Kommentar: Attraktive zweite Halbzeit in Paris

Kommentar: Attraktive zweite Halbzeit in Paris

Von Jochen Klingovsky

Wie wichtig den Organisatoren der Olympischen Spiele und der Paralympics in Paris die Gleichbehandlung der zwei sportlichen Großveranstaltungen ist, zeigte schon die Wahl des Maskottchens: Phryge steht für beide Ereignisse, ein erheblicher Teil der roten Mützen trägt halt eine Prothese – dieser Unterschied ist jedoch so klein, dass er kaum auffällt. Den passenden Satz dazu sagte der französische Judo-Superstar und fünfmalige Olympiasieger Teddy Riner: „Die wahren Helden sind die paralympischen Athleten, sie erbringen unfassbare Leistungen.“ Und haben folglich die Bühne, die Paris nun auch ihnen bietet, absolut verdient.

Tony Estanguet, Chef des Organisationskomitees der Pariser Spiele, sagte vor der Eröffnung, dass jetzt die zweite Halbzeit beginne – die von den Franzosen ebenso ernstgenommen wird. Auch die Bilder der Paralympics werden um die Welt gehen, nur dass unterm Eiffelturm statt Beachvolleyball Blindenfußball läuft. Erwartet werden 2,5 Millionen Fans, so viele wie 2012 in London.

Seither ist der Para-Sport noch professioneller geworden. Ohne Trainingsfron, großen Einsatz und absolute Höchstleistungen ist nichts mehr zu gewinnen, erst recht nicht bei den Paralympics. 4400 Athletinnen und Athleten werden in Paris ihre eigenen Geschichten schreiben. Und deutlich machen, dass die Paralympics ebenso attraktiv sein können wie Olympische Spiele. Das perfekte Symbol dafür trägt den Namen Phryge.

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Erstellt:
28. August 2024, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
29. August 2024, 21:59 Uhr

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