühner von René Greiner, dem Bereichsleiter Wildtiermanagement und Naturschutz beim Landesjagdverband, abgerundet. Während das Rebhuhn früher eine der häufigsten Vogelarten innerhalb der hiesigen Agrarlandschaft war, sind die Rebhuhnbestände mittlerweile europaweit eingebrochen. Auch in Baden-Württemberg ist die Vogelart vom Aussterben bedroht. René Greiner machte jedoch deutlich, dass es noch Hoffnung gibt, die Rebhühner vor dem Aussterben zu beschützen: So sollen mit dem im Jahr 2023 gestarteten Bundesprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ bundesweit in zehn Projektgebieten großflächige Maßnahmen für den Rebhuhnschutz umgesetzt werden.
Auch in Baden-Württemberg gibt es ein solches Projektgebiet, das die Gäulandschaften und das Neckarbecken von Tübingen und Heilbronn umfasst. Hierbei wird auch das seit dem Jahr 2015 bestehende Rebhuhnschutzprojekt im Schmidener Feld in Fellbach eine wichtige Rolle spielen, das auch eines der beiden Modellgebiete in Baden-Württemberg darstellt.
Während des Gastvortrags machte René Greiner deutlich, wie wichtig beim Rebhuhnschutz der gemeinsame Austausch von Landwirten, Jägern, Naturschützern und Behörden ist. Dies zeige sich gerade durch den etablierten Lenkungskreis des Rebhuhnschutzprojekts im Schmidener Feld. Unverzichtbar und entscheidend sei dabei auch der Landschaftserhaltungsverband, der hierbei als verbindender Akteur zwischen Landwirtschaft und Naturschutz vermittelt. pm